BVB - FCB News: Schiri Zwayer erklärt Elfmeter-Entscheidungen

Zwayer erklärt Entscheidungen - Collinas Erben mit klarer Meinung

Von Peer Kuni

Schiedsrichter Felix Zwayer hat den Handelfmeter-Pfiff gegen BVB-Abwehrchef Mats Hummels im Topspiel gegen den FC Bayern München begründet (Länge: 3.57 Minuten).

Schiedsrichter Felix Zwayer hat nach dem Liga-Gipfel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München seine Elfmeter-Entscheidungen begründet.

Der 40-Jährige hatte beim 3:2 (2:1)-Sieg des FCB beim BVB beim Spielstand von 2:2 nach VAR-Eingriff auf Handspiel gegen Mats Hummels entschieden. Robert Lewandowski verwandelte zum letztendlichen Siegtreffer (77.).

Zwayer sieht glasklaren Elfmeter

"Ich habe sofort im Spiel gesehen, dass es eine faktische Berührung von Hummels mit dem Arm gibt. Die Fragestellung für mich war: Ist der Arm vom Körper weggestreckt oder nicht? Das war im Spiel für mich nicht mit einer Deutlichkeit wahrzunehmen", erklärte Zwayer die Situation nach Spielschluss am Sky Mikrofon.

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MANUEL NEUER: Spielt gewohnt als Libero mit und das ist auch wichtig für das Bayern-Spiel gegen die pfeilschnellen Konterangriffe des BVB. Bei beiden Gegentoren absolut chancenlos. - NOTE: 3
ALPHONSO DAVIES: Von Brandt vor dem 0:1 (5.) komplett vernascht und ansonsten auch viel defensiv gegen den ehemaligen Leverkusener gefordert. Offensiv tritt er ungewohnt selten in Erscheinung. Nicht der beste Auftritt des Kanadiers. - NOTE: 4.
LUCAS HERNANDEZ: Liefert sich immer wieder intensive Duelle mit Reus und Haaland. Schmeißt sich zudem in jeden Schuss rein. Allerdings steht der Franzose ab und an zu hoch und muss dann hinterherlaufen. In der Viererkette der Beste. - NOTE: 3.
DAYOT UPAMECANO: Kein gutes Spiel des Abwehrchefs. Der Temponachteil gegen Haaland ist klar erkennbar, geht zudem auch in den Zweikämpfen zumeist als Verlierer hervor. Kann den Ball vor dem 2:2 durch Haaland nicht klären (47.). - NOTE: 5.
BENJAMIN PAVARD: Zu passiv vor dem 0:1 bei der Hereingabe von Bellingham. Kämpft sich mit zunehmender Spielzeit besser ins Spiel und blockt in der 58. Minute gleich dreimal in Folge stark gegen Haaland und Brandt. Offensiv schwach. - NOTE: 4.
CORENTIN TOLISSO: Engagierter Auftritt des Kimmich-Ersatzes. Viele Ballgewinne im zentralen Mittelfeld, dazu sehr lauffreudig und mit Drang nach vorne. In dieser Form eine echte Alternative für Nagelsmann. Verpasst das 4:2 (90.+9). - NOTE: 2.
LEON GORETZKA: Spielt in Kimmichs Abwesenheit den defensiveren Part in der Zentrale. Dem deutschen Nationalspieler ist anzusehen, dass er nach seinen Hüftproblemen nicht bei hundert Prozent ist. Macht viele Wege. Nach 65 Minuten raus. - NOTE: 4.
LEROY SANE: Zielt nach zwölf Minuten mit einem strammen Schuss links vorbei. Sucht oftmals das Dribbling gegen Meunier, ist aber über links längst nicht so auffällig wie Coman auf rechts. Nach 65 Minuten raus. - NOTE: 4.
THOMAS MÜLLER: Tolle erste Halbzeit. Luchst Hummels den Ball vor dem 1:1 ab, läuft immer wieder die BVB-Abwehr an und provoziert so Ballverluste. Immer anspielbar und in Bewegung. Nach der Pause nicht mehr so auffällig. - NOTE: 3.
KINGSLEY COMAN: Bester Mann auf dem Platz. Setzt sich häufig mit seinen schnellen ersten Schritten gegen Guerreiro durch, sucht zielstrebig den Abschluss. Erzielt mit einem starken Schuss kurz vor der Pause das 2:1 (44.). - NOTE: 1.
ROBERT LEWANDOWSKI: Ist deutlich weniger sichtbar als Haaland, doch macht eiskalt seine Tore. Beim 1:1 (9.) von Hummels nicht zu stoppen, markiert das Siegtor vom Elfmeterpunkt (77.). Insgesamt schon 26 Tore gegen Ex-Klub Dortmund. - NOTE: 2.
SERGE GNABRY: Kommt nach 65 Minuten für Sane ins Spiel. Tritt offensiv kaum in Erscheinung, da er oft defensiv gebunden ist und dort mithelfen muss. Ist derzeit nur Flügelspieler Nummer drei beim deutschen Rekordmeister. - NOTE: 4
JAMAL MUSIALA: Nach 65 Minuten für Goretzka eingewechselt. Agiert in der Folge zunächst in der Zentrale und sorgt mit seiner Ballsicherheit für Ruhe im Bayern-Spiel. In der Schlussphase auf dem linken Flügel unterwegs. - NOTE: 3
NIKLAS SÜLE & TANGUY NIANZOU: Süle kommt nach 74 Minuten für den angeschlagenen Hernandez auf das Feld. Lässt hinten in der Schlussphase kaum etwas zu. Nianzou wird in der 88. Minute für Coman eingewechselt. - OHNE NOTEN

