Der ehemalige Nationalspieler Markus Babbel findet bei Sky deutliche Worte zum vorzeitigen Saison-Aus von Bayern-Torhüter Manuel Neuer.
Markus Babbel bei Sky…
…über seine ersten Gedanken, als er von der Verletzung erfahren hat:
"Ich war zuerst schockiert, weil das wirklich aus dem Nichts kam. Ich wünsche Manuel Neuer zuerst einmal gute Besserung. Das passt leider in das Bild der letzten Tage und Wochen. Auf der anderen Seite habe ich allerdings auch kein Verständnis dafür, weil jeder weiß, wie gefährlich Skifahren sein kann. Zu meiner aktiven Zeit sind wir sogar in der Winterpause mit der gesamten Mannschaft zum Skifahren gegangen. Schon da fand ich das äußerst grenzwertig, weil es einige eben nicht konnten. Das ist ein gefährlicher Sport und irgendwann ist es uns auch untersagt worden. Mittlerweile gibt es, glaube ich, auch einen Passus in den Verträgen, dass Skifahren untersagt ist, gerade wenn die Nähe zu den Bergen gegeben ist. Daher hat es mich doch sehr verwundert. Wenn das nun wirklich so wäre, dass es vertraglich geregelt ist, habe ich auch kein Verständnis dafür - bei allem Verständnis, dass ich dafür habe, den Kopf frei bekommen zu müssen - aber an dieser Stelle hätte ich mehr Professionalität erwartet."
…darüber, was das nun für seine Position als Torhüter beim FC Bayern München und im DFB-Team bedeutet:
"Die Europameisterschaft ist ja erst in 18 Monaten, da hat er ausreichend Zeit, sich zu erholen. Für den FC Bayern München ist es natürlich sehr bitter, da jetzt die Crunch-Time beginnt. Es folgen großartige Spiele, bei denen du einen topfitten Manuel Neuer hättest gebrauchen können. Für die Nationalmannschaft können sich nun Marc-André ter Stegen und Kevin Trapp in Position bringen, indem sie in den Länderspielen, die anstehen, gute Leistungen zeigen. Nichtsdestotrotz bin ich Fan davon, dass die Leistung immer über Alter und Name stehen muss. Der Beste soll im Tor stehen. Bis gestern war das Manuel Neuer. Jetzt hat er sich selbst ein Jahr rausgenommen und man muss erstmal schauen, wie er zurückkommt."
…darüber, ob die Kritik an Manuel Neuer - schon während des Turniers - gerechtfertigt ist:
"Nach diesem Turnier muss er Kritik einstecken, weil er nicht seine beste Weltmeisterschaft gespielt hat - man hat ihn schon stärker gesehen. Trotzdem habe ich Hansi Flick verstanden, dass er ihn gesetzt hat, weil er mit Bayern eine tolle Runde gespielt hat. Die Konkurrenz hat allerdings nicht geschlafen. Wenn ich nun speziell an Kevin Trapp denke, der herausragend für die Eintracht gehalten hat und ein Garant dafür war, dass sie den UEFA-Cup haben holen können, dann sehe ich ihn definitiv auf derselben Höhe. Wenn Manuel Neuer nun ein Turnier spielt und Fehler macht, die man in dieser Form nicht von ihm kennt - es war nicht grottenschlecht, aber auch nicht herausragend - dann muss er sich der Kritik und vor allem der Konkurrenz stellen. Bei der WM braucht man einen herausragenden Torhüter, den haben wir nicht gehabt."
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