Thomas Müller wird das Jahr 2023 mit einem positiven Gefühl ausklingen lassen. Nicht nur, weil der FC Bayern sein letztes Spiel gewonnen hat, sondern weil er selbst auch noch einen entscheidenden Anteil daran hatte.
In bester Raumdeuter-Manier schlich sich Thomas Müller nach einem langen Ball auf die rechte Seite, schüttelte seinen Gegenspieler ab und legte quer auf Harry Kane. Typisch Müller!
Seine Vorlage zum zwischenzeitlichen 2:0 für den FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg war zwar weniger spektakulär als seine Flanke zum ersten Münchner Tor auf den Kopf von Jamal Musiala. Aber die lebende Bayern-Legende hinterließ Eindruck.
Es waren seine Torvorlagen Nummer 165 und 166 - Rekord ausgebaut. Kein anderer Spieler hat in der Bundesliga seit Beginn der Datenerfassung in der Saison 2004/05 mehr Assists gegeben.
Wie zu seinen besten Zeiten ackerte und rackerte der Routinier. Nach 62 Minuten war Schluss. "Thomas hat ein super Spiel gemacht, zwei super Vorlagen gemacht", war FCB-Sportdirektor Christoph Freund voll des Lobes: "Er war heute mitentscheidend, dass wir gewonnen haben." Das 2:1 über Wolfsburg trägt definitiv die Müllersche Handschrift.
Müller ist der Kleber der Mannschaft
Einen Tag nach seiner Vertragsverlängerung bis 2025 spielte Müller groß auf. Nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart (3:0) beorderte Trainer Thomas Tuchel den 34-Jährigen wieder in die Startelf - auch der ausgedünnten Personaldecke geschuldet. Und Müller stellte erneut nicht nur seinen zwischenmenschlichen, sondern auch sportlichen, Wert unter Beweis.
Lautstarke Anweisungen hier, schwer zu berechnende Läufe da - Müller ist der Kleber, der die von vielen Ausfällen und angeschlagenen Spielern gebeutelte Mannschaft zusammenhält. Seine starke Leistung hätte er beinahe mit einem eigenen Tor gekrönt, klatschte sein etwas unorthodoxer, aber gefühlvoller Kopfball in der 32. Minute nur an die Latte. Es wäre ein typischer Müller gewesen!
Motivator, Kritiker, Führungsspieler
Müller ist genau der Spieler, den der FC Bayern so kurz vor Weihnachten brauchte. Motivator, Kritiker, Führungsspieler - und, wenn er eingesetzt wird, Leistungsträger. Direkt nach dem 1:5-Debakel bei Eintracht Frankfurt stellte sich das Bayern-Urgestein als einziger Spieler den Medien. Kein Manuel Neuer, kein Joshua Kimmich, kein Leroy Sane - nur Müller.
In guten wie in schlechten Zeiten ist er sich seiner Verantwortung bewusst. Müller stellt sich in den Dienst der Mannschaft - ist immer da, wenn man ihn braucht. Er ist der Kleber, der das Team zusammenhält.
Finale dahoam 2.0 als "perfekter Abschluss"?
Seine Vertragsverlängerung war nur logisch. 21 Pflichtpartien fehlen Müller noch, um mit Sepp Maier (706 Spiele) gleichzuziehen und zu Bayerns Rekordspieler aufzusteigen. 18 fehlen ihm noch in der Bundesliga, um dort mit Maier gleichzuziehen. Darüber hinaus war der Erfolg in Wolfsburg Müllers 328. Sieg im 455. Bundesliga-Spiel - Rekord mit einem Verein.
Auch wenn seine Einsatzzeiten unter Tuchel bislang eher gering waren, ist Müller nach wie vor ein integraler Bestandteil des FC Bayern. Das ist nach den Spielen gegen Stuttgart und Wolfsburg noch einmal klar geworden.
Müller hat noch nicht fertig. Aber das Champions-League-Finale am 31. Mai 2025 in München (Finale dahoam 2.0), kurz bevor der erst kürzlich neu aufgesetzte Vertrag endet, das wäre wie es Müller selbst nannte: "Der perfekte Abschluss."
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