Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat sich in den vergangenen Jahren nicht unbedingt einen Namen als Verhandlungskünstler oder Verkäufer gemacht. Doch auch diesen Kritikpunkt hat er in diesem Sommer aus dem Weg geräumt.
95,90 Millionen Euro* ohne Bonuszahlungen! Nie hat der FC Bayern auf dem Transfermarkthöhere höhere Einnahmen generiert. Besonders hervorzuheben: Sportvorstand Hasan Salihamdzic, der in dieser Wechselperiode großes Verhandlungsgeschick bewiesen und diverse Top-Deals eingefädelt hat.
Extra-Lob vom Präsidenten
Abgesehen von Niklas Süle (Borussia Dortmund) und Corentin Tolisso (Olympique Lyon), die die Bayern jeweils ablösefrei verlassen haben, konnte Salihamidzic zahlreiche Transfer-Überschüsse erzielen. On top kommen diverse Bonuszahlungen oder Rückkauf-Klauseln.
Bei Lewandowski, zum Beispiel, blieben die Verantwortlichen hart: Obwohl der polnische Top-Star nur noch ein Jahr unter Vertrag stand, konnte mit dem FC Barcelona ein Gesamtvolumen von bis zu 50 Millionen Euro vereinbart werden.
ZUM DURCHKLICKEN: Die Verkäufe des FC Bayern im Sommer 2022
Die Ergänzungsspieler Marc Roca, Chris und Omar Richards hatten ohnehin keine prägende Rolle gespielt, am Ende dennoch wertvolle Einnahmen generiert. So wurde wiederum Raum für neue Stars geschaffen. Ähnlich ist es bei Tanguy Nianzou, der 2020 als hoffnungsvolles Talent aus Paris an die Säbener Straße gewechselt war, sich aber nie in der ersten Elf etablieren konnte.
Jüngster Top-Deal: Tanguy Nianzou
Der 20-Jährige war in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden, kam seit seinem Wechsel auf gerade einmal 987 Pflichtspielminuten. Mit dem Transfer von Matthijs De Ligt und den wiedererstarkten Innenverteidigern Dayot Upamecano und Lucas Hernandez war die Perspektive nicht besser geworden. Die logische Konsequenz: Ein Vereinswechsel. Letztlich hat der FC Sevilla den Zuschlag erhalten.
"Wir haben Tanguy Nianzou vor zwei Jahren verpflichtet, weil wir an sein großes Potential glauben. Daran hat sich nichts geändert. Aktuell sind wir aber in unserer Defensive sehr gut und flexibel besetzt", sagte Salihamidzic via fcb.com. Dennoch besteht die Chance auf eine baldige Rückkehr: "Wir werden Tanguys Entwicklung genau beobachten, denn der FC Bayern hat die Option, ihn nach München zurückzuholen."
Auch Rummenigge ist begeistert
Auch von Karl-Heinz Rummenigge gab es ein Lob für die diesjährigen Transferaktivitäten: "Er (Salihamidzic, Anm. d. Red.) hat gute Transfers getätigt. Und wenn man sich jetzt die ersten Spiele von Bayern München anschaut, speziell in der Offensive, dann kann man sagen, dass alles, was man sich ausgedacht hat, sehr gut funktioniert", sagte er im exklusiven Sky Interview.
Den Angriff um Sadio Mane, Serge Gnabry und Jamal Musiala würde Rummenigge gar als die schnellste Offensive in ganz Europa bezeichnen. "Sie spielt sehr variabel und da kann man ihm und dem ganzen Verein nur ein großes Kompliment machen", ergänzte der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Rekordmeisters.
Salihamidzic hat Top-Stars wie Mane und De Ligt verpflichtet, das Team mit den talentierten Ryan Gravenberch, Noussair Mazraoui und Mathys Tel verstärkt und dafür insgesamt 137,50 Millionen Euro ausgegeben. Auf der anderen Seite stehen rund 96 Millionen Euro Transfereinnahmen. Diese Summe könnte noch weiter steigen.
Angreifer Joshua Zirkzee gilt als Verkaufskandidat, die Bayern rufen eine Ablösesumme von 20 Millionen Euro auf. Im Falle eines Wechsels könnten die Münchener erstmals die Marke von 100 Millionen Euro knacken und würden im internationalen Vergleich der besten Verkäufer von Rang acht auf den zweiten Platz vorrücken.
Klar ist: In Salihamidzic' aktueller Verkaufsform ist das alles andere als unwahrscheinlich…
*Quelle: transfermarkt.de