Portugal startete mit einem 3:0 über Ungarn in die Europameisterschaft. Dabei glänzte nicht nur CR7. Die Spieler von Joachim Löw sollten sich bei der Analyse des kommenden Gegners daher nicht nur auf Cristiano Ronaldo fokussieren. Denn das Team ist noch mit vielen weiteren Stars gespickt.
Denkt man an die portugiesische Nationalmannschaft, denkt man sofort an Superstar und Kapitän Cristiano Ronaldo. Er ist der Leader und Fixpunkt des Teams. Mit seinem Doppelpack im Auftaktspiel gegen Ungarn schrieb CR7 Geschichte: Er ist nun der alleinige Rekordtorschütze bei Fußball-Europameisterschaften.
Doch der DFB-Gegner hat deutlich mehr zu bieten als nur CR7: In der Nationalmannschaft tummeln sich einige Stars aus der Premier League und auch zwei Bundesliga-Profis sind dabei. Am Samstag ab 18 Uhr treffen sie auf die deutsche Nationalmannschaft. Sky Sport beleuchtet die Schlüsselspieler.
Dortmunder mit Offensiv-Drang
Wie bei Borussia Dortmund beackert Raphael Guerreiro die linke Seite und interpretiert die Rolle des Linksverteidigers sehr offensiv.
Bei seinem Treffer im Auftaktmatch gegen Ungarn stand er zentral am Strafraum, wo sonst kaum ein Spieler seiner Position zu finden ist. Durch seine Schnelligkeit, gute Dribbling-Fähigkeiten, starke Flanken und Abschlussqualitäten ist er eine wichtige Stütze im Team.
Der Zehner mit Spielwitz
Als neutraler Zuschauer ist es ein Genuss, Bruno Fernandes agieren zu sehen. Leichtfüßig mit schnellen Bewegungen lässt er den Ball nicht von seinem Fuß. Außer er hat eine geniale Idee und setzt seine Mitspieler gekonnt in Szene.
Der Leistungsträger von Manchester United ist ein echter Spielmacher auf der Zehner-Position mit ganz viel Spielwitz. Er harmoniert im Zusammenspiel mit Ronaldo. Doch was ist, wenn ihn die Lust verlässt, liefert er auch dann? Die Deutschen Defensiv-Spezialisten werden genau das versuchen.
Vom Klopp-Joker zum Leistungsträger?
Unter Jürgen Klopp glänzte Diogo Jota beim FC Liverpool in der vergangenen Premier League-Saison oft als Joker mit wertvollen Treffern. Auch den Portugiesen soll er mit seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor helfen.
Erwischt er einen guten Tag, ist er für mehrere Treffer gut. Seine Leistungen schwanken allerdings immer wieder ins Negative.
Premier League-Ass in den Reihen der Portugiesen
Er wurde zum Spieler des Jahres in der Premier League gewählt, und das als Verteidiger: Ruben Dias ist ein wahres Kunststück gelungen. Dadurch und durch den Gewinn der englischen Meisterschaft mit Manchester City krönte er seine starken Leistungen.
An diese will er wohl auch bei der EURO anknüpfen. Betrachtet man das Alter und die Erfahrung, müsste eigentlich Pepe die Rolle des Abwehrchefs übernehmen. Doch nach dem Aufschwung des 24-jährigen Dias hat auch er einen Anspruch darauf. Fest steht: Findet das Duo zueinander, wird es ganz schwer Portugals Defensive zu knacken.
Erfahrung in Person zwischen den Pfosten
Gegen Ungarn so gut wie nicht gefordert, dennoch ein wichtiger Bestandteil des Teams. Mit seinen 33 Jahren bringt Keeper Rui Patricio viel Erfahrung mit und strahlt Ruhe aus. Beim EM-Spiel in München gegen Deutschland wird er zum 95. Mal im Trikot der Nationalmannschaft auflaufen. Er verkörpert das Team, führt und hält es zusammen.
Der Unbekannte mit dem fulminanten Start
Der 28-jährige Rafa Silva spielt gemeinsam mit Luca Waldschmidt bei Benfica Lissabon. Auf dem Zettel hatten ihn wohl die wenigsten, doch nach seiner Einwechslung drehte er das Ungarn-Spiel zugunsten der Portugiesen. Er holte den Elfmeter raus und legte die beiden weiteren Tore auf - drei Scorer-Punkte.
Aber nicht nur er ist ein starker Spieler im breit aufgestellten Kader der Portugiesen. Joao Felix, Gewinner des Golden Boy Awards 2019, kam im ersten Gruppenspiel nicht einmal zum Einsatz. Mit Ex-Bayern-Star Renato Sanches und Frankfurt-Knipser Andre Silva kamen weitere aufstrebende Spieler statt ihm auf das Feld. Portugal hat also weit mehr zu bieten als nur Cristiano Ronaldo.
Ein rauchender Trainer mit klaren Worten
Zudem haben sie einen Trainer, der weiß, was er will. Normalerweise ist Fernando Santos die Ruhe in Person, arbeitet akribisch an der Taktik seiner Mannschaft. Doch manchmal kann er auch aus sich herauskommen. Klare Ansagen ist man von ihm gewohnt. "Wir sind natürlich hier, um zu gewinnen", sagte er selbstbewusst vor dem Turnier-Start.
Seit 2014 ist der heute 66-Jährige Portugals Nationaltrainer. Der Raucher war hauptverantwortlich beim überraschenden Titelgewinn 2016. Im Rahmen des erfolgreichen Turniers sagte er: "Wenn wir hässlich spielen müssen, um am Ende Erfolg zu haben, dann müssen wir eben unser hässliches Gesicht auf dem Platz zeigen. Ich bin von Natur aus hässlich und habe kein Problem damit, noch hässlicher zu sein."