Jürgen Klinsmann hatte bei Hertha BSC ein kurzes Intermezzo auf der Trainerbank. Nun hat sich der 56-Jährige zu seinem Abgang geäußert.
Jürgen Klinsmann trainierte von Ende November 2019 bis Mitte Februar 2020 Hertha BSC, ehe er sich zurückzog. Sein Abgang hat für viel Wirbel gesorgt. In einem Interview mit transfermarkt.us hat sich der ehemalige Bundestrainer unter anderem zu seiner Zeit in der Hauptstadt, einem möglichen Engagement von Fredi Bobic bei der Hertha, einer Rückkehr von Thomas Müller, Mats Hummels & Jerome Boateng in die Nationalmannschaft und seiner eigenen Zukunft geäußert.
Zu seinem Hertha-Abschied erklärte Klinsmann. "Ich habe für mich die Entscheidung getroffen und gesagt: 'Ich gehe.' Wenn wir ein Umfeld von außen bewerten, ist es sehr, sehr schwierig, weil man es nicht lebt, nicht fühlt. Ich habe es gefühlt und zehn Wochen lang gefördert und bin zu dem Schluss gekommen, dass es nichts für mich ist".
Klinsmann: Facebook-Erklärung war Fehler
Der 56-Jährige gesteht auch Fehler ein. Dabei geht er konkret auf seine Rücktrittserklärung ein, die er auf Facebook veröffentlichte. "Ich habe sicherlich meine Fehler gemacht, wissen Sie, die Art und Weise, wie ich gegangen bin, mit meiner Erklärung auf Facebook zum Beispiel", meint Klinsmann.
Auch mit den geleakten Bewertungen über die einzelnen Spieler der Hertha ist er nicht glücklich. "Dieser Bericht sollte vertraulich sein", meint Klinsmann. Er habe ihm geschadet.
"Traurig, den Verein dort zu sehen, wo er jetzt ist"
Mittlerweile hat sich einiges getan bei den Berlinern. Der Klub steckt mitten im Abstiegskampf. "Es ist traurig, den Verein dort zu sehen, wo er jetzt ist", sagt Klinsmann zur Situation seines Ex-Klubs. Nicht nur sportlich, auch personell könnte sich bei der Hertha einiges tun.
Unter anderem wird Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic mit einem Wechsel ins Management des Hauptstadtklubs in Verbindung gebracht. Klinsmann würde ein Engagement von Bobic begrüßen. "Ich denke, es wäre fantastisch für den Verein, weil er eine ausgewiesene Persönlichkeit im Geschäft ist."
Klinsmann: "Niemand hat gesagt, dass es für immer ist"
Zudem sprach Klinsmann bei über eine mögliche Rückkehr von Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng in die deutsche Nationalmannschaft. "Für mich war das immer eine Entscheidung für den Moment", analysierte der Ex-DFB-Coach. "Niemand hat gesagt, dass es für immer ist. Am Ende des Tages kommt es auf die Leistung an. Ich bin eigentlich sehr positiv eingestellt, was die Möglichkeit angeht, dass Thomas und Mats zurückkommen", so Klinsmann. Am Ende treffe aber Joachim Löw die Entscheidung.
Für seine eigene Zukunft kann sich Klinsmann durchaus eine Rückkehr als Coach vorstellen. "Ich werde auf die Trainerbank zurückkehren, weil ich mich dort am meisten gefordert fühle. Wenn sich eine andere Gelegenheit ergibt, können wir uns wieder zusammensetzen und dann darüber sprechen."