Riesenjubel bei Claudio Pizarro: Der Peruaner hat gegen Hertha BSC Bundesliga-Geschichte geschrieben.
Claudio Pizarro hat Bundesliga-Geschichte geschrieben: Der 40-Jährige sicherte Werder Bremen das 1:1 (0:1) bei Hertha BSC und avancierte mit seinem Freistoß-Treffer (90.+6) zum ältesten Bundesliga-Torschützen mit 40 Jahren und 136 Tagen der Bundesliga-Historie. Davie Selke (25.) traf für die Berliner zum 1:0.
Hertha verpasste den erhofften Sieg auf eigenem Platz und musste nach dem 3:0-Coup in der Vorwoche bei Borussia Mönchengladbach einen Dämpfer hinnehmen. Mit 32 Punkten blieben die Hauptstädter auf Rang acht und verpassten die Chance, im Kampf um die internationalen Plätze wichtigen Boden gutzumachen.
Selke erst im Pech, dann eiskalt
Vor 49.627 Zuschauern begannen die Berliner erstaunlich verhalten, dosierten auffällig das Pressing und überließen den Gästen oft den Ballbesitz. Bremen wirkte zunächst etwas gefälliger, Stürmer Max Kruse ließ sich immer wieder fallen und verteilte geschickt die Bälle. Davon profitierte der zuletzt starke Milot Rashica (6.), der jedoch aus guter Position vergab.
Hertha legte im Laufe der ersten Halbzeit einen Zahn zu. Valentino Lazaro orientierte sich auf der rechten Seite mehr und mehr nach vorne. Salomon Kalou suchte verstärkt den schnellen Selke, der gegen seinen Ex-Klub den Vorzug vor Vedad Ibisevic erhalten hatte. Zunächst scheiterte Selke am Pfosten (22.), drei Minuten später traf der 24-Jährige nach erneutem Kalou-Zuspiel zum 1:0.
Hertha wurde stärker, trat selbstbewusster auf und fand immer besser in die Zweikämpfe. Bremen agierte im Spiel nach vorne erstaunlich ideenlos und konnte sich gegen die Defensive der Hausherren nur selten durchsetzen. In der 37. Minute hatten die Berliner Fans bereits den Jubelschrei auf den Lippen, doch Spielmacher Ondrej Duda setzte einen Freistoß nur an die Latte.
Pizarro beweist Torriecher
Nach dem Wechsel investierte Bremen zwar mehr in die Offensive, doch so richtig wollte das Kohfeldt-Team nicht in den Attacke-Modus schalten. Die Gastgeber nahmen geschickt das Tempo aus der Partie, ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen und lauerten auf Fehler der Gäste.
Kohfeldt setzte nach gut einer Stunde ein Zeichen und wechselte unter dem Jubel der mitgereisten Werder-Fans Altmeister Pizarro ein. Der 40-Jährige versuchte sofort seine Mitspieler mitzureißen und forderte immer wieder die Bälle, doch in der Werder-Offensive mangelte es weiter an Durchschlagskraft. Aber Pizarro bewies dann doch seinen Torriecher.