Didi Hamann Kolumne über den CL-Start des FC Bayern & BVB sowie Vincent Kompany

Kompany ist ein absoluter Leader

Von Didi Hamann, Fußball Experte

Image: ''Hamanns Top 3'' - Die Kolumne des Sky Experten.

Didi Hamann blickt in seiner Kolumne auf den erfolgreichen Start des FC Bayern & von Borussia Dortmund in die Champions-League-Saison, auf seine persönliche Erfahrung mit den Qualitäten von Vincent Kompany und erklärt, warum Serhou Guirassy der Gamechanger für den BVB werden kann.

Es war bei den deutlichen Siegen gegen Holstein Kiel (6:1) und Dinamo Zagreb (9:2) sehr gut zu sehen, dass die Bayern diese Gier haben, dass sie immer weitermachen und immer mehr Impulse bringen - die Zeichen der letzten Tage sind sehr positiv. Man darf natürlich nicht vergessen, dass sie die ersten zwei Bundesligaspiele nicht so gut gespielt haben, in den vergangenen beiden Partien war der Gegner kein Gradmesser, aber die Tore muss man erst mal schießen. Doch die größeren Aufgaben kommen jetzt erst.

Die Noten der Bayern-Stars gegen Dinamo Zagreb

MANUEL NEUER: Im Grunde nur als Passgeber aktiv, mit den Händen war der 38-Jährige so gut wie gar nicht gefordert. Strahlte viel Sicherheit aus. Musste zur Pause runter. - Note 3.
RAPHAEL GUERREIRO: Ersetzte den verletzten Sacha Boey als Rechtsverteidiger. Traf mit seinem feinen linken Füßchen aus 14 Metern absolut traumhaft zum 2:0. Bei den beiden Gegentoren der Gäste nicht auf der Höhe. - Note 3.
DAYOT UPAMECANO: Bärenstark in der Luft, aber auch am Boden ohne Fehl und Tadel. Sicher im Passspiel. Sammelte so Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. - Note 2.
MIN-JAE KIM: Gewann den Großteil seiner Zweikämpfe, sah beim ersten Dinamo-Tor aber zumindest unglücklich aus. Solider Auftritt vom Südkoreaner. - Note 3.
ALPHONSO DAVIES: Rückte im eigenen Ballbesitz immer wieder nach innen und konnte so sein Tempo selten gewinnbringend nutzen. Ab und an zu unpräzise im Passspiel. Traf beinahe zehn Minuten vor dem Ende aus gut 16 Metern. - Note 3.
ALEKSANDAR PAVLOVIC: Holte mit seiner Dynamik den Elfmeter raus, den Harry Kane zum 1:0 verwandelte. Glänzte ansonsten mit präzisen und klugen Seitenverlagerungen sowie der nötigen Präsenz im defensiven Mittelfeld. - Note 2.
JOSHUA KIMMICH: Ballverteiler und Antreiber im Mittelfeld. Gewann die entscheidenden Zweikämpfe, war defensiv allerdings auch nicht viel gefordert. Butterweiche Flanke beim 3:0 von Olise. - Note 1.
SERGE GNABRY: Tauchte regelmäßig in der Spitze auf und versuchte so Impulse zu setzen, war insgesamt aber einer der unauffälligsten Münchner. Sein Tor zum möglichen 1:0 wurde annulliert. - Note 3.
JAMAL MUSIALA: Von der ersten Sekunde an großer Aktivposten in Bayerns Offensive. Seinen Treffer zum vermeintlichen 1:0 kassierte der VAR ein. Legte den Ball per Brust überragend zum 2:0 auf. - Note 1.
MICHAEL OLISE: Stand nach 37 Minuten goldrichtig und nickte zum 3:0 für die Hausherren ein. In der 61. Minute musste er nur noch zum vorentscheidenden 5:2 einschieben. - Note 1.
HARRY KANE: Harry Kane macht Harry-Kane-Sachen! Torschütze zum wichtigen 1:0, dem vielleicht noch wichtigeren 4:2, dem 6:2 und dem 7:2. Der Engländer ist in absoluter Top-Form - Note 1 (mit Stern).
SVEN ULREICH: Kam zur Pause für den angeschlagenen Manuel Neuer - und hatte nach knapp fünf Minuten bereits zwei Treffer von Zagreb hinzunehmen, bei denen ihn aber keine Schuld traf. In der 53. Minute mit starker Parade gegen Pjaca. Anschließend kaum mehr gefordert. - Note 3.
THOMAS MÜLLER: Bayerns Rekordspieler durfte nach 68 Minuten ran. Vorlagengeber bei Sanes Treffer zum 8:2. - Note: 2.
ERIC DIER: Kam zu seinem zwei Einsatz in dieser Saison. Ordentliche Vorstellung, aber auch kaum gefordert. - Note: 3.
LEROY SANE: Endlich der erste Pflichtspieleinsatz in der laufenden Saison für Bayerns Flügelflitzer - und direkt mit dem Tor zum 8:2. - Note: 2.
LEON GORETZKA: Bekam nach den allgegenwärtigen Diskussionen der vergangenen Wochen immerhin noch zehn Königsklassen-Minuten im bayrischen Mittelfeld. Setzte per Flugkopfballtor in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. - Ohne Note.

