DFB-Abwehr hat mit Antonio Rüdiger und Jonathan Tah ein starkes Duo

Die Türsteher des neuen DFB-Teams

Von Luca Sixtus

Die pfeilschnelle und gefährliche Offensive Frankreichs fand keinen Weg vorbei an Antonio Rüdiger und Jonathan Tah. Das Innenverteidiger-Duo verkörpert das neue Selbstvertrauen der deutschen Nationalmannschaft. Das macht Hoffnung für die Heim-EM.

"Hier kommst du nicht rein!", gaben Antonio Rüdiger und Jonathan Tah den französischen Stürmern um Superstar Kylian Mbappe beim starken 2:0-Sieg in Lyon zu verstehen. Das Innenverteidiger-Duo der deutschen Nationalmannschaft hielt den Laden dicht. Rüdiger und Tah sind die Türsteher des neuen DFB-Teams.

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MARC-ANDRE TER STEGEN: War in Abwesenheit des verletzt abgereisten Manuel Neuer der erhoffte sichere Rückhalt - trotz der Ernennung zur Nummer zwei bei der EM. Blieb beim frechen Heber von Kylian Mbappe cool, verhinderte das 1:1. - Note: 2.
JOSHUA KIMMICH: Bekam es zumeist mit Kylian Mbappe zu tun, hatte oftmals das Nachsehen. Verschätzte sich bei ein, zwei Flanken. Setzte vorne dafür Akzente und am Ende blieb Mbappe ohne Tor. - Note: 3.
ANTONIO RÜDIGER: Der "Aggressive Leader" und Lautsprecher der deutschen Abwehr. Hielt die französische Sturmspitze Thuram in Schach. Verhinderte kurz vor Schluss spektakulär den Anschlusstreffer. - Note: 2.
JONATHAN TAH: Bildete mit Antonio Rüdiger ein solides Innenverteidiger-Duo. Leistete sich keine Fehler. Eine Empfehlung auch Richtung EM für einen Stammplatz. - Note: 2.
MAXIMILIAN MITTELSTÄDT: Wirkte bei seinem Länderspieldebüt zunächst heillos überfordert. Ousmane Dembele war eine undankbare Aufgabe. Fing sich nach der Pause und zeigte in Hälfte zwei eine starke Leistung. - Note: 3.
ROBERT ANDRICH: Agierte als Ausputzer und ballsicherer Verbindungsspieler. Kaum auffällige Aktionen, dafür effektive. Markierte unter anderem gegen Kylian Mbappe robust sein Revier. - Note: 3.
TONI KROOS: Bereitete direkt nach dem Anstoß das 1:0 vor. Drückte dem deutschen Spiel seinen Stempel auf. Ging nicht nur als Takt- und Passgeber voran, der Comebacker brillierte auch in den Zweikämpfen. - Note: 1.
FLORIAN WIRTZ: Erzielte das Blitz-Traumtor und versprühte auch sonst enorm viel Spielwitz. Leitete mit einem herrlichen Pass in die Tiefe das 2:0 ein. Stellte auch ungewohnt starke Zweikampfqualitäten unter Beweis. - Note: 1.
ILKAY GÜNDOGAN: Fiel unter den drei "Zauberern" etwas ab. Wirkte besonders in der ersten Halbzeit ungewohnt unsicher in seinen Pässen. Stabilisierte sich nach der Pause. Licht und Schatten vom DFB-Kapitän. - Note: 4.
JAMAL MUSIALA: Ständiger Unruheherd als Dribbler und Passgeber. Nach seinem cleveren Lauf in die Tiefe, umkurvte er den französischen Torwart und legte auf Kai Havertz zum 2:0 auf. - Note: 2.
KAI HAVERTZ: Ließ sich oft ins Mittelfeld fallen. Machte Bälle gut fest und setzte sich robust durch. Lief zum richtigen Zeitpunkt in die Box und blieb beim Abschluss zum 2:0 cool. - Note: 3.
Wechselte nach der 70. Minute auch noch Thomas Müller, Chris Führich, Deniz Undav, Niclas Füllkrug und Waldemar Anton ein, die den Sieg mit über die Ziellinie brachten. - Ohne Note.

Sowohl der Ex-Gladbacher Marcus Thuram als auch der später eingewechselte Milan-Angreifer Olivier Giroud sahen als französische Sturmspitze gegen die beiden deutschen Innenverteidiger keinen Stich. Das macht Hoffnung für die Heim-EM im Sommer.

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"Gegen eine französische Mannschaft, die sicherlich als Favorit in die EM reingeht, kannst du natürlich nicht alles vermeiden. Es war zu erwarten, dass du da einige Chancen zulassen musst. Aber dafür haben wir auch eine Abwehr, die das verhindern kann und es auch meistens geschafft hat", lobte DFB-Sportdirektor im ZDF die von Rüdiger und Tah dirigierte deutsche Abwehr.

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Letztes Zu-Null-Spiel vor fast einem Jahr

Vor fast genau einem Jahr blieb das DFB-Team letztmals in einem Länderspiel ohne Gegentor. Danach gab es 22 Gegentore in zehn Partien - ein Durchschnitt von 2,2 Gegentoren pro Begegnung. Alarmierend.

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Am 25. März 2023 hieß der Gegner Peru, den die deutsche Abwehr mit Rechtsverteidiger Marius Wolf, Linksverteidiger David Raum sowie die Innenverteidiger Matthias Ginter und Nico Schlotterbeck trefferlos hielt. Drei der vier genannten Akteure waren nun gegen Frankreich nicht nominiert, Raum saß 90 Minuten auf der Bank.

Abstimmung im Abwehrzentrum wird besser

"Ich bin sehr happy über das, was wir heute abgeliefert haben. Ich glaube, dass wir als Mannschaft defensiv und offensiv sehr gut gearbeitet haben. Dementsprechend haben wir verdient gewonnen", gab ein glücklicher Tah am ZDF-Mikrofon nach dem Sieg über die Franzosen zu Protokoll.

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Der groß gewachsene Abwehrmann von Bayer 04 Leverkusen lieferte eine fehlerfreie Leistung ab. Tah bringt das Selbstbewusstsein vom Bundesliga-Tabellenführer mit in die Nagelsmann-Elf. Auch die Abstimmung mit dem bei Real Madrid unter Vertrag stehende Rüdiger wird immer besser. Rüdiger ist bei den Königlichen unumstrittener Stammspieler.

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Tah und Rüdiger beim DFB gesetzt

Während Tah gegen Frankreich den auf der linken Seite anfangs überforderten - und später stark verbesserten - Debütanten Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart) bei den Attacken vom pfeilschnellen Ousmane Dembele unterstützte, half Rüdiger auf der anderen Seite Joshua Kimmich (FC Bayern) dabei, Superstar Mbappe einzudämmen.

Mit Erfolg. Der Angreifer von Paris Saint-Germain blieb ohne Treffer. Und Rüdiger verhinderte noch mit einer spektakulären Rettungsaktion vor der Linie ein spätes Eigentor von Mittelstädt.

Die weiße Weste gegen Frankreich hat die schrillenden Alarmglocken aus dem Länderspieljahr 2023 zunächst einmal verstummen lassen. Auch den Türstehern des neuen DFB-Teams sei Dank. Tah und Rüdiger haben bei Nagelsmann erst einmal ihren Stammplatz sicher.

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