Der FC Augsburg muss sich im Sommer einen neuen Trainer suchen. Markus Weinzierl wird seinen auslaufenden Vertrag bei den Schwaben nicht verlängern. Sportdirektor Stefan Reuter kann die schnelle Verkündung nicht nachvollziehen.
Die Nachricht kam überraschend, auch für Manager Stefan Reuter. "Das war mein letztes Spiel. Ich werde mit dem FCA keine Gespräche mehr führen. Es ist viel passiert, ich will für mich einen Schlussstrich ziehen", sagte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl unmittelbar nach dem 2:1 (1:1) gegen die SpVgg Greuther Fürth bei Sky.
Weinzierl deutete ein zerrüttetes Verhältnis mit Reuter an. Es habe bisher noch keine Gespräche gegeben. Dies sei "ein klares Zeichen", so Weinzierl, der von "fehlender Wertschätzung" sprach. Es habe "die Basis gefehlt. Ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass es das Beste für mich ist". Der FCA könne jetzt "mit einem neuen Trainer wieder angreifen". Seine eigene Zukunft ließ Weinzierl offen.
Reuter: "Kam für mich schon überraschend"
Reuter hatte mit diesem Paukenschlag so kurz nach dem Spiel nicht gerechnet: "Das kam für mich schon überraschend, weil wir vereinbart hatten, dass wir nach der Saison, die Saison gemeinsam analysieren, ein Gespräch führen und uns austauschen", erklärte Reuter bei Sky. "Es ist seine Entscheidung, die er getroffen hat, die er verkündet hat. Das gilt es zu akzeptieren. Mehr ist dazu nicht zu sagen."
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Ob es ein Fehler gewesen sei, nicht schon vorher das Gespräch mit Weinzierl zu suchen, wollte sich Reuter nicht ankreiden lassen. "Offensichtlich wollte er früher das Gespräch. Aber es war so verabredet, dass wir uns nach der Saison hinsetzen und über die Saison sprechen, sie analysieren und Entscheidungen treffen."
Zerrüttetes Verhältnis zwischen Weinzierl und Reuter?
War der Grund des plötzlichen Abschieds also ein zerrüttetes Verhältnis zwischen dem Trainer und dem Klub? "Ich hatte nicht den Eindruck", so Reuter gegenüber Sky.
Nach Sport-Bild-Informationen sollen schon erste Gespräche mit Enrico Maaßen, Trainer von Dortmund II, stattgefunden haben.
Reuter wird viel zu tun bekommen. Bereits am Freitag war FCA-Präsident Klaus Hofmann aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Weinzierl war im April 2021 zum FCA zurückgekehrt. Dort hatte er von 2012 bis 2016 schon einmal gearbeitet.
Augsburg verabschiedet sich mit Sieg aus der Saison
Immerhin verabschiedete sich Weinzierl mit einem Sieg von den eigenen Fans. Dieses Erfolgserlebnis habe er sich "gewünscht". Er sei "glücklich und stolz". Dagegen verabschiedete sich Fürth ohne Auswärtssieg aus der Bundesliga.
Der FCA, der sich schon vergangene Woche im elften Jahr in Folge den Klassenerhalt gesichert hatte, ging in einem zerfahrenen Spiel durch Daniel Caligiuri (11.) in Führung. Er verwandelte einen Foulelfmeter. Jessic Ngankam (24.) glich aus. Michael Gregoritsch (84.) sorgte für das 2:1.
Für den FCA gab es allerdings neben dem Rücktritt von Weinzierl eine weitere schlechte Nachricht: Niklas Dorsch musste nach gut einer halben Stunde mit einem Schlüsselbeinbruch vom Platz getragen werden.
SID / Sky Sport