Im exklusiven Interview mit Sky spricht Gregor Kobel über Trainer Nuri Sahin, ein mögliches Kapitänsamt bei Borussia Dortmund und die Ziele für die kommende Saison.
Gregor Kobel über ...
... die Verarbeitung der vergangenen Saison mit dem BVB
"Ich glaube, der Vorteil war, dass es nach dem verlorenen Champions-League-Finale relativ schnell zur Nationalmannschaft ging. Natürlich ist die Erfahrung mit der Nationalmannschaft immer noch mal eine andere als mit dem BVB. Von daher glaube ich, dass ein bisschen Zeit dazwischen auch ganz gut ist, um einen Cut zu machen. Jetzt ist es bei Borussia auch ein Stück weit eine neue Situation, weil Nuri Sahin der neue Chefcoach ist."
... seine ersten Eindrücke von Trainer Nuri Sahin
"Nuri macht einen super Job! Er ist sehr bestimmend und fordert enorm viel von uns. Er ist sehr klar in seinen Anweisungen und in seinen Vorstellungen von dem, was er genau von jedem Spieler möchte. Ich glaube, das ist genau der richtige Weg. Das ist das, was wir als Team brauchen. Ich bin sicher, dass uns das noch mal nach vorne pushen wird."
... Unterschiede zwischen Nuri Sahin und Edin Terzic
"Es ist vielleicht noch ein Stück weit zu früh, um jetzt eine gute Auskunft darüber zu geben. Aber klar: Trainer unterscheiden sich immer voneinander. Ich habe noch nie zwei Trainer gehabt, die genau gleich waren. Aber das macht es ja auch so schön. Es ist eine neue Aufgabe für mich als Spieler und für uns als Mannschaft. Wir haben da alle richtig Bock drauf, in dieser Saison anzugreifen und hart zusammen zu arbeiten."
... seine Ziele für die kommende Spielzeit
"Mehr Spiele gewinnen, auch wenn das so einfach klingt. Am Ende ist es ein Erfolgssport. Ich glaube, wir können mit der Punkteausbeute, die wir letztes Jahr in der Bundesliga hatten, nicht zufrieden sein. Nuri möchte jetzt natürlich auch seine Spielphilosophie einbringen, hier und da vielleicht das eine oder andere anders machen. Ich bin sehr aufgeregt, freue mich extrem auf die Saison, das Trainingslager hier in Bad Ragaz und darauf, die neuen Spieler kennenzulernen, die wir dazu bekommen haben. Ich bin einfach froh darüber, dass es jetzt wieder weitergeht."
... neue Hierarchien in der Mannschaft
"Marco Reus und Mats Hummels sind natürlich zwei Spieler, die extrem wichtig waren und bis hierher eine großartige Karriere hatten. Ob sie gespielt haben oder nicht: Sie hatten einfach immer großen Einfluss auf das Team. Deshalb: Klar! Es wird sich ein Stück weit etwas verändern. Aber ich denke, das ist ein ganz natürlicher Prozess. Eine Hierarchie kannst du nicht mit Krampf aufbauen. Das ist etwas, was sich von allein finden muss. Da sind wir als Spieler und als Mannschaft in der Verantwortung, am Ende einen guten Job zu machen."
... den anstehenden Abgang von Niclas Füllkrug
"Noch ist der Transfer ja nicht bestätigt (Anm. der Red.: Nack Sky Informationen ist der Transfer Füllkrugs bereits ein Done Deal), aber Niclas war ein wichtiger Spieler für uns. Ich glaube, er hatte ganz starke Momente in Dortmund. Zum Beispiel sein Tor gegen Atletico Madrid - um mal einen Moment direkt zu nennen. Er ist jemand, der einem Team immer weiterhelfen kann. Ich freue mich aber auch extrem für ihn. Er bekommt noch mal eine riesige Chance, sich einen Traum zu erfüllen und in der Premier League zu spielen. Wenn alles klappt und er offiziell dort ist, wünsche ich ihm auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass er da richtig einschlägt!"
... ein mögliches Kapitänsamt beim BVB
"Klar, am Ende ist es immer schön, wenn man eine gewisse Verantwortung bekommt. Das ist eine tolle Sache. Emre ist aber unser Kapitän und das auch völlig zu Recht. Ich respektiere ihn extrem. Auch die Mannschaft respektiert ihn extrem. Von daher glaube ich, dass das gar kein großes Thema ist. Wir haben hier auch noch nicht darüber geredet. Ich habe keine Ahnung, ob das aufkommen wird oder nicht. Ich nehme es aber ehrlicherweise nicht an, weil Emre einfach ein top Typ ist. Ich sehe da auch keinen riesigen Bedarf, etwas zu ändern."
... seine Zukunft beim BVB
"Ich möchte einfach so erfolgreich sein, wie es nur geht. Ich bin jetzt seit drei Jahren hier und wir konnten bisher noch nichts Großes gewinnen. Wir waren zwei Mal sehr nah dran. Auch das waren wichtige Erfahrungen für mich. Ich bin nach Dortmund gekommen, um um Titel zu spielen. Genau das ist auch mein Ziel für die nächsten Jahre. Wir wollen für die Mannschaft, für Dortmund und die Fans erfolgreich sein. Nun müssen wir uns in der Vorbereitung erst mal finden und unsere Abläufe festigen. Immer mit dem Ziel vor Augen, Titel zu gewinnen."
... Träume und Ziele in seiner Karriere
"Ich bin kein Fan davon zu sagen 'das ist mein Ziel und das möchte ich jetzt erreichen.' Ich glaube, dass Wichtigste ist, dass du jeden Tag versuchst, dein Bestes zu geben, ich zu sein und immer an dir zu arbeiten. Du musst dich immer verbessern und vorankommen. Ich glaube, wenn du das jeden Tag lebst, dann werden Erfolge und Ziele auch von allein kommen. Das gehört dann dazu. Dafür musst du jeden Tag den Grundstein legen. Genau das versuchen wir hier zu machen."
... sein Duell mit Yann Sommer in der Schweizer Nationalmannschaft
"Für mein Land zu spielen ist immer eine Riesensache und wunderschön. Die Schweiz ist ein wunderschönes Land und ich bin extrem stolz, hier her zu kommen. Die Verantwortlichen haben mir schon sehr früh gesagt, dass die Aufteilung klar ist. Daran hat sich bisher noch nichts geändert. Mit mir wurde nicht gesprochen. Von daher ist es jetzt nichts, worauf ich sonderlich viel Fokus lege. Ich bin jetzt hier bei Borussia Dortmund und möchte hier alles geben. Hier ist mein Ort, an dem ich jeden Tag bin, mit meinem Team, meinem Verein. Für mich ist es am wichtigsten, hier meine Leistung bringen, damit wir erfolgreich sind. Die Nationalmannschaft ist am Ende ein Stück weit auch einfach eine Zugabe. Der Trainer wird dort immer entscheiden, was passiert. Da habe ich jetzt nicht so viele Einfluss drauf."
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.