"Das habe ich auch unmittelbar zum Videoassistenten kommuniziert. In Köln ist überprüft worden, wie die Armhaltung war. Der Videoassistent hat für sich eine Beurteilung vorgenommen und hat gesagt, dass Hummels den Arm in einer unnatürlichen Position vom Körper weghatte und wehrt am Ende deutlich den Ball mit dem Ellbogen ab. Dann habe ich mir selbst den Vorgang am Monitor angeschaut und komme zu dem Ergebnis, dass es ein glasklarer Elfmeter ist", begründet der Berliner seine Elfmeterentscheidung.

Während Bayern-Trainer Julian Nagelsmann Zwayer zustimmte, regte sich BVB-Coach Marco Rose lautstark auf und musste mit Gelb-Rot auf die Tribüne. "Es ist schade, dass ein Spiel so entschieden wird. Das Spiel hätte einen anderen Ausgang und Entscheidungsfindung verdient gehabt. Herr Zwayer kann ruhig noch ein paar BVB-Spiele pfeifen. Wir sind hier, wir sind bereit. Wir bereiten uns vor auf alles, was kommt. Er kann uns noch ein paar Steine und Stöcke in den Weg werfen. Wir machen weiter", teilte Rose anschließend heftig bei Sky gegen den Unparteiischen nach.

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Hernandez-Aktion gegen Reus kein Foul

Doch nicht nur die Hummels-Szene sorgte für viele Diskussionen. Auch ein vermeintliches Foulspiel zuvor von Bayern Lucas Hernandez gegen BVB-Kapitän Marco Reus im Strafraum brachte Gesprächsstoff. Zwayer ließ die Szene weiterlaufen und schaute sich, anders als beim Handspiel von Hummels, die Szene sich nicht noch einmal am Monitor an.

