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FC Schalke News: S04 trennt sich Grammozis - ein Kommentar

Meinung zum Grammozis-Aus: Richtige Entscheidung, aber (wohl) zu spät

Dimitrios Grammozis muss nach einem Jahr seinen Hut nehmen als Trainer des FC Schalke 04.
Image: Dimitrios Grammozis muss nach einem Jahr seinen Hut nehmen als Trainer des FC Schalke 04.  © Imago

Nun also doch! Schalke trennt sich einen Tag nach der peinlichen 3:4-Niederlage zu Hause gegen Aufsteiger Hansa Rostock vom seit längerem in die Kritik geratenen Trainer Dimitrios Grammozis. Eine richtige Entscheidung, die aber (wohl) zu spät kommt.

Grammozis hatte es nicht einfach auf Schalke. An ihm haftete der Makel des Abstiegs der Vorsaison und der Übungsleiter musste im Sommer im Rekordtempo eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft schnell zu einer Einheit formen. Auch wenn ihm diese Aufgabe größtenteils glückte, war die heutige Entscheidung des FC Schalke 04, sich von dem Coach zu trennen, richtig und alternativlos.

Keine Entwicklung unter Grammzis zu sehen

Seitdem der gebürtige Wuppertaler das Amt bei den Knappen am 2. März 2021 - also vor fast genau einem Jahr - antrat, war nämlich keinerlei Handschrift zu erkennen. Dies war schon in den elf Bundesligaspielen so und wurde in der laufenden Zweitligasaison mit jeder Partie noch deutlicher. Schalke verließ sich hauptsächlich auf die individuelle Klasse des hochwertig zusammengestellten Kaders, war letztlich durch die fehlende taktische Flexibilität aber doch zu leicht ausrechenbar und hatte vor allem gegen stärkere Gegner große Probleme.

Der Wille war da, aber sportliche Konstanz war zu keinem Zeitpunkt vorhanden. Dass der Absteiger dann mittlerweile auch gegen Kellerkinder wie Düsseldorf und zuletzt Rostock keine Lösungsansätze im Spiel mit dem Ball hat, während die Gegner teils spielend leicht zu Toren kommen, ist besorgniserregend und zwang die S04-Bosse letztlich zum Handeln. 41 Punkte nach 25 Ligaspielen sind für die Ansprüche von Schalke viel zu wenig.

