Bevor die deutsche Nationalmannschaft am Freitag in das EM-Turnier startet, kriselt es bereits intern bei zwei Gruppengegnern. Stehen sich Dänemark und Spanien bei ihrer Titel-Mission jeweils selbst im Weg?
Im dänischen Nationalteam war die Lage sogar so angespannt, dass Spielführerin Pernille Harder eine Krisensitzung während der EM-Vorbereitung einberufen musste. Grund dafür ist Nadia Nadims Botschafter-Tätigkeit für die umstrittene Männer-WM in Katar. Die 34-jährige Stürmerin flüchtete als Kind aus Afghanistan nach Dänemark und hat mittlerweile neben ihrer eindrucksvollen Fußballkarriere sogar einen Doktortitel der Medizin.
Werbung für Katar-EM sorgt für Unmut
Mit ihrer Werbung für die WM in Katar eckt sie im Team nun aber gehörig an. Und nicht nur ihren Mitspielerinnen gefällt ihre neue Rolle gar nicht, auch der dänische Flüchtlingsverband hat die Zusammenarbeit mit ihr bereits beendet. Auch vom Fußball-Verband gab es Kritik. Mit der dänischen Presse kam es sogar schon zum Streit, als Nadim auf die vermutlich hohen Summen angesprochen wurde, die sie als Botschafterin bekommen soll. Unklar, ob die Däninnen die interne Unruhe bis zu ihrem EM-Einstieg gegen die DFB-Auswahl am Freitag wieder im Griff haben.
Spanien muss Putellas-Verletzung verkraften
Auch bei einem weiteren Gruppengegner der Deutschen ist die Stimmung alles andere als rosig. Die spanische Mannschaft muss gerade noch den Verlust von ihrem Star Alexia Putellas verdauen, die nur einen Tag vor dem EM-Start mit einem Kreuzbandriss ausfällt. Die Weltfußballerin war der entscheidende Faktor, warum Spanien zum ersten Mal mit in den Favoritenkreis für den Titelgewinn zählte.
Trainer wegen Überlastung in der Kritik
Nach der schwerwiegenden Verletzung steht nun der spanische Trainer Jorge Vilda in der Kritik. In der vergangenen Saison stand Putellas in 42 Spielen über 3123 Minuten für den FC Barcelona auf dem Platz, Vilda ließ sie nun auch alle Testspiele über die vollen 90 Minuten bestreiten. Ein Spiel mit der spanischen Nationalmannschaft verpasste sie zuletzt im Mai 2019. Die spanische Zeitung Sport berichtet, dass Barca ziemlich sauer auf den spanischen Verband sei. Die Trainingseinheiten würden die Spielerinnen zu hart fordern.
Vilda nicht unbedingt beliebt bei spanischen Fans
Schon vorher stand Jorge Vilda in der Kritik, weil er Spielerinnen nach Verletzungen auf den Platz zurück hetzten solle. Doch dass ist nicht die einzige Kritik, die sich der spanische Trainer schon in der Vergangenheit gefallen lassen musste. Ihm wird angekreidet, dass er die Nationalmannschaft zu sehr auf Barca-Spielerinnen aufbaut und wenig Blick auf andere Talente im Land schweifen lässt. Er verlasse sich vor allem zu sehr auf das Mittelfeld-Trio bestehend aus den Barca-Akteurinnen Patri Guijarro, Aitana Bonmati und Putellas. Die Weltfußballerin fällt nun schon einmal Weg und es bleibt abzuwarten, wie sich die Seleccion von dem Schock erholen wird.
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