Die Laufbahn von Leroy Sane verfolgt Mehmet Scholl seit einem U13-Hallenturnier seines Sohnes. Bereits damals fiel der damals kleingewachsene Techniker aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten auf. Seine aktuelle Entwicklung erfreut den 53-Jährigen.
In der Sendung Triple - der Schüttflix-Fußballtalk auf Sky lobt der Ex-Nationalspieler Leroy Sane in den höchsten Tönen und spricht unter anderem noch über den FC Bayern, Franz Beckenbauer und das bevorstehende Comeback von Manuel Neuer.
Mehmet Scholl über ...
... Leroy Sane: "Er hat jetzt ein dauerhaftes Niveau erreicht. Alle Kritiker haben diese Fähigkeiten gesehen, die einzigartig sind, die eigentlich in die Weltspitze führen müssen. Die hat er bisher zu seinen Bedingungen angewendet. Er will auf das Niveau von Robben und Ribery und er kann das auch. Jetzt ist er auf dem Weg dahin. Wenn er nicht sogar schon in der Klasse angekommen ist. Er hat eine andere Ausstrahlung und ist unberechenbar. Und er nutzt jetzt seine Fähigkeiten, nicht mehr nur noch zu seinen Bedingungen, sondern auch um zu gewinnen."
... Dortmunds Nico Schlotterbeck: "Ich sehe in kritisch. In Newcastle hat er ein fehlerfreies Match gemacht. Plus: Er gewinnt den Ball fair im Mittelfeld und hat dann noch den Mut, mit in die Spitze zu gehen - noch dazu auf außen! Liebe Kinder zu Hause: Bitte nicht nachmachen. Als Innenverteidiger nicht den Außenstürmer überholen. Es sei denn, du heißt Schlotterbeck und kannst den Ball dann so spielen. Das macht eigentlich nur ein guter Offensivspieler, dass er den Mann wahrnimmt, ohne hinzuschauen und dann so abspielt."
... Uli Hoeneß und Thomas Tuchel und ihre Differenzen im Thema Kader: "Mit Uli kann es immer krachen. Und ich glaube, mit Tuchel auch. Da treffen zwei starke Köpfe aufeinander und dann raucht es mal. (...) Thomas Tuchel und die Mannschaft sind in der Pflicht, Leistung zu bringen. Und das werden sie. Und dann kommt auch von außen kein Störfeuer mehr. Es ist relativ simpel. Man kann in diesem Beruf eigentlich alles regeln, indem man Leistung bringt."
... Franz Beckenbauer: "Franz Beckenbauer hat Reden gehalten bei uns... Sowohl als Präsident als auch als Trainer. Und du weißt: Wenn der Kaiser den Daumen senkt, gibt es als Spieler überhaupt keine Möglichkeit darauf zu antworten als mit Leistung. Das ging so weit, dass Franz Beckenbauer in die Kabine kam und gesagt hat: `Jungs, was ist los, wieso seid ihr traurig? Wir haben 1:3 verloren, aber macht doch nichts. Ihr könnt es halt nicht besser´. Und er hat es damit stehen lassen. Und wenn das der Kaiser sagt, hat es nochmal eine andere Wirkung. Oder anderes Beispiel: In der Champions League haben wir 0:3 verloren in Lyon. 2001 war das... Da haben wir dann sogar die Champions League noch gewonnen. Vielleicht nicht wegen solcher Reden, aber er hat damit an unserem Stolz gekratzt. Nach dieser Niederlage in Lyon hatte er gesagt: `Er weiß nicht was für eine Sportart es war, aber er rät uns dringend uns neue Jobs zu suchen.´"
... das Comeback nach einer langen Verletzung und Manuel Neuer: "Im Training merkst du nach ein paar Monaten: Du kannst wieder mithalten, die Fähigkeiten kommen zurück. Und dann spielst du die ersten Spiele und fragst dich: 'Was mache ich hier gerade?'. Du hast keine Orientierung mehr. Es geht alles viel zu schnell. Ab dem Moment des ersten Spiels merkst du: Wow, da fehlt noch ganz schön viel. Die Regel bei Feldspielern ist: So lange, wie man verletzt war, braucht es, um das Niveau von davor wiederzuerlangen. Aber bei Neuer wird das schneller gehen."
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.