Der FC Barcelona durchlebt aktuell eine der schwierigsten Phase seiner Vereinsgeschichte - mit einem riesigen Schuldenberg und einer sportlichen Misere. Nach Sky Infos soll nun Ferran Torres für neuen Aufschwung sorgen. Die Frage die sich dabei aber stellt: Wie kann sich Barca den 45 Millionen-Euro-Deal überhaupt leisten?
Der Schuldenberg beim FC Barcelona ist nach eigenen Angaben bereits auf über 1,3 Milliarden Euro angewachsen. Im vergangenen Geschäftsjahr verbuchte der spanische Spitzenklub einen Rekordverlust von knapp 500 Millionen Euro. Finanziell geht Barcelona sprichwörtlich nicht mal mehr auf dem Zahnfleisch. Die Zahnwurzeln - um in der Redewendung zu bleiben - sind längst erreicht.
Barcelona hinkt sportlichen Ansprüchen hinterher
Neben der großen monetären Baustelle läuft es bei den Katalanen aber auch sportlich alles andere als rund. In der Champions League ist der Klub erstmals seit 2000/01 in der Gruppenphase gescheitert. In der heimischen LaLiga belegt Barca nur Platz sieben und hat bei einem Spiel weniger bereits stattliche 18 Punkte Rückstand auf Tabellenführer und Erzrivale Real Madrid.
Um sportlich wieder in die Spur zu finden, muss Barcelona besonders in der Offensive seinen Kader verstärken. Nach Sky Informationen soll dies mit der Personalie Ferran Torres von Manchester City passieren. Doch ein Update für den Kader ist auch häufig mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Bei Torres liegt dieser bei 45 Millionen Euro, kann aber aufgrund von möglichen Boni noch auf 55 Millionen Euro anwachsen. Hinzu kommt noch das Gehalt für den spanischen Nationalspieler.
Wie stemmt Barcelona den Torres-Transfer?
Die Frage, die sich dabei stellt: Wie kann sich der hoch verschuldete Klub, der gleichzeitig auch noch sein Vereinsgelände für Unsummen modernisieren will, diesen Transfer leisten?
Barcelona wird die Ablöse nicht auf einen Schlag an Manchester City abdrücken müssen. Der Transfer soll über die kommenden fünf Jahre abgeschrieben werden, sodass sich die Summe pro Jahr deutlich reduziert und nicht so stark in die Bilanzen einläuft.
Zudem war das Problem von Barcelona nie, neue Kredite, Geldreserven oder Bürgschaften zu besorgen - siehe Vereinsgelände - sondern eher die Spieler bei der Liga zu registrieren. Nach eigenen Aussagen hätte man dort Stand jetzt aber wieder die Möglichkeit vom Budget her, jemanden zu registrieren. Kun Aguero hat seine Karriere beendet, weshalb wieder ein großes Gehalt frei wird.
ZUM DURCHKLICKEN: Die Gehaltsobergrenzen der LaLiga-Klubs
Aber Barcelona wird dennoch im Winter weitere Spieler verkaufen müssen. Der Druck im Winter auf der Abgabenseite etwas zu verbuchen, wird immer größer. So könnte beispielsweise Philippe Coutinho den Klub verlassen.
Torres als Versprechen für die Zukunft
Doch warum nimmt Barca diesen hohen finanziellen Aufwand auf sich? Weil Torres den Katalanen in ihrer größten Problemzone helfen kann. Mit 29 Treffern nach 18 Spielen ist der Klub offensiv deutlich schwächer als noch in den vergangenen Jahren. Zum Vergleich: In der Saison 2020/21 hatte Barca zum gleichen Saisonzeitpunkt 37 Tore erzielt. In der Saison davor waren es sogar 47.
Der Noch-Manchester-Profi kann genau dort mit seiner Flexibilität ansetzen und Barcelona mehrere Optionen bieten. Der 21-Jährige ist sowohl auf der rechten Seite, in der Mitte als auch links einsetzbar. Mit seinen jungen Jahren gilt er als die spanische Zukunft und als Top-Mann für die kommenden zehn Jahre. Für diese Erwartungen ist er im Verhältnis aktuell relativ günstig zu haben, weshalb Barcelona bereitwillig diese finanzielle Anstrengung eingeht.
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