Der Sky Abstiegscheck: Wer steigt ab, wer bleibt drin?

Fünf Teams zittern

Von Sky Sport

Image: Augsburg, Schalke, Stuttgart, Hannover und Nürnberg stecken mitten im Abstiegskampf.

Die Bundesliga-Saison 2018/19 biegt auf die Zielgerade ein. Acht Spieltage vor Schluss kämpfen noch eine Hand voll Teams ums Überleben. Sky macht den Abstiegscheck.

Mit Augsburg, Schalke, Stuttgart, Hannover und Nürnberg kämpfen noch fünf Teams mehr oder weniger ums sportliche Überleben in der Bundesliga. Sky blickt auf die aktuelle Situation der Klubs und schaut auf mögliche Mutmacher und Unruheherde.

FC Augsburg (Platz 14, 25 Punkte, 37:47 Tore)

Aktuelle Situation: Nach einer schwachen Rückrunde, die in einer teilweise blutleeren 1:5-Pleite beim SC Freiburg ihren negativen Höhepunkt fand, hat Manuel Baum mit seinem Team den Turnaround geschafft. Dem hochemotionalen Sieg gegen Borussia Dortmund folgte eine beachtliche Defensivleistung in Leipzig und ein gedrehtes Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Hannover. Nun hat der FCA mit einem Erfolg in Nürnberg die Chance, den Vorsprung auf den Relegationsplatz im besten Fall auf acht Punkte anwachsen zu lassen. Damit wäre der wohl entscheidende Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.

Sky Ticket: Den besten Fußball live streamen

Mit Sky Ticket streamst du die Bundesliga, 2. Bundesliga, DFB-Pokal und die UEFA Champions League live. Einfach monatlich kündbar.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Das macht Mut: Lange war die Verletztenmisere einer der Hauptgründe für den Augsburger Abwärtstrend. Nun sind Abwehrchef Jeffery Gouweleeuw und Torgarant Alfred Finnbogason zurück. Beide sind in fittem Zustand für den FCA kaum zu ersetzen. An ihnen kann sich die Mannschaft aufrichten. Der Kader der Augsburger ist nicht nur mit Blick auf diese beiden Spieler individuell besser besetzt als einige andere im Tabellenkeller. Zudem kann Manuel Baum wieder in einem ruhigen Umfeld arbeiten. Die Kritik am Trainer ist abgeebbt. Auch bei der durchaus umstrittenen Personalie Jens Lehmann ist Ruhe eingekehrt. Beide haben es geschafft, die Balance zwischen Offensive und Defensive wieder herzustellen.

Unruheherde: In der Regel sucht man in Augsburg vergeblich nach Unruhe. Die Verantwortlichen bemühen sich stets darum, so wenig wie möglich nach außen dringen zu lassen und sind damit meistens auch erfolgreich. Somit waren die öffentlichen Streitigkeiten rund um Martin Hinteregger und Caiuby eher ungewöhnlich. Sie sind aber auch Vergangenheit. Zumindest vorerst. Aktuell könnten eher die immer wiederkehrenden Wechselgerüchte um Philipp Max für Unruhe sorgen. Max möchte den nächsten Schritt machen, lässt den Zeitpunkt jedoch offen. Ferner ist der FCA noch im Pokal vertreten. Eine mögliche Ablenkung durch etwaige Erfolge oder die Verletzungsanfälligkeit einiger Akteure könnten hier zum Problem werden. Zumal das Baum-Team in der Hinrunde gegen keinen der restlichen Bundesliga-Gegner einen Sieg einfahren konnte.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Restprogramm: 1. FC Nürnberg (A), 1899 Hoffenheim (H), Eintracht Frankfurt (A), VfB Stuttgart (H), Bayer Leverkusen (H), FC Schalke 04 (A), Hertha BSC (H), VfL Wolfsburg (A)

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

FC Schalke 04 (Platz 15, 23 Punkte, 27:44 Tore)

Aktuelle Situation: ​​​​Das neue Trainer-Team Stevens/Büskens hatte nur wenig Zeit die Mannschaft kennenzulernen, viele Spieler waren bei ihren Nationalmannschaften, andere Spieler sind verletzt, aktuell kam noch Weston McKennie hinzu. Das Team wirkt verunsichert und kann Rückschläge kaum bis gar nicht verarbeiten, die Spielertypen für einen Abstiegskampf fehlen. Schalke hat aber alles in der eigenen Hand, denn sie spielen noch gegen alle direkten Abstiegs-Konkurrenten, unter anderem an diesem Wochenende gegen Hannover und am letzten Spieltag zuhause gegen Stuttgart.

