Formel 1 reagiert auf Spa-Farce: Neues Regen-Konzept in Planung
04.11.2021 | 20:49 Uhr
Nach dem kuriosen Regen-Rennen in Spa, bei dem lediglich drei Runden gefahren wurden, arbeitet die Formel 1 an neuen Ideen zur Vermeidung eines ähnlichen Desasters.
Der diesjährige Grand Prix in Belgien ist in die Geschichtsbücher eingegangen. Nachdem der Start in Spa wegen starker Regenfälle im Stundentakt immer weiter verschoben wurde, starteten die Piloten am Nachmittag hinter dem Safety Car.
Nach nur drei Runden wurde das Rennen abermals abgebrochen und die Fahrer erhielten die halbe Punktzahl für ihre Endplatzierungen, die gleichbedeutend mit der Startreihenfolge waren.
Bei den Fans sorgte diese Farce für Empörung. Schon damals kündigte die Formel 1 an, aus dem kuriosen GP lernen zu wollen. Nun scheinen erste Konsequenzen in die Wege geleitet worden zu sein. "Was den Regen betrifft, so gibt es jetzt einige sehr interessante Arbeiten, die sich mit der Gischt und der Sichtbarkeit befassen", kündigte Formel-1-Sportchef Ross Brawn laut Motorsport.de an.
Die Sicht galt beim Rennen in Belgien als das größte Problem, um einen normalen Start zu ermöglichen. Das Unfallrisiko ist bei schlechten Sichtverhältnissen durch spritzendes Wasser sogar höher, als das mögliche Aquaplaning bei Glätte durch die nasse Fahrbahn selbst.
"Die beiden großen Probleme bei Regenrennen sind Sicht und Aquaplaning. Aquaplaning ist eine Herausforderung für die Reifen, und ab einem bestimmten Punkt kann man es nicht mehr lösen", stellt Brawn fest, erklärte zugleich aber hoffnungsvoll: "Die Sicht ist vielleicht etwas, das wir verbessern können. Das steht jetzt auf unserer Liste der Dinge, die wir uns anschauen und sehen, ob wir darauf Einfluss nehmen und eine Verbesserung erreichen können."
Formel-1-Technikchef Pat Symonds soll dabei, wie bereits bei der Erstellung des neuen Reglements ab 2022, Hauptinitiator sein. Gemeinsam mit einem Team soll der Ingenieur das Rennen in Spa bereits aufgearbeitet und in diesem Zuge auch das Feedback der Fahrer eingeholt haben.
Ideen für die Lösung des Sicht-Problems seien dabei aus Langstrecken-Rennen in "normalen" Sportwagen zu finden. Wie Brawn erklärt, habe Alpine-Pilot Fernando Alonso von seinen Erfahrungen aus den letzten Langstrecken-WMs berichtet und dabei den Anstoß für neue Möglichkeiten gegeben.
"In mancher Hinsicht könnte man meinen, dass es eine Herausforderung sein könnte, mit einer Windschutzscheibe und den Scheibenwischern und all dem Rest. Aber er sagte, dass die Art und Weise, wie die Gischt vom Auto kommt, anders ist", blickt Brawn auf eine mögliche Lösung. Wann es erste präsentierbare Neuerungen geben könnte, ließ der F1-Sportchef vorerst offen.
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