Nun also doch! Schalke trennt sich einen Tag nach der peinlichen 3:4-Niederlage zu Hause gegen Aufsteiger Hansa Rostock vom seit längerem in die Kritik geratenen Trainer Dimitrios Grammozis. Eine richtige Entscheidung, die aber (wohl) zu spät kommt.
Grammozis hatte es nicht einfach auf Schalke. An ihm haftete der Makel des Abstiegs der Vorsaison und der Übungsleiter musste im Sommer im Rekordtempo eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft schnell zu einer Einheit formen. Auch wenn ihm diese Aufgabe größtenteils glückte, war die heutige Entscheidung des FC Schalke 04, sich von dem Coach zu trennen, richtig und alternativlos.
Keine Entwicklung unter Grammzis zu sehen
Seitdem der gebürtige Wuppertaler das Amt bei den Knappen am 2. März 2021 - also vor fast genau einem Jahr - antrat, war nämlich keinerlei Handschrift zu erkennen. Dies war schon in den elf Bundesligaspielen so und wurde in der laufenden Zweitligasaison mit jeder Partie noch deutlicher. Schalke verließ sich hauptsächlich auf die individuelle Klasse des hochwertig zusammengestellten Kaders, war letztlich durch die fehlende taktische Flexibilität aber doch zu leicht ausrechenbar und hatte vor allem gegen stärkere Gegner große Probleme.
Der Wille war da, aber sportliche Konstanz war zu keinem Zeitpunkt vorhanden. Dass der Absteiger dann mittlerweile auch gegen Kellerkinder wie Düsseldorf und zuletzt Rostock keine Lösungsansätze im Spiel mit dem Ball hat, während die Gegner teils spielend leicht zu Toren kommen, ist besorgniserregend und zwang die S04-Bosse letztlich zum Handeln. 41 Punkte nach 25 Ligaspielen sind für die Ansprüche von Schalke viel zu wenig.
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Entscheidung wohl zu spät
Das Problem: Die Entscheidung ist zwar richtig, kommt aber (wohl) zu spät. Bereits in der Hinrunde waren die Mängel und die fehlende Weiterentwicklung der Mannschaft deutlich zu erkennen und hätten eine Trennung gerechtfertigt. Spätestens aber nach der indiskutablen Leistung bei Fortuna Düsseldorf vor rund drei Wochen hätte die Reißleine gezogen werden müssen. Die in der Zwischenzeit leichtfertig verspielten Punkte könnten am Ende der Spielzeit fehlen.
In der offiziellen Begründung für die Trennung spricht Sportdirektor Rouven Schröder davon, dass die Überzeugung fehlte, dass das avisierte Ziel, "der Aufstieg in die Bundesliga, in der bestehenden Konstellation" noch zu erreichen sei. Durch das zu lange Festhalten am 43-Jährigen dürfte es nun aber auch dessen Nachfolger schwer haben, denn der Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze beträgt schon stolze sechs Punkte.
Resthoffnung bleibt
Doch eine kleine Resthoffnung bleibt noch, denn Schalke darf - abgesehen vom Hamburger SV - noch gegen alle Topteams ran und kann Boden auf die direkte Konkurrenz gutmachen. Ausrutscher darf sich der neue Coach aber keine mehr erlauben. Der neue Schalke-Trainer wird es also nicht einfach haben - etwas, dass er mit Grammozis gemein hat. Schalke-Fans hoffen, dass die Parallelen dort aber aufhören...
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