BVB-Coach Kovac betonte zuletzt die Wichtigkeit eines breiten Kaders. Mit Unzufriedenheit bei dem ein oder anderen Star muss er früher oder später allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit rechnen.
Von Kelana Mahessa
Jobe Bellingham, Marcel Sabitzer, Felix Nmecha, Pascal Groß, Carney Chukwuemeka und Salih Özcan. Im Mittelfeldzentrum hat BVB-Trainer Niko Kovac derzeit die Qual der Wahl. Gleich sechs Spieler aus dem Dortmunder Kader fühlen sich auf dieser Position am wohlsten - im System des 53-Jährigen sind allerdings nur zwei solcher Plätze vorgesehen. Ein Luxus-Dilemma, das einerseits für einen gesunden Konkurrenzkampf und Rotationsmöglichkeiten sorgt, andererseits aber auch Unzufriedenheit wecken könnte.
Bellingham mit Kurzeinsatz - Sabitzer bleibt komplett draußen
Eine Nicht-Nominierung für die Startelf führte im Fall von Bellingham in dieser frühen Saisonphase bekanntlich bereits zu Unruhe. Der 19-jährige Engländer stand nun auch in Heidenheim nicht von Beginn an auf dem Platz, erst nach einer guten Stunde kam er für Karim Adeyemi ins Spiel. Sabitzer, der an den ersten beiden Spieltagen noch in der ersten Elf stand und auch bei der österreichischen Nationalelf überzeugte, saß sogar über die komplette Spielzeit auf der Bank.
Vor dem Champions-League-Auftakt bei Juventus erklärte Kovac bei Sky Sport seine Spielerwahl beim Auswärtserfolg in Heidenheim: "Wir haben einen sehr guten Kader. Sabitzer hat jetzt zweimal 90 Minuten gespielt, war ein bisschen müde. Jobe hat in Kasachstan gespielt, das ist auch ein ganz schöner Ritt", so Kovac. "Deshalb haben wir frische Leute gebracht", fügte er hinzu.
"Konkurrenz belebt das Geschäft"
Schon auf der Pressekonferenz vor dem dritten Bundesliga-Spieltag hatte sich Kovac zur Mittelfeld-Thematik bei der Borussia geäußert: "Es ist schon so, dass wir eine sehr hohe Anzahl an Spielen haben und haben werden, gerade auch weil wir viele Nationalspieler haben. Da ist es körperlich gar nicht machbar, jeden dritten Tag 90 Minuten zu spielen", so der Kroate. "Das heißt, wir brauchen einen guten Kader. Wir brauchen die Tiefe und wir brauchen auch die Breite."
Dem Trainer zufolge stimmt nicht nur die Breite im Kader der Schwarz-Gelben, sondern auch die Qualität. "Egal wen wir aufstellen, das sind alles Nationalspieler. Das heißt, die Qualität ist da", findet Niko Kovac.
Für ihn überwiegen die Vorteile des Überangebots: "Ich freue mich darüber, dass wir viele Spieler haben. Aber wir haben nicht nur im Mittelfeld ein gutes Angebot, sondern auch im Sturm. Konkurrenz belebt das Geschäft und ist immer ganz gut."
Teilweise entspannt sich die knifflige Personalsituation im BVB-Mittelfeld auch von selbst. Während Özcan gar nicht erst für die Champions League nominiert wurde, droht Groß in Turin krankheitsbedingt auszufallen. Chukwuemeka war aufgrund körperlicher Probleme bisher ebenfalls noch kein Kandidat für die Startelf. Sind alle Spieler fit, hat Dortmund aber mindestens zwei Spieler zu viel für das Zentrum - dann könnte es ungemütlich werden.
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