Der 1. FC Heidenheim mischt im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga weiter mit. Die Schmidt-Elf hält durch einen 4:1 (1:0)-Sieg gegen Jahn Regensburg den Anschluss an die Spitze. Der 1. FC Nürnberg verpasst im Frankenderby einen Befreiungsschlag.
Heidenheim - Regensburg 4:1
Der 1. FC Heidenheim wahrte in der 2. Fußball-Bundesliga seine Chancen im Aufstiegskampf. Gegen Jahn Regensburg gewannen die Heidenheimer am 31. Spieltag mit 4:1 (1:0) und haben damit nur noch einen Punkt Rückstand auf den VfB Stuttgart auf dem Relegationsplatz, und zwei Punkte auf den Hamburger SV auf dem zweiten Rang. Heidenheim und der HSV treffen am 33. Spieltag (15:30 Uhr live auf Sky) noch aufeinander.
Schon nach 68 Sekunden gingen die Hausherren durch Robert Leipertz in Führung. Nach einem Freistoß sah Regensburgs Schlussmann Alexander Meyer nicht gut aus. Davon profitierte Leipertz, der aus knapp sieben Metern nur noch einschieben musste. Stürmer Tim Kleindienst erhöhte in der 65. Minute per Kopf. Aaron Seydel erzielte 10 Minuten später den Anschluss (75.), erneut Kleindienst (81.) und Stefan Schimmer (86.) sorgten für den Endstand.
Der Jahn ließ sich nach der Führung nicht hängen und hatte kurze Zeit später den Ausgleich auf dem Fuß. Mittelfeldspieler Jann George traf vom Fünfmetereck aber nur den Pfosten (5.). Danach hatten die Heidenheimer die Partie weitestgehend im Griff. Zwar ließen die Gäste sich nicht hängen, bei den Angriffsversuchen fehlte aber die Genauigkeit.
Nach der Pause zeichnete sich ein ähnliches Bild. Regensburg war bemüht vor das gegnerische Tor zu kommen, Heidenheim hatte aber zunächst keine Probleme die Versuche zu verteidigen. Stattdessen bauten sie nach einer knappen Stunde die Führung aus.
Nürnberg - Fürth 0:1
Der ehemalige deutsche Fußball-Rekordmeister 1. FC Nürnberg hat einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf der 2. Bundesliga verpasst. Im 266. Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth unterlag der Club 0:1 (0:0). Der gebürtige Nürnberger David Raum (56.) erzielte per Kopf das Tor des Tages für das Kleeblatt.
"Wir haben es nicht geschafft, in unserer guten Phase Torchancen zu erzwingen", sagte Nürnbergs Sportvorstand Robert Palikuca bei Sky, "der absolute Druck hat gefehlt."
Mit 33 Punkten rangieren die Nürnberger auf dem 15. Tabellenplatz und damit gerade einmal zwei Zähler vor Relegationsplatz 16 und dem SV Wehen Wiesbaden (31 Punkte). Das Kleeblatt ist mit 42 Zählern im vorderen Mittelfeld platziert. Nürnberg kassierte nach vier Unentschieden wieder eine Niederlage, während Fürth nach sechs Spielen ohne Dreier wieder einen Sieg einfahren konnte. Der Club ist seit sieben Partien ohne dreifachen Punktgewinn.
Vor genau 100 Jahren hatten beide Traditionsklubs in Frankfurt/Main das Endspiel um die deutsche Meisterschaft bestritten. Damals setzte sich der Club mit 2:0 gegen die Fürther durch und errang den ersten von neun Titeln der Vereinsgeschichte. Das Kleeblatt konnte insgesamt dreimal die deutsche Meisterschaft gewinnen.
Im Geisterspiel am Samstag neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken. Den etwas besseren Start erwischten die Nürnberger, die ein optisches Übergewicht hatten, allerdings fehlte die Zielstrebigkeit im Angriffsspiel. So blieben Torchancen Mangelware.
