"Mehrwert & viel F1-Erfahrung": Das ist Schumachers neuer Teamkollege
09.03.2022 | 21:21 Uhr
Jetzt ist es offiziell. Haas hat sich knapp anderthalb Wochen vor dem Saisonstart in Bahrain für Kevin Magnussen als Ersatz für Nikita Mazepin entschieden. Damit wird der Däne ab sofort neuer Teamkollege von Mick Schumacher.
Der US-Rennstall hatte sich zu Monatsbeginn von Stammfahrer Mazepin sowie Hauptsponsor Uralkali getrennt. Grund hierfür war der russische Angriff auf die Ukraine, wonach Haas alle Verbindungen zu Russland kappte.
Als Folge musste die Truppe um Teamchef Günther Steiner kurz vor dem Saisonstart in Bahrain (am 20. März LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1) einen neuen Piloten für das Cockpit neben Mick Schumacher aus dem Hut zaubern.
"Wir hätten natürlich gerne jemanden mit etwas mehr Erfahrung. Wir schauen uns mehrere Kandidaten an, schauen, wer verfügbar ist und womit wir umgehen müssen", erklärte Teambesitzer Gene Haas gegenüber The Associated Press zum Anforderungsprofil für den neuen Fahrer. Jetzt ist die Wahl auf Magnussen gefallen.
Der 29-jährige Däne bringt die Erfahrung von 119 Grand Prix mit. Zwischen 2014 und 2020 fuhr Magnussen für McLaren, Renault und zuletzt vier Jahre für Haas. Seine erfolgreichste Saison in der Motorsport-Königsklasse hatte der Sohn von Ex-F1-Pilot Jan Magnussen (McLaren, Stewart) 2018, als er mit 56 WM-Zählern WM-Neunter wurde.
"Ich freue mich, Kevin Magnussen wieder bei Haas begrüßen zu dürfen. Auf der Suche nach einem Fahrer, der einen Mehrwert für das Team darstellt, ganz zu schweigen von seiner umfangreichen Formel-1-Erfahrung, war die Entscheidung für Kevin eine einfache für uns", sagte Haas-Teamchef Günther Steiner.
"Kevin war eine Schlüsselkomponente bei unseren bisherigen Erfolgen. Als Veteran sowohl in der Garage als auch im Technikraum wird er uns bei der weiteren Entwicklung des VF-22 eine solide Richtschnur bieten. Wir freuen uns alle darauf, Kevin diese Woche in Bahrain wieder begrüßen zu dürfen", fügte Steiner an.
2013 gewann der Däne überlegen die Meisterschaft in der Formel Renault 3.5 und stieg ein Jahr später mit hohen Erwartungen in die Formel 1 auf. Gleich im ersten Rennen raste der Rookie in Australien auf den zweiten Platz, es sollte sein bestes Resultat bleiben. In der Folge konnte Magnussen nicht mit McLaren-Teamkollege Jenson Button Schritt halten und unterlag im teaminternen Duell (55 zu 126 WM-Punkte) deutlich.
Fernando Alonso wurde 2015 zweiter Stammpilot neben Button, Magnussen rückte als Test- und Ersatzfahrer zurück ins zweite Glied. Nach einer Saison im unterlegenen Renault zog der Däne 2017 weiter zu Haas. Drei Jahre fuhr Magnussen im US-Rennstall weitestgehend um Mittelfeldplätze, in seiner vorerst letzten Saison 2020 holte er dann nur einen WM-Zähler.
Ende des Jahres verkündete Haas dann das Aus von Magnussen und dessen langjährigem Teamkollegen Romain Grosjean. Die beiden Rookies Schumacher und Mazepin bekamen die Cockpits zugesprochen, blieben aber beim chancenlosen Hinterbänkler-Team gänzlich ohne WM-Punkte. Nun ersetzt Magnussen nach nur einer Saison seinen Nachfolger Mazepin wieder.
"Ich war natürlich sehr überrascht, aber auch sehr aufgeregt, als ich den Anruf vom Haas erhielt. Ich habe mich bezüglich meiner Verpflichtungen für 2022 in eine andere Richtung orientiert, aber die Möglichkeit, in die Formel 1 zurückzukehren, und zwar mit einem Team, das ich sehr gut kenne, war einfach zu verlockend", erklärte Magnussen selbst.
Zuletzt war Magnussen in der US-Sportwagenserie IMSA mit Chip Ginassi Racing unterwegs, zudem fuhr er auch bei den 24-Stunden von Le Mans in der LMP2-Kategorie für High Class Racing und feierte mit dem Team Arrow Mclaren SP sein IndyCar-Debüt in Road America. Für 2022 stand der 29-Jährige bereits bei Chip Ginassi sowie in der WEC bei Peugeot unter Kontrakt, die Verträge wurden für die F1-Rückkehr aufgelöst.
Bei Haas kehrt der Däne nun zu seinem Ex-Team zurück, bei dem er kaum Eingewöhnungszeit brauchen wird. Der US-Rennstall mit Besitzer Gene Haas und Teamchef Günther Steiner an der Spitze sowie Magnussen hatten immer ein gutes Verhältnis gepflegt. Magnussen wurde sowohl von den Verantwortlichen als auch in der Garage als Fahrer und Persönlichkeit sehr geschätzt.
"Wir haben immer eine solide Beziehung gehabt und unsere positive Verbindung blieb auch bestehen, als ich Ende 2020 ging. Ich wurde so gut wie möglich über die Entwicklung des VF-22 und das Potenzial des Fahrzeugs informiert. Es gibt noch viel zu tun, aber ich freue mich darauf, daran teilzuhaben. Ich kann es kaum erwarten, in Bahrain wieder hinter dem Steuer eines Formel-1-Autos zu sitzen", meinte Rückkehrer Magnussen mit Blick auf sein zweites Haas-Engagement.
Mick Schumacher bekommt somit in seinem zweiten F1-Jahr einen erfahrenen Teamkollegen an die Seite gestellt, der ihn fahrerisch mit Sicherheit mehr als Mazepin fordern wird. Dass der Däne länger an Schumachers Seite bleiben wird, dafür spricht der mehrjährige Vertrag, den der F1-Rückkehrer beim Rennstall unterzeichnete.
Gemeinsam soll das Duo Schumacher/Magnussen Haas nach zuletzt zwei enttäuschenden Jahren wieder konkurrenzfähig machen und sportlich nach vorne bringen.
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