Tore am Fließband, steigender Marktwert: Timo Werner ist der Stürmer der Stunde. Im exklusiven Interview mit Sky Sport spricht der Leipzig-Star über seine Träume und Erwartungen an das hoch emotionale Spiel gegen den VfB Stuttgart (ab 13:00 Uhr live auf Sky).
Große Klubs und große Titel, davon träumt ein jeder Fußballer. Timo Werner hatte in seiner Jugendzeit einen klaren Favoriten: "Als kleiner Junge hat man immer von den riesen Vereinen geträumt. Früher war es Manchester United unter Alex Ferguson. Die hatten gute Spieler und immer gewonnen. Als kleiner Junge ist man ja meist für die Mannschaft, die gewinnt."
Die Premier League würde den 21-Jährigen durchaus reizen. "Ich würde jetzt erstmal die französische und italienische Liga ausschließen. In den drei anderen großen Ligen (Spanien, England, Deutschland d.R.) würde ich mich wohlfühlen - nicht nur vom Fußball her, sondern auch wegen den Städten", sagt Werner gegenüber Sky Reporter Ecki Heuser.
Doch nicht nur Wohlfühlfaktoren und die Art des Fußballs sind ausschlaggebend für eine Karriere, die man nicht zu Träumen gewagt hätte. "Irgendwann will man natürlich reihenweise Titel gewinnen", ist sich Werner sicher, "ich weiß nicht, ob das mit RB Leipzig passiert, aber wir arbeiten hart dran."
Arbeit, die sich in dieser Saison auszahlen könnte: "Dieses Jahr sind die Chancen gut, dass wir im Pokal und der Liga was mitnehmen können - aber dazu gehört viel Arbeit. Wenn es mit RB klappt, umso schöner. Wenn es mit einem anderen klappt, wäre das auch okay."
Werner lobt Lewandowskis Qualitäten
Mit seinen Toren kann der Stürmer den roten Bullen zu Größerem verhelfen. Seine Entwicklung und Qualität wird nicht nur in der Bundesliga bis ins kleinste Detail verfolgt. Momentan sieht er einen anderen Bundesliga-Star in dieser Hinsicht aber noch vor sich.
"Ich wäre gerne der beste Stürmer. Aber ich glaube, da gibt es schon viele, die wahnsinnig gut sind. Ohne jemanden zu beleidigen, würde ich sagen: Robert Lewandowski. Früher, wenn wir gegen sie gespielt haben, habe ich von meinen Abwehrspielern gehört, dass wenn man ihn mit dem Knie im Rücken trifft,einem nachher das Knie wehtut", scherzt Werner exklusiv am Sky Mikro.
"Er bringt eine unglaubliche Präsenz auf den Platz. Er ist schnell, hat einen Kopfball, einen Schuss, schießt Freistöße und Elfmeter. Es gibt wohl keinen kompletteren Stürmer."
Laut transfermarkt.de hat der polnische Nationalspieler im Dienste des FC Bayern einen Marktwert von 80 Millionen Euro - 30 Millionen mehr als Timo Werner. Doch den DFB-Youngster stört es nicht, seine positive Entwicklung wirkt ihm selbst etwas fremd: "Der neue Marktwert war natürlich ein "Wow-Effekt", als da plötzlich die Zahl 50 Millionen stand. Wenn man Bilder ansieht, wie man angefangen hat - das ist jetzt alles schon so weit weg. Jetzt spielt man Champions League, Nationalmannschaft und ist ein guter Bundesliga-Spieler, da muss man sich schon ab und an mal kneifen."
Zurück nach schwieriger Phase
Kurzzeitig schien sein "finanzieller" und spielerischer Aufstieg gefährdet. Die Verletzung der vergangenen Wochen machte einen Einsatz zwischenzeitlich unmöglich. Doch vor den richtungsweisenden Wochen in Liga und Pokal meldet sich Werner zurück.
"Ich habe eine Woche nichts gemacht und dann langsam das Training gesteigert. Stand heute bin ich wieder topfit und freue mich auf die Spiele. Schön, dass es rechtzeitig für Stuttgart und die Bayern-Spiele geklappt hat. Es sind einfach super Spiele und wieder Möglichkeiten, Tore zu schießen."
Es ist fast ein Zufall, dass er sich zum Spiel gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart fit meldet. "Vielleicht hat mein Körper den Rhythmus so bestimmt, dass ich genau zu dem Spiel fit sein sollte. Aber ich glaube, in dem Spiel hätten auch paar Restbeschwerden nicht viel ausgemacht."
Wiedersehen mit der Vergangenheit
14 Jahre trug er den Brustring, kommt gebürtig aus dem Schwabenland. 2016 wechselte er nach dem VfB-Abstieg für zehn Millionen Euro nach Leipzig. Am Samstag (ab 15:30 live auf Sky Sport Bundesliga 4 HD) trifft er erstmals auf seine ehemaligen Kollegen und Freunde - nun in einem anderen Trikot. "Ich will gegen meine alten Kollegen spielen und zeigen, dass mein Abgang nichts gegen den VfB war, sondern einfach um mich weiterzuentwickeln."
Werner trägt seine Heimat nach wie vor im Herzen, verfolgt den VfB weiterhin: "Natürlich bin ich immer noch Fan vom VfB. Diese 14 Jahre gehen nicht einfach so an einem vorbei. Man hat Jahre lang für den VfB gelebt. Ich freue mich, wenn sie gewinnen - außer am Wochenende."
Zurückhalten will er sich aber nicht, auf dem Platz verfolgt er seine Interessen und die des Klubs: "Ich will gegen jede Mannschaft treffen. Egal ob da der FC Bayern, meine alte Mannschaft oder ein Siebtligist steht. Der Anspruch für einen Stürmer sind immer Tore, da ist egal wer gegenüber steht."
Das komplette Exklusiv-Interview läuft am Samstag ab 13 Uhr im Betway Countdown zum 9. Spieltag der Bundesliga auf Sky Sport Bundesliga 1 HD.