Der Transferwahn von Besitzer Todd Boehly scheint beim FC Chelsea nach langer Anlaufzeit endlich Früchte zu tragen.
Der FC Chelsea musste sich in den vergangen Monaten - wenn nicht sogar Jahren - viel Häme und Spott gefallen lassen. Der Londoner Klub operierte seit der Übernahme von Todd Boehly schlicht und einfach nicht wie alle anderen Fußballklubs. Die Blues warfen auf dem Transfermarkt mit Geld nur so um sich, verpflichteten einen Spieler nach dem anderen und statteten diese mit XXL-Verträgen aus.
1,3 Milliarden Euro für Neuzugänge
Seit der US-Milliardär den Klub vor rund zweieinhalb Jahren von Roman Abramovich kaufte, gab Chelsea über 1,3 Milliarden Euro für Neuzugänge aus. Mit überschaubarem Erfolg: Die Saison 2022/23 in der Premier League wurde als Tabellenzwölfter abgeschlossen und auch in der vergangenen Spielzeit sah es lange so aus, dass Chelsea keinen europäischen Wettbewerb würde erreichen können. Doch ein starker Endspurt mit fünf Siegen in Folge katapultierte die Londoner noch auf Rang sechs und damit zumindest in die Conference League.
Dennoch entschied sich Boehly den Trainer erneut zu wechseln, und tauschte Mauricio Pochettino durch Enzo Maresca aus. Natürlich kamen auch wieder zahlreiche neue Stars an die Stamford Bridge. Chelsea gab zwar auch Profis ab, aber dennoch standen zwischenzeitlich bis zu 43 Spieler - davon acht (!) Torhüter - im Kader und 450 Millionen schafften es nicht einmal in das Spieltagsaufgebot. Dies brachte den Verein dazu, kurzerhand einfach zehn Spieler von der Kaderliste auf der offiziellen Homepage zu streichen und einigen Spielern die Nummern wegzunehmen.
Häme und Spott für Chelsea
Trotz dieser vermeintlichen Schrumpfung wurde in den sozialen Netzwerken geunkt, dass Chelsea seine Kabine nochmal vergrößern müsse und Maresca nicht alle seine Spieler kennen könne. Doch es scheint, dass der Italiener das starke Finish aus der Vorsaison in diese Spielzeit nehmen konnte. Nach einer verdienten 0:2-Niederlage zum Auftakt gegen Meister Manchester City, fanden die Blues nämlich schnell in die Spur. In der Premier League stehen seitdem vier Siege und ein Remis zu Buche, zudem erreichte man in Conference League und Ligapokal die nächste Runde.
Cole Palmer gelang am Wochenende sogar Historisches. Der Youngster war der erste Profi überhaupt, der in der Englands höchster Liga vier Treffer in einer Halbzeit erzielte. Er sorgte gleichzeitig dafür, dass Chelsea mit 15 Toren mittlerweile die beste Offensive der Liga stellt und auf Platz vier in der Tabelle vorgerückt ist.
Doch der englische Nationalspieler ist nicht alleine. Noni Madueke schnürte beispielsweise in Wolverhampton einen lupenreinen Hattrick in 14 Minuten, Ex-BVB-Star Jadon Sancho bereitete auch schon drei Treffer vor und Stoßstürmer Nicholas Jackson steht bereits bei vier Treffern und drei Vorlagen.
Viel Konkurrenz bei der besten Offensive der Liga
Seinen Stammplatz sicher hat außer Palmer dennoch keiner der Genannten. Ex-Bundesliga-Torschützenkönig Christopher Nkunku beweist nämlich beispielsweise in den anderen Wettbewerben, dass er seinen Torriecher noch nicht verloren hat und markierte auch schon sechs Pflichtspieltore. Statt Madueke und Sancho kann Maresca zudem jederzeit auch Pedro Neto, Joao Felix oder Mykhaylo Mudryk in die Startelf befördern.
Geld schießt eben doch Tore und im Fall des FC Chelsea dürfte das auch in der Zukunft wohl so bleiben. Kein eingesetzter Spieler ist schließlich älter als 27 Jahre. Profis jenseits der 30 sucht man bei den Blues vergeblich, stattdessen wurden die Transfers der beiden 18-jährigen Megatalente Estevao und Kendry Paez für kommenden Sommer schon fixiert.
Es scheint also, dass die Milliarden-Investitionen von Boehly langsam Früchte tragen - und damit dürfte sich die Häme und der Spott in Zukunft bald von selbst erledigen...
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