Mit 20 Vize-Europameisterinnen starten die deutschen Fußballerinnen in die Titeljagd bei der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August).
Insgesamt nominierte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Mittwoch 28 Spielerinnen für ihren erweiterten Endrunden-Kader um Kapitänin Alexandra Popp. Knatsch gibt es wegen der Abstellungen mit Meister Bayern München.
Gwinn und Dallmann nicht dabei
Nicht zum Aufgebot gehört Giulia Gwinn. Die eigentliche Stammkraft in der Außenverteidigung, die bei der EM im vergangen Jahr in die Top-Elf der Endrunde gewählt worden war, kehrte nach ihrem zweiten Kreuzbandriss im Oktober erst in der Vorwoche ins Teamtraining bei den Bayern zurück. Die WM-Teilnahme war in der Reha-Zeit das große Ziel der 23-Jährigen, ohne Spielpraxis reichte es für Gwinn aber nicht.
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Neben Gwinn fehlen aus dem EM-Kader noch Torhüterin Almuth Schult (Schwangerschaft) und Mittelfeldspielerin Linda Dallmann (Syndesmoseriss). Den Stamm des Aufgebots bilden die Spielerinnen des Champions-League-Finalisten VfL Wolfsburg (10), gefolgt von Eintracht Frankfurt (6) und den Bayern (5). Neben den 28 Nominierten stehen zehn weitere Spielerinnen auf Abruf bereit.
Bayern-Spielerinnen kommen erst später
Nach einem Kurzurlaub starten Popp und Kolleginnen am 20. Juni - 17 Tage nach dem Königsklassen-Finale der Wolfsburgerinnen am kommenden Samstag gegen den FC Barcelona - in den ersten Teil der WM-Vorbereitung im "HomeGround" des DFB-Partners adidas. Dort wurde bereits im Vorjahr der Grundstein zum EM-Höhenflug in England gelegt.
Die Bayern-Spielerinnen werden erst am 23. Juni zur DFB-Auswahl stoßen - was für Ärger sorgt. "Entgegen getroffener Absprachen zu Beginn des Jahres hat sich leider ein Verein dazu entschieden, seine Spielerinnen nicht wie vereinbart, zum 20. Juni abzustellen", sagte Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter der Nationalmannschaften: "Wir waren noch bis zum gestrigen Abend in Gesprächen, um eine Lösung im Sinne der Mannschaft und allen Spielerinnen zu finden, ohne ein für uns zufriedenstellendes Ergebnis. Darüber sind wir enttäuscht, da es sich erheblich auf die Vorbereitung auswirkt."
"Geist von Herzogenaurach"
Der "Geist von Herzogenaurach" soll in der zweiten Hälfte ab dem 1. Juli weiter beschworen werden. Am 24. Juni sowie am 7. Juli wird in Offenbach und Fürth gegen Vietnam und Sambia in den letzten Testspielen die WM-Form überprüft. Danach erst wird der offizielle Kader auf 23 Spielerinnen reduziert.
Am 11. Juli reisen die Vize-Europameisterinnen dann - womöglich mit zwei oder drei Backup-Spielerinnen - ans andere Ende der Welt. So hat der zweimalige Weltmeister genug Zeit, sich in seinem Basecamp in Wyong rund 90 km nördlich von Sydney bis zum ersten Vorrundenspiel am 24. Juli zu akklimatisieren.
In der Gruppe H mit Marokko, Kolumbien (30. Juli) und Südkorea (3. August) ist das DFB-Team klarer Favorit, doch in der K.o.-Phase drohen sofort Kracherduelle mit Frankreich oder Brasilien.
Der erweiterte Kader im Überblick:
Tor: Ann-Katrin Berger, Merle Frohms, Stina Johannes, Ena Mahmutovic
Abwehr: Sara Doorsoun, Marina Hegering, Kathrin Hendrich, Sophia Kleinherne, Sarai Linder, Sjoeke Nüsken, Carolin Simon, Felicitas Rauch
Mittelfeld/Angriff: Nicole Anyomi, Jule Brand, Klara Bühl, Sara Däbritz, Laura Freigang, Chantal Hagel, Svenja Huth, Paulina Krumbiegel, Lena Lattwein, Melanie Leupolz, Sydney Lohmann, Lina Magull, Lena Oberdorf, Alexandra Popp, Lea Schüller, Tabea Waßmuth
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