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GREGOR KOBEL: Rennt beim 1:1 in Neuer-Manier aus dem Kasten, muss dann aber zurück und kann kaum noch reagieren. Hält ein, zwei Mal stark - versucht Lewy beim Elfer mit einer Bewegung auszutricksen. Ist dran, kann aber nicht halten. NOTE: 3
THOMAS MEUNIER: Ist einer der aktivsten Dortmunder, hat allerdings Licht und Schatten in seinem Spiel. Kommt am Ende auf eine solide Zweikampfquote und sichert das ein oder andere Mal solide ab. Vertendelt den Ball offensiv aber mehrfach. NOTE: 3
MANUEL AKANJI: Ist lange Zeit weniger gefragt als Nebenmann Hummels. Bereinigt seine Situationen oft, kann aber nur selten wirklich Ruhe ins Spiel bringen. NOTE: 3
MATS HUMMELS: BVB-Unglücksrabe im Klassiker. Mega-Bock mit dem Fehlpass vor dem 1:1, wird vor dem 1:2 von Guerreiro angeschossen und legt so unfreiwillig auf, verursacht den Hand-Elfmeter zum 2:3. Gleicht das im Spiel nicht aus. NOTE: 5
RAPHAEL GUERREIRO: Ist defensiv mit dem starken Coman sichtlich überfordert. Lässt sich mehrfach austanzen, schießt beim 1:2 unglücklich Hummels an. Im Spielaufbau nicht der übliche BVB-Anker. Schwacher Auftritt. NOTE: 5
MAHMOUD DAHOUD: Zeigt sich von Minute eins an extrem engagiert. Gewinnt zwar 75 Prozent seiner Zweikämpfe, hat im Spielaufbau aber enorm große Probleme. Fast die Hälfte seiner Pässe (44,4%) landen beim Gegner. NOTE: 4
EMRE CAN: Ist im Mittelfeld vor allem mit Defensiv-Arbeit beschäftigt. Leistet sich vor allem in der ersten Halbzeit einige unnötige Fehler, schnappt sich den Ball im Mittelfeld aber ebenso häufig. Unterm Strich solide. NOTE: 3
JUDE BELLINGHAM: Sofort präsent in Offenive und Defensive. Schaltet aus dem linken Halbraum immer wieder überragend um. Vorlage zum 1:0 Weltklasse, zum 2:2 überlegt. Führt die meisten Zweikämpfe. Bester Dortmunder. NOTE: 1
MARCO REUS: Ist im ersten Durchgang immer wieder Schaltstelle für schwarz-gelbe Angriffe. Verpasst den einen, messerscharfen Pass in die Spitze aber mehrfach. Später weniger aktiv, hilft aber in der Defensive aus. NOTE: 3
JULIAN BRANDT: Zeigt ein tolles Spiel und ist wichtiger Bestandteil im BVB-Umschaltspiel. Sensationelles Tor in der 5. Minute nach Solo, immer wieder steile Pässe (25./47.). Muss als einer der besten benommen vom Platz getragen werden. NOTE: 2
ERLING HAALAND: Braucht ein wenig Zeit, um mit Ball ins Spiel zu kommen. Stiftet vorher schon ordentlich Unruhe und verschafft den Mitspielern Platz. Das 2:2 aus dem Stand eine gemalte Maßarbeit. Verpasst danach einmal um haaresbreite. NOTE: 2
DONYELL MALEN: In der 60. Minute für Mahmoud Dahoud eingewechselt. Versucht mit neues Tempo in den Angriff zu bringen und ist an mehreren Kontern beteiligt. Viel Ertrag bringt das allerdings nicht. NOTE: 3
MARIUS WOLF: In der 70. Minute für Julian Brandt eingewechselt. Kommt sofort zum Abschluss aus zweiter Reihe, der wird abgeblockt. Nimmt danach nicht mehr viel Einfluss auf das Spielgeschehen. NOTE: 3
STEFFEN TIGGES (Bild) und NICO SCHULZ: Beide nach der 70. Minute eingewechselt. Keine Note.

"Wir alle freuen uns und fordern eine robuste Zweikampfhaltung. Im laufenden Spiel habe ich einen Kontakt im Oberkörper-Bereich gesehen - ein herkömmlicher Zweikampf. Für mich ist das eine Situation, die nicht schwarz oder weiß ist, aber einen robusten Zweikampf darstellt. Ich habe aufgrund meiner großzügigen Linie im Spiel gegen einen Strafstoß entschieden", so Zwayer.

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"Dies habe ich dem Videoassistenten aufgrund meiner klaren Wahrnehmung der Situation sofort kommuniziert. Fragestellung war dann, ob es einen anderen, für mich nicht wahrnehmbaren Kontakt gab. Dies wurde verneint und daher gab es keinen Strafstoß und keine On-Field-Review, da es für mich nicht erforderlich war", fügte der 40-Jährige noch an.

Schiri-Experte sieht keinen Elfmeter

Schiedsrichterexperte Alex Feuerherdt von Collinas Erben sah das anders. "Es wäre besser gewesen, in beiden Fällen nicht auf Elfmeter zu entscheiden. Bei Reus gegen Hernandez kann man auf, es gibt auch Gründe, beim Handspiel von Hummels auf Elfmeter zu entscheiden. Wir haben ein Spiel mit einer großzügigen Regelauslegung gehabt durch Schiedsrichter Felix Zwayer und es wäre auch angemessen gewesen, bei Hummels das anzuwenden", meinte Feuerhardt.

Schiedsrichter Felix Zwayer hat nach einem Handspiel von Mats Hummels im Klassiker nach VAR-Eingriff auf Elfmeter geschieden. Für Schiedsrichterexperte Alex Feuerherdt eine Fehlentscheidung (Länge: 39 Sekunden).

Der Experte begründete zudem seine Meinung: "Hummels wollte zum Kopfball gehen und diesen einfach verfehlt. Der Szene fehlt die Klarheit. Man kann es argumentieren, warum man Strafstoß gibt. Aber wenn man es in den Gesamtkontext stellt, er hat nur die ganz klaren Sachen gepfiffen und es wäre besser gewesen, wenn das hier auch der Fall gewesen wäre und sich der Videoassistent an dieser Stelle herausgehalten hätte."

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