Mehr dazu

Das macht Mut: Den nötigen Impuls hat der Trainerwechsel mit Sicherheit erwirkt. Es herrscht mehr Ordnung und Disziplin. Junge und hungrige Spieler wurden aus der Jugend nach oben gezogen, um den gestandenen Profis Druck zu machen, vielleicht nehmen die Spieler so die bedrohliche Situation besser an. Durch das neue Trainer-Duo Stevens/Büskens hat der Verein auch die aufgebrachten Fans beruhigen können.

In der Länderspielpause arbeitet Schalke erstmals intensiv mit dem neuen Trainer-Gespann Huub Stevens und Mike Büskens. Alexander Nübel hat erzählt, wie Stevens mit dem Team arbeitet. (Videolänge 50 Sekunden).

Unruheherde: Die Degradierung von Nabil Bentaleb wegen unerlaubten Fehlens und seine verspätete Entschuldigung (er ist Papa von Zwillingen geworden) sorgen weiter für Gesprächsstoff. Zudem hat Sebastian Rudy offen die Fans für ihre negative Stimmung kritisiert. Beide Spieler sorgen so in der angespannten Situation für unnötige Störfeuer von außen.

Restprogramm: Hannover 96 (A), Eintracht Frankfurt (H), 1. FC Nürnberg (A), 1899 Hoffenheim (H), Borussia Dortmund (A), FC Augsburg (H), Bayer Leverkusen (A), VfB Stuttgart (H)

VfB Stuttgart (Platz 16, 20 Punkte, 26:56 Tore)

Aktuelle Situation: Es ist verblüffend, dass ein Wechsel auf der Position des Sportvorstands Impulse auf dem Platz liefern kann. In Stuttgart ist das aber wohl so. Zwar bleibt die Ergebnisbilanz durchwachsen, doch neben einigen Achtungserfolgen verfügt der VfB nach gefühlten Ewigkeiten immerhin wieder über so etwas wie Stabilität: Personell und taktisch hat Weinzierl endlich seinen Weg gefunden.

Das macht Mut: Neben mehr Stabilität geht in der vormals harmlosesten Offensive der Liga auch nach vorne was. Wesentlichen Anteil daran hat Winter-Leihe Steven Zuber von der TSG Hoffenheim, aber auch Hertha-Leihe Esswein übertrifft die Erwartungen, ist als Mentalitäts- und Tempospieler nicht mehr wegzudenken. Überhaupt, die Wintertransfers: Nicht Weltmeister Pavard, sondern der 18-jährige Ozan Kabak ist der Star der schwäbischen Abwehrreihe. Kompromisslos im Zweikampf, abgezockt im Stellungsspiel, spielintelligent im Aufbau. War Michael Reschkes Spürnase im Sommer offenbar noch verschnupft, hat er im Winter anscheinend wieder frei durchatmen können.

Unruheherde: Reschkes Nachfolger Hitzlsperger führt mit ruhiger Hand und viel Fingerspitzengefühl, ist um eine allgemeine Wohlfühlatmosphäre bemüht. Wirkten Spieler und Trainer unter Hitzlspergers zuweilen hyperaktivem Vorgänger Reschke gehemmt, blühen sie nun in Teilen auf. Bestes Beispiel: Der eigentlich schon längst abgeschriebene Gonzalo Castro. Nicht zu den aufgeblühten Akteuren zählt dagegen Sommer-Transfer Borna Sosa und das dürfte jetzt erst recht so bleiben. In der Länderspielpause schoss er scharf Richtung Weinzierl, bezeichnete den Umgang mit seiner Person als "unbegreiflich". Unruhe blitzte, wenn überhaupt, nur kurzfristig auf. Auch die "Dietrich raus!"-Plakate und Fangesänge bringen nicht wirklich Unruhe in die Mannschaft. Sie gehören zu Heimspielen der Schwaben mittlerweile dazu wie Bier und Bratwurst. Ansonsten ist Ruhe im Verein und: Die Mannschaft hat die Fans wieder hinter sich.

Restprogramm: Eintracht Frankfurt (A), 1. FC Nürnberg (H), Bayer Leverkusen (H), FC Augsburg (A), Borussia Mönchengladbach (H), Hertha BSC (A), VfL Wolfsburg (H), FC Schalke 04 (A)

Hannover-Manager Horst Heldt hat sich auf der Pressekonferenz zur Höhe der Ablöse für Lucas Hernandez geäußert (Video-Länge: 25 Sekunden).

