Laut Max Kruse könnte die Entlassung von Tim Walter dem HSV einen wichtigen Impuls im Kampf um den Aufstieg geben.
Kein Trainer war beim Hamburger SV in den letzten rund 22 Jahren länger im Amt als Tim Walter. 956 Tage stand der 48-Jährige bei den Hanseaten an der Seitenlinie. Am Montag endete nun aber das Kapitel, der HSV stellte Walter frei.
Für Max Kruse war der gebürtige Bruchsaler in Hamburg nie die Idealbesetzung. "Ich fand, Tim Walter war nie der perfekte Trainer für den HSV. Aber ich sage mal so: Wer ist das schon, wenn's Richtung März, April, Mai geht. Das ist ja die Hamburger Zeit, wo sie gerne mal den Aufstieg verspielen", sagte Kruse am Mittwoch in HvK & Tusche - Dein Zweitligatalk.
Kritik an Verhalten von Tim Walter
Vor allem das wiederkehrend diskussionswürdige Verhalten Walters in der Coaching-Zone und im Stadion gefiel dem Ex-Profi nicht. "Ich kann mich noch ganz gut an eine Szene aus dem Derby erinnern, wo er ein bisschen gestichelt hat gegen die St. Pauli-Fans. Das liegt jetzt nicht nur daran. Aber ich finde so ein Auftreten muss nicht sein, grenzwertig - gerade als Trainer, der eine Mannschaft führen soll", meinte Kruse und fügte an: "Ich finde, da gibt es Typen, die besser passen zum HSV."
Eventuell Steffen Baumgart? Zumindest kursiert der Name dieser Tage immer wieder durch das Volksparkstadion. Baumgart ist bekanntlich ein HSV-Sympathisant und seit seiner Freistellung beim 1. FC Köln verfügbar. Ist er der richtige Mann für den Aufstieg in die Bundesliga? (Kolumne von Sky Reporter Sven Töllner: Wieso eigentlich Baumgart?)
Laut Kruse hätten sich die Aufstiegschancen der Rothosen mit der Entlassung Walters auf jeden Fall erhöht. Diese könnte ein wichtiger Impuls für die Mannschaft sein. Kruse würde sich darüber freuen. "Hamburg ist eine Stadt, die mindestens einen, wenn nicht sogar zwei Bundesligisten verdient hat. Aber wir lassen uns überraschen", sagte der Ex-Profi. Der HSV rangiert aktuell auf Relegationsplatz drei. Mit St. Pauli grüßt ein anderer Hamburger Klub von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga.
Hätte Kruse zum HSV wechseln können?
Als geborener Reinbeker (Schleswig-Holstein) war für viele ein Engagement Kruses beim HSV naheliegend gewesen. Wie der heute 35-Jährige verriet, gab es dazu in seiner vereinslosen Zeit Ende 2022 nie konkrete Gespräche - auch weil Walter den Linksfuß angeblich nicht im Team haben wollte.
"Ich glaube, er hatte seine Typen, auf die er steht. Ich habe nie mit ihm persönlich gesprochen. Mein Berater hat mit den Verantwortlichen gesprochen, ich persönlich nie mit Tim Walter", sagte Kruse.
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