Was lange Zeit nahezu unvorstellbar war, könnte bereits in diesem Sommer Realität werden …
Denn nach Informationen von Sky ist man beim FC Bayern nun tatsächlich bereit, Joshua Kimmich bei einem passenden Angebot in diesem Sommer zu verkaufen. Hinzukommt: Auch der FCB-Star schließt einen Wechsel trotz seiner hohen sportlichen wie familiären Verbundenheit zum deutschen Rekordmeister und der Stadt München nicht mehr aus und steht Gesprächen mit potentiellen Abnehmern offen gegenüber.
Kimmich-Abschied von den Bayern? Möglich!
Der Vertrag des 29 Jahre alten Mittelfeldspielers ist noch bis 2025 gültig. Gespräche über eine mögliche vorzeitige Vertragsverlängerung haben beide Seiten zwar anvisiert.
Stattgefunden haben sie aber immer noch nicht, weshalb Kimmich geradewegs auf sein letztes Vertragsjahr zusteuert. Bedeutet: Einigt man sich nicht zeitnah über einen neuen Vertrag, dann wäre in diesem Sommer die letzte Möglichkeit für die Bayern, mit dem 82-maligen Nationalspieler (sechs Tore) Kasse zu machen.
Warum dürfte Kimmich wechseln?
Einer der Gründe ist, dass die Bayern im Zentrum zukünftig auf das 19-jährige Eigengewächs Aleksandar Pavlovic setzen wollen. Zudem plant man vereinsintern weiterhin mit Konrad Laimer (Vertag bis 2027). Auch Leon Goretzka genießt bei vielen Verantwortlichen nach wie vor einen hohen Stellenwert (Vertrag bis 2026). Hinzukommt, dass sich der deutsche Rekordmeister im kommenden Transferfenster unbedingt mit einem weiteren defensiven Mittelfspieler verstärken will.
Die Suche nach einem neuen Sechser und einem möglichen Ersatz für Alphonso Davies haben intern derzeit die höchste Priorität. Über allem steht jedoch die Suche nach einem neuen Trainer. Gespräche mit Xabi Alonso haben bereits stattgefunden (Sky berichtete). Brightons Roberto De Zerbi steht ebenfalls hoch im Kurs.
Kimmich als Rechtsverteidiger gesetzt
Da die Bayern im Zentrum vollgepackt sind und das Duo Pavlovic/Goretzka immer besser harmoniert, ist Kimmich seit dem 23. Spieltag als Rechtsverteidiger gesetzt. Eine Rolle, die er zwar akzeptiert, aber nicht liebt. Darüber hinaus hat der FCB auf dieser Position mit Noussair Mazraoui (Vertrag bis 2026), Sacha Boey (Vertrag bis 2028) und Sommer-Rückkehrer Josip Stanisic etliche Alternativen in der Hinterhand.
Und sollte Alonso tatsächlich Bayern-Trainer werden und eine Dreierkette forcieren, steht Leverkusens Jeremie Frimpong als Schienenspieler für die rechte Seite ganz oben auf der Liste (Sky berichtete exklusiv). Der 23-jährige Niederländer spielt bislang eine überragende Saison und lieferte in 33 Pflichtspielen elf Tore und elf Assists. Frimpong kann die Werkself aufgrund einer Ausstiegsklausel im Bereich der 40-45 Millionen Euro im Sommer verlassen.
Was in der Planung mit Kimmich aus Bayern-Sicht erschwerend hinzukommt, ist sein hohes Gehalt. Nach Informationen von Sky kann der Dauerbrenner in einer für ihn perfekten Saison (gemessen an seiner Spielzeit) auf ein Jahresgehalt von bis zu 20 Millionen Euro brutto pro Jahr kommen.
Viel Geld für einen Spieler, der seit Monaten im Kreise der Bayern nicht mehr unumstritten war, sich aber immer wieder aus schwierigen Situationen herausgekämpft hat. Kimmich machte zuletzt keinen Hehl daraus, dass die Kritik an ihm nicht spurlos an ihm vorbeiging: "Ich fühle mich wohl, auch in München. Es ist nicht ganz so schlecht hier, auch wenn die letzten zwei, drei Jahre nicht immer super klasse waren und man nicht jeden Abend zufrieden ins Bett gegangen ist."
Gehaltserhöhung derzeit ausgeschlossen
Dass die Bayern sein Gehalt bei einer Vertragsverlängerung erhöhen, ist derzeit ausgeschlossen, zumal der interne Plan aussieht, einige Gehälter zukünftig eher anzupassen, statt noch weiter und teilweise exorbitant zu erhöhen. Von Sky auf seine Zukunft angesprochen, sagte Kimmich zuletzt kurz und knapp: "Meine Situation ist sehr, sehr klar. Ich habe noch über ein Jahr Vertrag, es hat noch keiner mit mir gesprochen. Ich bin sehr, sehr entspannt. Am Ende des Tages geht es für mich nur darum, meine Leistung zu zeigen. Wir haben eine Europameisterschaft vor der Tür und dann schauen wir mal, was abgeht."
Wohin könnte die Reise für Kimmich nach neun Jahren in München, acht deutschen Meisterschaften, dem Gewinn des Henkelpotts und vielen weiteren Titeln führen?
Diese fünf Topvereine kommen für Kimmich infrage
Nach Sky Infos kommen für Kimmich nur fünf Topvereine infrage. In England reizt ihn Manchester City, der FC Liverpool und Arsenal, Bayerns kommender Gegner im Viertelfinale der Champions League. Ein Wechsel zu den Krisen-Klubs Manchester United und Chelsea sind für Kimmich keine Option. Ebenso ist Paris Saint-Germain für ihn weiterhin kein Ziel, obwohl ihn die Franzosen bereits im Winter gerne verpflichtet hätten.
Neben der Premier League reizt Kimmich nur noch ein Wechsel nach Spanien: Zu Real Madrid oder dem FC Barcelona. Einige der fünf genannten Klubs sollen sich bei Kimmich, der weiterhin auf die Unterstützung einer Berateragentur verzichtet, bereits gemeldet und ihr Interesse für einen Wechsel im Sommer hinterlegt haben. Bei den Königlichen etwa ist noch nicht final geklärt, ob die am Saisonende auslaufenden Verträge von Toni Kroos und/oder Luka Modric verlängert werden. Bei Kroos wird es allerdings nur Formsache sein, sollte der Weltmeister von 2014 bleiben wollen.
Noch liegt den Bayern kein Angebot aus dem Ausland vor. Ebenso gibt es für Kimmich bis dato kein Preisschild. Ein Wechsel im Sommer ist nun jedoch erstmals alles andere als unrealistisch, weil beide Seite dafür offen sind - wenngleich der neue Trainer in der Kimmich-Zukunft noch ein Wörtchen mitreden wird.
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