Durch einen 4:0 (0:0)-Sieg gegen die Ukraine qualifizierten sich die Franzosen am Donnerstag für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.
Mbappe (55./83.) per Doppelpack, Bayern Münchens Michael Olise (76.) und der frühere Frankfurter Hugo Ekitike (88.) trafen für die Grande Nation, die vor dem finalen Qualifikationsspiel am Sonntag (18.00 Uhr) in Aserbaidschan nicht mehr von Platz eins der Gruppe D verdrängt werden kann. Dennoch wurde dieser Erfolg von den Erinnerungen an den 13. November 2015 überschattet, als 132 Menschen in der französischen Hauptstadt von islamistischen Terroristen getötet und über 350 weitere verletzt worden waren.
ZUM DURCHKLICKEN: Diese Nationen sind für die WM 2026 qualifiziert
Schweigeminute für die Opfer
Zuvor hatte Mbappe angekündigt, die Mannschaft wolle den Betroffenen "Tribut zollen, sei es während des Tages, während des Spiels, indem wir versuchen, den Menschen, die ins Stadion kommen, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern - auch wenn wir wissen, dass es kein fröhlicher Tag ist." Entsprechend gedachten die Mannschaften mit einer Schweigeminute vor dem Anpfiff der Opfer, auch trugen die Spieler spezielle Anstecker als Zeichen der Solidarität.
Und auch die Tribünen trugen Trauer. Das Spiel lief keine 15 Minuten, als die Fans auf der Tribüne Boulogne ihre Handylichter anschalteten und mit einer Choreografie in den blau-weiß-roten Landesfarben an die Opfer erinnerten. "An unsere 132 Sterne vom 13. November", stand auf einem Banner - und das gesamte Stadion stimmte die "Marseillaise" an.
Ronaldo fliegt vom Platz
Rabenschwarzer Tag mit Roter Karte: Ein unbeherrschter Cristiano Ronaldo hat mit Portugal die vorzeitige Qualifikation für die WM-Endrunde 2026 verpasst und ist zudem in seinem 226. Länderspiel erstmals im Trikot der Selecao vom Platz geflogen. Beim 0:2 (0:2) in Irland sah der 40-Jährige in der 61. Minute wegen eines Ellbogenschlags die Rote Karte - und könnte damit bei seiner Rekord-WM zunächst gesperrt sein.
Dazu muss Portugal (10 Punkte) am Sonntag (15.00 Uhr) in seinem abschließenden Heimspiel gegen Armenien seinen Vorsprung in der Gruppe A auf Ungarn (8), das zeitgleich daheim auf Irland (7) trifft, behaupten. Ronaldo wird dann auf jeden Fall gesperrt sein. Sollte das Strafmaß ein Spiel übersteigen, würde der Superstar auch den Auftakt seiner sechsten WM-Endrunde verpassen - die Sperren werden mitgenommen.
Ronaldo, der als erster Fußballer WM Nummer sechs bestreiten würde, und seine Teamkollegen vergaben ihren ersten Matchball kläglich. Troy Parrott von AZ Alkmaar (17./45.) traf schon in Halbzeit eins doppelt gegen noch in Sollstärke spielende Gäste.
Nach einer Stunde dann der große Aufreger: Ronaldo schlug im Zweikampf mit Dara O'Shea aus, sah zunächst Gelb und nach VAR-Eingriff glatt Rot - der 13. Platzverweis seiner Profikarriere. Ronaldo, der zuvor schon mit einer "Heul-Geste" seine Gegenspieler provoziert hatte, kassierte nun eben diese tausendfach von den irischen Fans - und verabschiedete sich mit hämischen Beifall.
Italien muss wohl Playoff-Umweg gehen
Norwegen ist die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft seit 28 Jahren praktisch nicht mehr zu nehmen. Die Skandinavier um Sturmgewalt Erling Haaland gewannen am vorletzten Spieltag der Qualifikation für das Turnier 2026 in den USA, Kanada und Mexiko deutlich mit 4:1 (0:0) gegen Estland. Damit liegen die Norweger drei Punkte und 17 Tore vor Verfolger Italien, der aller Voraussicht nach in die Play-offs muss.
Die Italiener mühten sich am Abend zu einem 2:0 (0:0)-Erfolg in Moldau. Nur bei einem ähnlichen exorbitant hohen Sieg wie Norwegens 11:1 über Moldau hätte Italien noch eine kleine Chance auf das Direktticket gehabt, nun ist das direkte Duell zum Abschluss der Gruppe I in Mailand am Sonntag (20.45 Uhr) quasi bedeutungslos - die Italiener müssen für das Direktticket mit neun Toren Vorsprung gewinnen.
Italien, schon bei den letzten beiden WM-Turnieren nicht dabei, wird somit wohl als Zweiter eine weitere Chance in den Play-offs erhalten. Diese werden am kommenden Donnerstag in Zürich ausgelost.
England bleibt makellos
Perfekte Bilanz ausgebaut: Die englische Nationalmannschaft hat in der WM-Qualifikation auch das siebte Spiel gewonnen. Die bereits für die WM 2026 qualifizierten Three Lions von Trainer Thomas Tuchel siegten im Wembley-Stadion gegen Serbien glanzlos mit 2:0 (1:0).
Bukayo Saka (28.) mit einem traumhaften Linksschuss und Eberechi Eze (90.) trafen zum Sieg für die Engländer, die auch im siebten Quali-Spiel ohne Gegentreffer blieben. Real-Star Jude Bellingham, der von Tuchel keine Startelfgarantie bekommen und zuletzt im Kader gefehlt hatte, wurde in der 65. Minute eingewechselt. Tuchel setzte auf der Zehner-Position erneut auf Morgan Rogers von Aston Villa.
Für Serbien platzte derweil der Traum von der WM: Das Team um den früheren Frankfurter Filip Kostic kann die Play-offs durch den 1:0-Sieg von Albanien in Andorra nicht mehr erreichen.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.