Nach dem 1:1-Unentschieden in Bochum und einem weiteren schwachen Auftritt hat Borussia Dortmund noch viel Arbeit vor sich. Der BVB gibt sich dabei selbstkritisch.
"Ganz klar muss man sagen, dass wir in der ersten Halbzeit völlig überrannt wurden", konstatierte Dortmunds Schlussmann Gregor Kobel am Sky Mikrofon. "Von uns hat da einfach die Gegenwehr gefehlt."
Sky Experte Didi Hamann sieht die bisherige Leistung aus den ersten beiden Bundesliga-Spielen als zu wenig an, "wenn du dort (nach Bochum) hinfährst, du weißt es ist ein Derby, da brennt der Kessel. Da musst du bereit sein und das waren sie heute über 90 Minuten nicht", so Hamann. "Das war über die ersten beiden Spiele sehr ernüchternd von den Dortmundern."
Auch BVB-Kapitän Emre Can schlug nach dem Spiel kritische Töne an: "Das war wieder kein gutes Spiel von uns. Das ist nicht unser Anspruch. Wir wollen besser spielen, wir wollen hier gewinnen, wir wollen hier dominieren", erklärte Can bei Sky. "Wir spielen zu viele lange Bälle. Wir haben mit dem Ball wenig Lösungen."
Terzic: "Wussten was uns erwartet"
"Wir wussten, was uns erwartet", meinte Trainer Edin Terzic. "Aber wir haben es halt zugelassen." Die fehlende Konsequenz und Lösungen vor dem Tor sah auch der BVB-Trainer als Problem, "wenn man nicht bereit ist, zweite Bälle zu erobern, wenn man nicht bereit ist, in Duellen aus 50/50, 60/40 zu machen, dann wird es halt offen und dann wird es schwer", meinte der Dortmunder Coach.
"Wir kommen nach Bochum und wir wissen, wie wir Fußball spielen wollen. Und dann lassen wir uns darauf ein. Wir ziehen nicht unser Spiel durch, was wir eigentlich machen wollen und spielen einfach Bochums Spiel mit", kritisierte Can. In der Halbzeitansprache von Terzic wurde dann deutlich, "dass wir uns besser bewegen müssen, dass wir Zweikämpfe gewinnen müssen, dass wir den zweiten Ball haben müssen", so Dortmunds Kapitän weiter.
In der zweiten Halbzeit sah der Cheftrainer zwar eine Leistungssteigerung mit mehr Gegenbewegung und gefährlichen Szenen vor dem Bochumer Tor, "da haben wir uns dann die Räume aufziehen können, die wir uns auch schon vor dem Spiel vorgenommen haben", so Terzic. Trotzdem gäbe es "ein paar Schwerpunkte, die wir verbessern müssen."
Hamann: "Es geht halt nicht irgendwie"
"Im Moment kommt es mir so vor, dass sie sagen, sie können mit 80 Prozent gewinnen", kritisierte Hamann die Dortmunder. "Du musst 99 oder 100 Prozent geben, selbst als Borussia Dortmund. Das ist das, was sie vor Jahren hatten, wo sie sich sagen, irgendwie geht das dann schon. Aber es geht halt nicht irgendwie. Dafür sind sie nicht gut genug, dass sie mit 80, 85 Prozent Spiele gewinnen. Das war in den ersten beiden Spielen der Fall und das müssen sie schnellst möglichst abstellen", so Hamann weiter.
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Neben der fehlenden Leistungsbereitschaft sah Terzic zwar teilweise eine Verbesserung zum ersten Spiel gegen Köln, "trotzdem wissen wir, dass da noch ein weiter Weg vor uns ist. Besonders spielerisch", so Terzic.
Nun gilt es für den BVB, den Blick nach vorne zu richten: "Die ersten beiden Spiele waren jetzt nicht gut, aber trotzdem haben wir vier Punkte", meinte Can. "Die müssen wir mitnehmen und dann versuchen, nächste Woche unser Spiel zuhause gegen Heidenheim zu gewinnen."
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