Zwischen Expertise und Comedy: Jonas Hector und Fabian Köster werfen einen kritischen und humorvollen Blick auf den 1. FC Köln. Als Gäste bei "HvK & Tusche - Dein Zweitligatalk" sprechen sie über Schiedsrichter, die Torflaute des Effzeh und Trainer Gerhard Struber.
Jonas Hector, ehemaliger Nationalspieler und ewige Köln-Legende, hat zum Saisonende 2022/23 seine aktive Karriere beendet. Und was macht ungefähr die Hälfte aller Profifußballer danach? Richtig, einen Podcast. Immer mittwochs erscheint "Schlag & Fertig" von Hector gemeinsam mit Comedian Fabian Köster
Jonas Hector als Wutbürger
In diesem geht es, wie Köster kurz und knackig erklärt, um "Sachen über Fußball und Sachen über Comedy". Eine ausführlichere Beschreibung ist aber auch gar nicht nötig, der folgende Ausschnitt sagt alles. Im eingeblendeten Videoclip sieht man, wie Hector einen Linienrichter "rundmacht". Weil das Spiel nicht in einem Stadion, sondern auf einem Sportplatz in Troisdorf stattgefunden hat, sind die ausgetauschten Worte beider Parteien gut zu verstehen - was Hector im Nachhinein "ein bisschen gestört" hat. Sehr reflektiert gibt der selbsternannte "Wutbürger" rückblickend zu: "Ich war mit Abstand der Schlimmste auf dem Sportplatz." Trotzdem werden die Schiedsrichter und er wohl keine Freunde mehr: "Die wurden doch alle als Letztes gewählt früher."
Das ist aber alles Vergangenheit. Jetzt verfolgt er, genau wie Köster, die Spiele des FC als Fan - so auch den jüngsten Sieg der Geißböcke in der ersten Runde des DFB-Pokals in Sandhausen. Für Köster eine "Pokalüberraschung". Diese Aussage könnte man auf seinen Beruf als Komiker schieben, tatsächlich herrscht in Köln aber generell eine gewisse Selbstironie. Vor der Kneipe, in der Köster das Spiel verfolgt hat, stand zum Beispiel folgende Essenstafel:
Köln fehlt ein Knipser
Der Absteiger aus der Bundesliga ist alles andere als berauschend in die Zweitliga-Saison gestartet. Nach zwei Spielen steht erst ein Punkt auf dem Konto, und auch im Pokal gewann man nur knapp vor dem Elfmeterschießen, nachdem Sandhausen ein 0:2 in der regulären Spielzeit aufgeholt hatte. Hector sieht die Probleme im Sturmzentrum: "Was auf jeden Fall fehlt ist jemand, der dir vorne die Dinger wegmacht. Gerade in der zweiten Liga brauchst du jemanden, der dir gewisse Tore garantiert." Sky Experte Torsten Mattuschka hat die passende Statistik dazu: "70 Torschüsse in den ersten drei Spielen, davon hast du sechs Tore gemacht. Du machst die Spiele nicht tot."
Moderator Hartmut von Kameke will wissen, welche Meinung Hector vom neuen Trainer Gerhard Struber hat, "weil mit einem Österreicher (Peter Stöger, Anm.d.Red.) hat es ja schon mal sehr gut geklappt eigentlich".
Struber als Menschen will Hector nicht bewerten, da er ihn nicht kennt, aber seinen fußballerischen Ansatz sieht er durchaus kritisch: "Die Frage ist, ob es so passend ist für manche Spiele in der zweiten Liga. Viel Intensität, viel Gegenpressing. Was eben jetzt immer wichtiger wird, ist der Ballbesitzfußball. Da gibt es noch ein bisschen Nachholbedarf."
Am Ende ist es wie immer im Fußball: Die Zeit wird es zeigen. Für das kommende Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig tippt "Tusche" zumindest schon mal den ersten Dreier der Saison - 2:1 für Köln.
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