Zum Durchklicken: Schalke-Trainer seit Huub Stevens' 1. Amtszeit

  1. Huub Stevens (Oktober 1996 bis Juni 2003)
    Image: Huub Stevens (09.10.1996 bis 30.06.2002) © Imago
  2. Frank Neubarth (Juli 2002 bis März 2003)
    Image: Frank Neubarth (01.07.2002 bis 25.03.2003) © Imago
  3. Marc Wilmots (März 2003 bis Juni 2003)
    Image: Marc Wilmots (26.03.2003 bis 30.06.2003) © Imago
  4. Jupp Heynckes (Juli 2003 bis September 2004)
    Image: Jupp Heynckes (01.07.2003 bis 15.09.2004) © Imago
  5. Eddy Achterberg (September 2004)
    Image: Eddy Achterberg (16.09.2004 bis 27.09.2004) © Imago
  6. Ralf Rangnick (September 2004 bis Dezember 2005)
    Image: Ralf Rangnick (28.09.2004 bis 11.12.2005) © Imago
  7. Oliver Reck (Dezember 2005 bis Januar 2006)
    Image: Oliver Reck (12.12.2005 bis 03.01..2006) © Imago
  8. Mirko Slomka (Januar 2006 bis April 2008)
    Image: Mirko Slomka (04.01.2006 bis 13.04.2008) © Imago
  9. Mike Büskens (April 2008 bis Juni 2008)
    Image: Mike Büskens (14.04.2008 bis 30.06.2008) © Imago
  10. Fred Rutten (Juli 2008 bis März 2009):
    Image: Fred Rutten (01.07.2008 bis 26.03.2009) © Imago
  11. Mike Büskens (März 2009 bis Juni 2009)
    Image: Mike Büskens (27.03.2009 bis 30.06.2009) © Imago
  12. Felix Magath
    Image: Felix Magath (1.07.2009 bis 16.03.2011) © Imago
  13. Seppo Eichkorn  (17.03.2011 bis 20.03.2011)
    Image: Seppo Eichkorn (17.03.2011 bis 20.03.2011) © Imago
  14. Ralf Rangnick
    Image: Ralf Rangnick (21.03.2011 bis 22.09.2011) © Imago
  15. Seppo Eichkorn (22.09.2011 bis 26.09.2011)
    Image: Seppo Eichkorn (22.09.2011 bis 26.09.2011) © Imago
  16. Huub Stevens
    Image: Huub Stevens (27.09.2011 bis 16.12.2012) © Imago
  17. Jens Keller
    Image: Jens Keller (16.12.2012 bis 06.10.2014) © Imago
  18. Roberto Di Matteo
    Image: Roberto Di Matteo (7.10.2014 bis 26.05.2015) © Imago
  19. Andre Breitenreiter
    Image: Andre Breitenreiter (1.07.2015 bis 15.05.2016) © Imago
  20. Markus Weinzierl
    Image: Markus Weinzierl (01.07.2016 bis 09.06.2017) © Imago
  21. Domenico Tedesco:
    Image: Domenico Tedesco (1.07.2017 bis 13.03.2019) © Imago
  22. Huub Stevens
    Image: Huub Stevens (14.03.2019 bis 30.06.2019) © Imago
  23. Schalke-Coach David Wagner hält den Gehaltsverzicht für ''selbstverständlich''.
    Image: David Wagner (1.07.2019 bis 27.09.2020) © Imago
  24. Schalke-Trainer Manuel Baum trainiert nun auch Spieler aus der "Knappenschmiede'.
    Image: Manuel Baum (30.09. 2020 bis 18.12.2020) © DPA pa
  25. Huub Stevens (18.12.2020 bis 28.12.2020)
    Image: Huub Stevens (18.12.2020 bis 26.12.2020) © Imago
  26. Christian Gross übernimmt die Herkulesaufgabe FC Schalke 04.
    Image: Christian Gross (seit 27.12.2020 bis 28.02.2021) © DPA pa
  27. Mit Dimitrios Grammozis sitzt der fünfte Trainer auf der Schalker Bank in dieser Saison.
    Image: Dimitrios Grammozis (Seit 02.03.2021 bis 06.03.2022) © DPA pa
  28. Mike Büskens (mitte) ist bis Saisonende Interimstrainer vom FC Schalke 04.
    Image: Mike Büskens (07.03.2022 bis 30.06.2022) © Imago

Entscheidung wohl zu spät

Das Problem: Die Entscheidung ist zwar richtig, kommt aber (wohl) zu spät. Bereits in der Hinrunde waren die Mängel und die fehlende Weiterentwicklung der Mannschaft deutlich zu erkennen und hätten eine Trennung gerechtfertigt. Spätestens aber nach der indiskutablen Leistung bei Fortuna Düsseldorf vor rund drei Wochen hätte die Reißleine gezogen werden müssen. Die in der Zwischenzeit leichtfertig verspielten Punkte könnten am Ende der Spielzeit fehlen.

In der offiziellen Begründung für die Trennung spricht Sportdirektor Rouven Schröder davon, dass die Überzeugung fehlte, dass das avisierte Ziel, "der Aufstieg in die Bundesliga, in der bestehenden Konstellation" noch zu erreichen sei. Durch das zu lange Festhalten am 43-Jährigen dürfte es nun aber auch dessen Nachfolger schwer haben, denn der Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze beträgt schon stolze sechs Punkte.

Resthoffnung bleibt

Doch eine kleine Resthoffnung bleibt noch, denn Schalke darf - abgesehen vom Hamburger SV - noch gegen alle Topteams ran und kann Boden auf die direkte Konkurrenz gutmachen. Ausrutscher darf sich der neue Coach aber keine mehr erlauben. Der neue Schalke-Trainer wird es also nicht einfach haben - etwas, dass er mit Grammozis gemein hat. Schalke-Fans hoffen, dass die Parallelen dort aber aufhören...

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