Nach dem Vorwurf der Vergewaltigung kommt Bewegung in den Fall Cristiano Ronaldo. Die Anklage ist zugestellt, die Antwort - ein offizielles Instagram-Video - sorgt für Wirbel.
Turbulente Tage für Cristiano Ronaldo. Jetzt steht fest: Der Superstar wird tatsächlich angeklagt und vorgeladen. Als Reaktion auf die Vergewaltigungs-Vorwürfe veröffentlichte der Superstar ein Instagram-Video - ausgerechnet aus dem Bett.
Medien-Experte: Ronaldo-Video ein Fehler
Medienexperte Michael Cramer findet klare Worte für das Video. "Ich wundere mich total. Ich habe gar nicht geglaubt, dass das echt ist. Ich kann mir überhaupt nicht erklären, warum er das macht. Abgesehen von der Frage, ob das besonders geschmackvoll ist, da so im Bett zu liegen und so über diesen Vorwurf (der Vergewaltigung, Anm. der Redaktion) zu reden", sagte Cramer bei Sky Sport News HD.
Der Experte bezeichnet das Video als strategischen Fehler, "weil er damit die Diskussion damit wieder anheizt. Eigentlich müsste er daran ein Interesse haben, dass das Thema runtergefahren wird. Aber er macht hier das Gegenteil: Er löscht das Feuer mit Benzin."
Und weiter: "Aus meiner Sicht ist das kommunikativ ein großer, großer Fehler. Ganz abgesehen davon, dass das total unseriös wirkt, was er da macht. Unfassbar: Ronaldo ist eine Weltmarke und wurde bis jetzt top gemanaged."
Vorwurf der Vergewaltigung - Anklage zugestellt
Der Juve-Star soll im Jahr 2009 eine Frau in Las Vegas vergewaltigt haben. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hatte berichtet, dass der Anwalt der US-Amerikanerin Kathryn Mayorga im Bundesstaat Nevada eine Zivilklage gegen Ronaldo einreiche.
Wie Anwältin Larissa Drohobyczer am Donnerstag bestätigte, sind Vorladung und Klage Cristiano Ronaldo bereits zugestellt worden. Der Superstar hat nun 20 Tage Zeit, um darauf zu reagieren.
Ebenfalls am Donnerstag gab der portugiesische Verband bekannt, dass CR7 für die kommenden Länderspiele nicht im Kader des Europameisters stehen wird. Ob dies im Zusammenhang mit den Vorwürfen steht, ist nicht bekannt.
Darum zeigt das Opfer Ronaldo jetzt erst an
Das vermeintliche Opfer Kathryn Mayorga bezichtigt Ronaldo erst nach neun Jahren der Vergewaltigung. Einen sexuellen Übergriff hatte sie schon 2009 bei der Polizei gemeldet, jedoch keinen Namen genannt.
Was die US-Amerikanerin bewegt hat, so lange zu warten, bis sie mit den Informationen über den mutmaßlichen Täter rausrückt, das erklärte einer ihrer Anwälte Leslie Mark Stovall am Mittwoch (Ortszeit) in einer Pressekonferenz in Las Vegas.
"Die Mee-Too-Bewegung war ausschlaggebend für Kathryns Entscheidung, den Schritt zu machen. Sie empfindet für die Frauen der Me-Too-Bewegung als Heldinnen. Sie hat Kraft und Trost in der Tatsache gefunden, dass andere Frauen mutig und stark genug waren mit ihrer Geschichte rauszukommen und sich zu verteidigen und die Welt zu verändern, in der Frauen mit solchen Problemen umgehen müssen", so Stovall.