Die Bayern müssen vorsichtig sein

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Im Hinblick auf die großen Ziele der Bayern geht es wieder in die richtige Richtung. Aber sie müssen vorsichtig sein. Manuel Neuer sagte nach dem Spiel gegen Kiel: "Wir haben unsere Gewinnermentalität zurückgewonnen". Ich wäre da noch ein bisschen vorsichtig und würde die nächsten vier bis sechs Wochen abwarten. Zum Anfang der Saison möchte jeder spielen und wenn jemand ein oder zwei Mal pausiert, dann nimmt er das noch hin. Aber: Wenn man betrachtet, was für Qualität am Dienstag auf der Bank saß, muss man achtgeben. Sobald die Verletzten zurückkehren, werden andere Spieler auch mal nicht im Kader sein. Die Bayern müssen aufpassen, dass sie keine Unruhe bekommen. Trotzdem: Der Saisonstart hätte kaum besser laufen können, ganz klar.

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Kompany könnte keinen besseren Job machen

Vincent Kompany macht seine Aufgabe bislang wunderbar, mit einer Ruhe, die für einen jungen Trainer sehr beeindruckend ist. Aus meiner gemeinsamen Zeit mit ihm bei Manchester City weiß ich: Er ist ein sehr gescheiter Junge. Er war damals noch relativ jung, aber man hat gemerkt, dass er ein absoluter Leader ist. Er ging immer voran. Das hat er vom ersten Tag an gemacht und schnell eine Führungsrolle übernommen.

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Als Trainer zeigt er einen unglaublichen Drive, er will bedingungslos den Erfolg. Die Gefahr, die dabei immer besteht, ist, dass man zu schnell zu viel will. Doch er scheint das in diesen Momenten gut zu zügeln. Wenn du solche Weltklasse-Spieler hast, dann musst du denen auch Freiheiten lassen. Kompany löst das Ganze bisweilen sehr sympathisch und könnte keinen besseren Job machen. Er hat jedoch durch den Verbleib von Leon Goretzka und Kingsley Coman einen sehr vollen Kader, den er bei Laune halten muss. Das wird eine Aufgabe, die es in den kommenden Wochen zu bewältigen gilt.

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BVB-Sieg schenkt Selbstvertrauen

Wir alle wissen, dass es nicht einfach ist, in der Champions League auswärts zu gewinnen. Am Ende steht das Ergebnis von Borussia Dortmund über allem. Bei so einem Spiel muss man geduldig sein. Mit Jamie Gittens hat der BVB einen Spieler, der in der Bundesliga bereits bewiesen hat, was er für einen Einfluss haben kann, wenn er von der Bank kommt. Dass sie gegen den FC Brügge zu Null gespielt haben, ist wichtig und gibt Selbstvertrauen, vor allem wenn die vorherigen Spiele etwas holprig waren.

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Guirassy kann zum Gamechanger werden

Ich glaube, Serhou Guirassy kann ein Gamechanger für Dortmund werden. Er verändert das Spiel dadurch, dass er immer anspielbar ist. Für die schnellen Spieler wie Karim Adeyemi, Donyell Malen und Gittens schafft er immer wieder Räume. Wenn man sich den Spielfluss gegen den 1. FC Heidenheim anguckt, bemerkt man einen großen Unterschied zu den vorherigen Partien. Deswegen glaube ich, dass Guirassy der Spieler ist, der den BVB noch mal auf ein anderes Level hebt.

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Das Auswärtsspiel in Stuttgart wird eine schwere Partie. Der VfB hat das Spiel gegen Real Madrid sehr gut gemacht, Ermedin Demirovic sprach von einem Spiel auf Augenhöhe. Da hat er Recht, aber das waren in der Vergangenheit andere auch - die haben ebenfalls verloren. Sie dürfen nicht denken, dass sie besser sind, als sie es tatsächlich sind. Die Stuttgarter sind eine sehr gute Mannschaft, aber auch Union Berlin ist Madrid erst in der letzten Minute unterlegen - danach konnten sie 13 Bundesliga-Partien nicht gewinnen. Das wird den Stuttgartern nicht passieren.

Mit den Dortmundern haben sie nun aber einen riesigen Test vor sich. Die Rückkehr von Waldemar Anton und Serhou Guirassy nach Stuttgart könnte zusätzlich für eine hitzige Partie sorgen. Aber das schadet ja nicht.

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