Enrico Valentini (49.) verfehlte mit einem Distanzschuss das 1:0 für die Nürnberger, im Gegenzug hatte Fürths Sebastian Ernst (50.) mit einem Kopfball an den Außenpfosten des Club-Tores Pech. Beim Führungstor bediente Julian Green den völlig freistehenden Raum, der keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu köpfen.
Kiel - Wiesbaden 1:2
Der SV Wehen Wiesbaden hat in der 2. Fußball-Bundesliga die direkten Abstiegsplätze zumindest vorläufig verlassen. Die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm gewann nach vier Partien ohne Sieg bei Holstein Kiel nach Rückstand mit 2:1 (1:1) und liegt somit vorerst mit 31 Zählern auf dem Relegationsrang. Am Sonntag kann der Karlsruher SC (30) aber wieder vorbeiziehen. Der KSC erwartet den VfB Stuttgart.
Kiels Kapitän Hauke Wahl traf aus kurzer Distanz (21.). Jeremias Lorch (40.) und Stefan Aigner (56.) drehten die Partie für Wiesbaden. Die Gäste beendeten das Spiel nach Gelb-Rot gegen Paterson Chato (79./wiederholtes Foulspiel) in Unterzahl.
Beide Mannschaften starteten temporeich in die Partie, die in der ersten Halbzeit über weite Strecken ausgeglichen war. Die Treffer von Wahl und Lorch fielen nach Standards. Nach einem Freistoß legte Phil Neumann quer und Wahl brachte die Gastgeber in Führung. Lorch traf, nachdem ein Freistoß von der Mauer abgeprallt war.
Aufgrund starker Regenfälle wurde die zweite Halbzeit mit einer Verspätung angepfiffen. Beide Mannschaften begannen verhalten. Obwohl Kiel das Spiel zunächst unter Kontrolle hatte, nutzte Aigner die kurze unaufmerksame Phase der gegnerischen Abwehr. In der Folge versuchte Kiel offensiver zu agieren und spielte mit Druck nach vorne.
Osnabrück - Bochum 0:2
Der VfL Bochum bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga seit nunmehr neun Spielen ungeschlagen. Beim Aufsteiger VfL Osnabrück gewann das Team von Trainer Thomas Reis durch ein Eigentor von Lukas Gugganig und einen Treffer von Manuel Wintzheimer mit 2:0 (1:0) und verbesserte sich vorerst auf einen Platz im oberen Tabellendrittel. Osnabrück muss sich nach einer starken Hinrunde zunächst wieder nach unten orientieren.
Die Gäste waren an der Bremer Brücke von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Angetrieben von Regisseur Robert Zulj hatte Bochum in der 9. Minute die erste Torchance, als Wintzheimer eine Ecke mit dem Kopf verlängerte. In der 16. Minute prüfte Etienne Amenyido Bochums Keeper Manuel Riemann, der den Ball erst im Nachfassen unter Kontrolle bekam.
In der 22. Minute dann das 1:0 für die Gäste. Auf der rechten Seite setzte sich Jordi Osei-Tutu durch, seine flache Hereingabe von der rechten Strafraumgrenze verlängerte Gugganig unhaltbar für seinen Keeper Philipp Kühn ins eigene Netz.
Das 2:0 der Bochumer verhinderte zunächst Kühn, der gegen Wintzheimer in der 32. Minute mit einem Reflex klärte. Fünf Minuten später forderten die Gäste nach einem vermeintlichen Strafraumfoul von Gugganig an Wintzheimer einen Elfmeter, doch der Pfiff von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus blieb aus.
Nach Großchancen von Wintzheimer, Zulj und Pantovic, die der starke Kühn reihenweise entschärfte, fiel in der 68. Minute das 2:0. Danilo Soares schickte Wintzheimer in die Spitze, und gegen dessen harten Linksschuss war Kühn machtlos. Riemann parierte zudem noch einen Foulelfmeter von Anas Ouahim (85.).