Nach der Pleite gegen die TSG Hoffenheim herrscht beim BVB vor den Wochen der Wahrheit wieder einmal schlechte Stimmung. Dortmund droht in der laufenden Saison auch aufgrund einer fatalen Bilanz der "Kohle"-GAU, der weitreichende Folgen hätte.
"Chaotisch, nervös, nicht auf der Höhe, unerklärlich, frustrierend". Nach der BVB-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim hatten die Dortmunder Spieler sowie Cheftrainer Edin Terzic einige negative Attribute für die eigene Leistung parat und sparten nicht an Selbstkritik. Zum wiederholten Male in der laufenden Saison und im dritten Spiel in Folge enttäuschte der Vizemeister über weite Strecken und vergrößerte die Sorgenfalten der BVB-Anhänger und -Verantwortlichen.
Der Blick auf die Tabelle ist derzeit wohl noch die beste Nachricht für die Westfalen und könnte zumindest für halbwegs entspannte Mienen sorgen, so steht die Mannschaft von Terzic weiterhin auf Rang vier, der für die Champions League im nächsten Jahr reichen würde. Der Blick auf die kommenden acht Wochen sowie eine Statistik aus der Hinrunde dürfte jedoch auch dem letzten BVB-Optimisten die entspannten Gesichtszüge entgleiten lassen und Gewissheit verschaffen: Dortmund droht die Nicht-Qualifikation für die Champions League und damit der "Kohle"-GAU!
Fatale BVB-Bilanz
Bereits gegen die Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte tat sich der BVB oftmals in der laufenden Saison schwer. Gegen Mainz, Augsburg, Bochum und Heidenheim ließen die Dortmunder Punkte liegen und konnten auch bei Siegen gegen Darmstadt oder Köln nicht glänzen. Alarmierend ist jedoch die BVB-Bilanz gegen die besten sechs Teams aus der Hinrunde: Aus den fünf Duellen sammelten die Westfalen gerade einmal zwei Punkte ein.
In den kommenden zwei Monaten stehen nun die Wochen der Wahrheit an. Nach den beiden Duellen gegen die seit vier Spielen ungeschlagenen Unioner und die gut gestarteten Bremer warten das CL-Spiel gegen die PSV sowie die fünf Partien gegen die Bundesliga-Top-Sechs. Sollte der BVB eine ähnliche Bilanz wie in der Hinrunde hinlegen, dürfte die Hoffnung auf die Königsklasse im kommenden Jahr ad acta gelegt werden.
Finanzielle Sorgen
Eine Nicht-Qualifikation für die Champions League hätte neben dem sportlichen Aspekt aber auch weitreichende finanzielle Folgen. Im kommenden Sommer werden mindestens einmal Ian Maatsen und Jadon Sancho aller Voraussicht nach den Verein nach ihrer Leihe verlassen. Der BVB braucht einen Umbruch und muss neue Spieler anlocken, sofern man wieder um die Meisterschaft mitspielen möchte. Doch wie soll dieser Umbruch ohne die vielen CL-Millionen erfolgen?
Die fehlende "Kohle" würde ein tiefes Loch in die Dortmunder Finanzkasse reißen, dass auch mit Verkäufen von aktuellen Spielern kaum zu stopfen sein dürfte. Allein in der zurückliegenden Saison, in der Dortmund im CL-Achtelfinale an Chelsea scheiterte, hat der BVB rund 75 Millionen Euro an Einnahmen durch die Königsklasse erhalten. Zum Vergleich: Sollte Dortmund nächstes Jahr in der Europa League antreten müssen und diese gar gewinnen, würde der Verein gerade Mal ein Drittel der Gelder aus der vergangenen CL-Spielzeit erhalten.
Ein schwacher Dortmunder Saisonendspurt könnte somit fatale Folgen für die gesamte nächste Saison haben und die Angst vor der Rückkehr in das Bundesliga-Mittelmaß schüren. Der BVB braucht dringend Lösungen und Ideen, damit die Dortmunder Akteure die eigenen Leistungen schon bald wieder mit positiven Attributen versehen können und in das sonst so kohlereiche Ruhrgebiet auch im kommenden Jahr das für einen Umbruch notwendige Geld fließt.
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