Der VfB Stuttgart hat sich von Trainer Hannes Wolf getrennt. Nach dem 0:2 gegen Schalke 04 zogen die Verantwortlichen am Sonntag die Konsequenzen. Sky Experte Dietmar Hamann kann die Entscheidung bei "Wontorra - der KIA Fußball-Debatte" nicht verstehen. Auch Gladbach-Trainer Dieter Hecking hätte sich eine andere Entwicklung für seinen Trainerkollegen gewünscht.
Sky Experte Dietmar Hamann kann das Handeln der Verantwortlichen in Stuttgart nicht nachvollziehen: "Für mich kam die Entscheidung sehr unerwartet und überraschend. Vor nicht allzu langer Zeit wurde Hannes Wolf als einer der interessantesten Trainer der Bundesliga gehandelt."
Dass es mit einem jungen Trainer Schwankungen geben kann, ist für Hamann auch keine Überraschung: "Wenn du einen jungen Trainer holst, musst du wissen, dass er auch lernt und sagen, dann ziehen wir das durch und geben ihm die nötige Hilfestellung."
Hecking bedauert Wolfs Beurlaubung
Wolfs Trainerkollege Dieter Hecking bedauert ebenfalls die Beurlaubung des 36-Jährigen: "Bis vor acht Wochen hat er gute Arbeit geleistet. Ich hätte mir gewünscht, Hannes wäre geblieben, weil genau daraus auch eine Bande entstehen kann", sagte der Gladbach-Coach bei "Wontorra - der KIA Fußball-Debatte".
Die Niederlage gegen Schalke war für Hamann nicht der Auslöser für die Entlassung - der kam seiner Meinung nach bereits vor einer Woche: "Ich glaube der Knackpunkt war letzte Woche gegen Mainz. Die Mainzer hatten die Stuttgarter in der 2. Halbzeit einfach überlaufen", sagte Hamann.
Spekulationen keinen Glauben schenken
Spekulationen über Aussagen von Hannes Wolf über Selbstzweifel kann der Sky Experte keinen Glauben schenken: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Trainer sagt, er fühle sich nicht in der Lage, die Mannschaft aus dem Keller zu holen. Gerade nach den Aussagen von Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke kommt die Entlassung überraschend."
Aus Stuttgart kam nach der Freistellung des Trainers ein Statement des Sportvorstandes: Man sei nach "intensiven und emotionalen Gesprächen zu der Überzeugung gekommen, dass die Gefahr, dass wir die Situation in der bestehenden Konstellation nicht mehr gedreht bekommen, zu groß ist, und wir einen neuen Impuls brauchen, um wieder in die Erfolgsspur zu finden", sagte Reschke und vollzog damit eine Rolle rückwärts.