Hannover 96 (Platz 17, 14 Punkte, 24:61 Tore)

Aktuelle Situation: Die sportliche Situation ist nahezu aussichtslos. Beim jüngsten 0:5-Testspiel-Debakel beim Zweitliga-Zehnten Bielefeld bekam Thomas Doll überdeutlich vor Augen geführt, dass aus der zweiten Reihe kein Druck auf die Etablierten zu erwarten ist. Gegen Schalke hat 96 die Chance, einen direkten Konkurrenten noch tiefer in den Schlamassel hineinzuziehen. Angesichts der jüngsten Vorstellungen spricht aber selbst gegen die ebenfalls krisengeschüttelten Schalker wenig für einen 96-Umschwung.

Das macht Mut: Der Blick auf die anderen. Von Nürnberg kommt nicht viel, Schalke verliert und Stuttgart (in Frankfurt) könnte nach einem optimalen 96-Sonntag auch wieder in Schlagdistanz sein.

Unruheherde: Der Mannschaft fehlt die sportliche Qualität für die 1. Liga und die mentale Schärfe für den Kampf um den Klassenerhalt. Bei vielen Spielern drängt sich der Eindruck auf, dass sie längst abgeschlossen haben und sich vornehmlich damit beschäftigen, wie sie möglichst wenig beschädigt aus der Sache rauskommen. Horst Heldt und Martin Kind reden offenbar nur das Nötigste, der Manager wirkt desillusioniert. Für den Trainer gilt dasselbe. Der Effekt mit Stimmungskanone Doll ist komplett verpufft. Die clubinterne Revolution (Die Traditionalisten aus der Fankurve haben jetzt das Sagen im e.V.) sorgt für weitere Unruhe im Gesamtgefüge. Selbst wenn der neue Kurs im Klub zum Erfolg führen sollte, wird das ganz sicher nicht kurzfristig gelingen!

Restprogramm: FC Schalke 04 (H), VfL Wolfsburg (A), Borussia Mönchengladbach (H), Hertha BSC (A), 1. FSV Mainz 05 (H), FC Bayern (A), SC Freiburg (H), Fortuna Düsseldorf (A)

Transfer Update - alle Wechsel und Gerüchte

Sky Sport hält Euch über alle Wechsel, Vertragsverlängerungen und Gerüchte auf dem Laufenden.

1. FC Nürnberg (Platz 18, 13 Punkte, 19:52 Tore)

Aktuelle Situation: Der FCN klammert sich noch an einen letzten Strohhalm: Die Partie am Wochenende gegen den FC Augsburg. Verliert der Club den Abstiegskracher, dann glauben selbst die kühnsten Optimisten nicht mehr an den Klassenerhalt.

Das macht Mut: Die Länderspielpause hat Nürnberg genutzt und sich ein bisschen Selbstvertrauen verschafft. Im Testspiel gegen Mlada Boleslav gab es einen 5:1-Sieg. Vor allem offensiv wusste der in der Bundesliga so harmlose FCN gegen den tschechischen Erstligisten zu überzeugen. Außerdem sind die zuletzt angeschlagenen Ondrej Petrak und Virgil Misidjan fit für die Partie gegen Augsburg. Gut möglich, dass Interimscoach Boris Schommers schon am Samstag wieder von Anfang an auf beide setzt.

Unruheherde: Seit dem Doppelrauswurf von Köllner und Bornemann sind immer noch keine Nachfolger präsentiert worden. Mit Boris Schommers fand man zumindest interimsweise einen Köllner-Ersatz, aber der in einer solchen frühen Planungsphase so wichtige Posten des Sportvorstands ist seit Wochen vakant. Vertragsgespräche liegen auf Eis, die Trainersuche wurde noch nicht begonnen. Die Unruhe im Umfeld hat sicher keinen positiven Einfluss auf die tägliche Arbeit auf dem Trainingsplatz. Der 1. FC Nürnberg schlittert so in Richtung zweite Liga. Letzte echte Hoffnung: Das Spiel gegen den FC Augsburg.

Restprogramm: FC Augsburg (H), VfB Stuttgart (A), FC Schalke 04 (H), Bayer Leverkusen (A), Bayern München (H), VfL Wolfsburg (A), Borussia Mönchengladbach (H), SC Freiburg (A)

Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de