Felix Magath sieht die überraschende Trennung von Geschäftsführer Fredi Bobic bei seinem Ex-Klub Hertha BSC als Ausdruck eines Grundkonflikts.
"Die Hertha, wer immer dahinter steckt, fremdelt mit der Entwicklung, die da seit zwei, drei Jahren läuft. Deswegen versucht man wieder, zurückzurudern und weg von Investoren zu gehen, um da Ruhe reinzubekommen", sagte Magath am Sonntagmorgen dem TV-Sender Bild. Diesen Widerspruch gebe es an viel Stellen im deutschen Fußball. "Auf der einen Seite ist es der traditionelle Verein, auf der anderen Seite das Geschäft, die Millionen."
Magath offen für Hertha-Job
Und weiter: "Die Hertha muss jetzt zur Ruhe kommen und ich habe das Gefühl, dass sie das dadurch wollen, indem man alte 'Herthaner' zurückholt. Wenn eine Anfrage da ist, dann werde ich mich damit beschäftigen."
Der 69-Jährige hatte mit der Hertha in der vergangenen Saison in der Relegation den Klassenerhalt geschafft. "Ich habe schon nach der Rettung kritisiert, dass in Berlin etwas im Klub nicht stimmt, weil ich keine Unterstützung gespürt habe in dem schweren Abstiegskampf." Der Verein sei nicht geeint. "Die Millionen, die vom Investor gekommen sind, haben den ganzen Verein durcheinander gebracht", sagte Magath.
DFB als Trennungsgrund?
Bobic war am Samstag nur kurz nach der Derby-Niederlage gegen Union Berlin (0:2) von seinen Aufgaben entbunden worden. Magath vermutet, dass auch der Umgang des 51-Jährigen mit einem möglichen Engagement beim DFB zur Trennung beigetragen hat. "Ich denke, dass er schon Probleme bekommen hat, nachdem er nicht klar signalisiert hat, Hertha BSC ist mein Job, sondern ein bisschen mit dem DFB geliebäugelt hat."
Ob er selbst noch einmal bei der Hertha als Retter zur Verfügung stehen würde, ließ Magath offen. Erst wenn es eine Anfrage gebe, werde er sich damit beschäftigen.