Nur Thomas Müller stellt sich nach der 1:5-Blamage in Frankfurt den Medien
Ist Müller nur noch gut genug für Interviews?
10.12.2023 | 12:21 Uhr
Nach der 1:5-Blamage bei Eintracht Frankfurt stellt sich bis auf Thomas Müller kein einziger Bayern-Star den Fragen in der Mixed Zone. Während Sky Experte Didi Hamann das Verhalten kritisiert, nimmt Müller seine Teamkollegen in Schutz. Seine Erklärung hat allerdings einen Haken.
Nur noch weg und schnell in den Mannschaftsbus. So lautete das einhellige Ziel der frustrierten Bayern-Stars nach dem desaströsen Auftritt im Deutsche Bank Park von Frankfurt. Wie schon nach der Pokal-Blamage in Saarbrücken stellte sich niemand aus der Mannschaft den Fragen in der Mixed Zone - bis auf Thomas Müller.
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Der 34-Jährige erledigte vorbildlich die Pressearbeit, dabei hatte er bei dem 1:5-Debakel wenig Aktien im Spiel, schließlich wurde er erst in der 66. Minute für Eric Maxim Choupo-Moting eingewechselt und erlebte somit keines der fünf Gegentore auf dem Rasen mit. "Das gehört zum Job dazu", meinte der Nationalspieler nüchtern im Gespräch mit ran.
Am Sky Mikrofon beantwortete er gewohnt souverän und professionell die Fragen von Reporter Patrick Wasserziehr. "1:5 zu verlieren, da muss eine Reaktion kommen. Da muss der Wut-Motor angehen. Wir werden zurückschlagen."
Hamann kritisiert Verhalten der Bayern-Stars
Müller lebt damit vor, was eine professionelle Einstellung bedeutet - auf und neben dem Platz. Und das, obwohl schon wieder Choupo-Moting den Vortritt vor der Bayern-Legende bekam und er als Offensiv-Spieler erst dann eingewechselt wurde, als das Spiel längst verloren war. Anstatt zu meckern - und Müller hätte jedes Recht dazu - vertritt er die Mannschaft nach außen bei Interviews. Respekt!
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Während Trainer Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel um Verständnis bat ("Deutlich wichtiger sind die Antworten, die wir auf dem Platz geben, nicht die in Interviews"), kritisierte Didi Hamann das Verhalten von Müllers Teamkollegen.
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"Es kann nicht sein, dass Müller, der zum Schluss noch reinkommt, noch derjenige ist, oder immer derjenige ist, der den Kopf hinhält, wenn sie verlieren", sagte der Sky Experte und führte weiter aus. "Wir reden immer von Führung und Verantwortung. Da gibt es mehrere, die das machen könnten, machen müssten."
Mit Leon Goretzka stellte sich immerhin noch ein weiterer Bayern-Akteur am Samstagabend im ZDF-Sportstudio. Der Nationalspieler übte dabei auch Selbstkritik zu seiner Rolle als Führungsspieler. Der Rest der Mannschaft hüllte sich jedoch weiter in Schweigen, es gibt ja schließlich Thomas Müller.
Der Haken an Müllers Erklärung
Für die Bayern-Ikone ist es kein Problem, sich nach Blamagen wie in Saarbrücken oder Frankfurt als Einziger den Fragen der Journalisten zu stellen. Darauf angesprochen, nahm er ganz im Stile eines Führungsspielers seine Teamkollegen dann auch in Schutz.
"Wenn man einen Elfmeterschützen hat, der sehr sicher verwandelt, dann schickt man den an den Punkt. Ich bin, was Interviews betrifft, mit Manuel Neuer der Erfahrenste hier. Deswegen tauche ich da auch immer wieder auf. Es wäre nicht clever, wenn die 19-Jährigen sich jetzt hier hinstellen und sich vielleicht aufs Glatteis führen lassen würden", sagte er gegenüber ran.
STIMMT AB!
Auch wenn Müllers außerordentliche Fähigkeiten in puncto Eloquenz außer Frage stehen, hat seine Erklärung einen Haken.
Gegen Frankfurt stand gar kein 19-Jähriger in der Startelf des deutschen Rekordmeisters. Der Jüngste war Dayot Upamecano, allerdings ist der Franzose immerhin schon 25 Jahre alt. Und dann darf man vor allem beim FC Bayern erwarten, dass mehr Spieler eine desaströse Leistung erklären als immer nur Thomas Müller ...
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