Mit 20 Jahren Kapitän? Schalkes Hoffnungen ruhen auf McKennie
US-Amerikaner steigt in die Vorbereitung ein
Von Robin Schmidt
Image:Weston McKennie soll bei Schalke eine Führungsrolle einnehmen.
Am Freitag ist der FC Schalke 04 nach Mittersill ins Trainingslager aufgebrochen. Mit dabei: Weston McKennie. Neu-Trainer David Wagner setzt große Hoffnungen in den US-Amerikaner.
Nur allzu gern wäre Weston McKennie mit einem Titel zu seinen Teamkollegen gestoßen. Beim Gold Cup erreichte der 20-Jährige mit dem amerikanischen Nationalteam das Finale, in dem Mexiko sich knapp mit 1:0 durchsetzte. Als Gewinner dürfte sich McKennie dennoch fühlen.
Mit starken Leistungen drückte er dem Turnier seinen Stempel auf. Der Mittelfeldspieler kam in sechs der sieben Spielen zum Einsatz, erzielte zwei Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor. Neben seinen sportlichen kamen auch seine Leader-Qualitäten zum Vorschein. Die Belohnung: Im Endspiel führte er sein Heimatland erstmals in seiner Karriere als Kapitän auf den Rasen.
Womöglich wird er dieses Amt auch auf Schalke einnehmen. Nach dem Abschied von Ralf Fährmann zu Norwich City müssen die Knappen einen neuen Kapitän finden. Trotz seines jungen Alters zählt auch McKennie neben Benjamin Stambouli oder Daniel Caligiuri zu den Anwärtern.
ZUM DURCHKLICKEN: Die neuen Bundesliga-Gesichter
Lucas Hernandez (FC Bayern): Der Weltmeister von 2018 ist mit 80 Millionen Euro der teuerste Bundesliga-Transfer der Geschichte. Der FCB ist für den 23-jährigen Franzosen nach Atletico Madrid die zweite Profistation.
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Hannes Wolf (RB Leipzig): Für den offensiven Mittelfeldspieler von RB Salzburg bezahlen die Sachsen zwölf Millionen Euro. Der österreichische U21-Nationalspieler wird den Sachsen jedoch vorerst wegen eines gebrochenen Knöchels fehlen.
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Luan Candido (RB Leipzig): Für die Defensive verstärkt sich RB mit einem weiteren Youngster: Der erst 18-jährige Linksverteidiger kommt für acht Millionen Euro von Palmeiras. Der Brasilianer unterschreibt einen Vertrag bis 2023.
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Ethan Ampadu (RB Leipzig): Der 18-jährige walisische Nationalspieler gehört zumindest optisch zu den auffälligen Neuzugängen der Liga. RB lotst den Innenverteidiger auf Leihbasis vom FC Chelsea nach Leipzig.
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Christopher Nkunku (RB Leipzig): Leipzigs teuerster Neuzugang 2019/20 kommt für 13 Millionen Euro von PSG. Unter Thomas Tuchel kam der 21-jährige zentrale Mittelfeldspieler 22 Mal (drei Tore) in der Ligue 1 zum Einsatz.
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Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach): Der Sohn von Weltmeister Lilian Thuram (1998) erzielte in der letzten Saison als Linksaußen für EA Guingamp neun Tore in der Ligue 1. Den Fohlen sind die Dienste des 21-Jährigen neun Millionen Euro wert.
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Jonjoe Kenny (FC Schalke 04): Die Fans von Königsblau dürfen sich auf einen 22-jährigen Engländer freuen. Der U21-Nationalspieler der Three Lions kommt auf Leihbasis vom FC Everton zu S04.
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Mateu Morey (Borussia Dortmund): Schalkes Erzrivale stöberte beim FC Barcelona nach einer Alternative für die rechte Abwehrseite und wurde im 19-Jährigen fündig. Der Rechtsfuß kommt ablösefrei zum BVB und unterschreibt bis 2024.
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Dejan Joveljic (Eintracht Frankfurt): Die Hessen haben in der Offensive ein neues Gesicht: Der 19-jährige Mittelstürmer kommt für vier Millionen Euro von Roter Stern Belgrad. In der serbischen Liga knipste Joveljic in 17 Spielen acht Mal.
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Marcus Ingvartsen (1. FC Union Berlin): Der Aufsteiger ist mit 16 Neuzugängen sehr aktiv. Von KRC Genk kommt für 1,5 Millionen Euro ein neuer Angreifer. Der 21-jährige Däne erzielte für sein Heimatland in 29 U21-Spielen stolze 17 Treffer.
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Birger Verstraete (1. FC Köln): Der rheinische Mitaufsteiger lockt ebenfalls einen Akteur aus Belgien, vom KAA Gent, zum FC. Der 25-jährige defensive Mittelfeldspieler sammelte in der letzten Saison sieben Scorerpunkte (vier Tore, 24 Spiele).
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Nana Ampomah (Fortuna Düsseldorf): Auch der 23-jährige Ghanaer kommt aus der belgischen Jupiler Pro League. Der Linksaußen traf in der letzten Saison in 22 Ligaspielen sieben Mal ins Schwarze. F95 ist diese Zahl vier Millionen Euro wert.
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Moussa Diaby (Bayer 04 Leverkusen): Von Paris St. Germain kommt für 15 Millionen Euro ein neuer Linksaußen in die Bundesliga. Der 20-jährige Linksfuß steuerte in 25 Ligaspielen zwei Tore zum Pariser Meistertitel bei.
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Daley Sinkgraven (Bayer 04 Leverkusen): Von den furiosen Ajax-Youngstern kommt der 24-jährige Linksverteidiger für fünf Millionen Euro an den Rhein. Der Linksfuß kam 2018/19 zwei Mal in der Königsklasse und neun Mal in der Eredivisie zum Einsatz.
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Dedryck Boyata (Hertha BSC): Der Hauptstadtklub angelt sich mit dem 28-Jährigen einen erfahrenen Abwehrspieler. Der 16-malige belgische Nationalspieler kommt ablösefrei von Celtic Glasgow. Boyata stand zuvor bei ManCity und Twente unter Vertrag.
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Kevin Mbabu (VfL Wolfsburg): Die Wölfe verstärken die rechte Abwehrseite mit dem viermaligen Schweizer Nationalspieler. Der 24-Jährige kommt für 9,2 Millionen Euro von den BSC Young Boys zum VfL.
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Xaver Schlager (VfL Wolfsburg): Im Mittelfeld der Wölfe könnte der 21-Jährige Österreicher die Fäden ziehen. Für 15 Millionen Euro streift sich der Linksfuß das VfL-Trikot über. Für Salzburg sammelte Schlager sieben Scorerpunkte (fünf Tore).
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Zack Steffen (Fortuna Düsseldorf): Die neue Rückennummer 24 bei Fortuna ist ein Schlussmann. Der US-Nationalkeeper kommt auf Leihbasis von ManCity an den Rhein und überragt mit 1.91 Meter Körpergröße seinen Konkurrenten Rensing um einen Zentimeter.
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Edimilson Fernandes (1. FSV Mainz 05): Der 23-jährige Schweizer ist der Cousin von Gelson Fernandes (Eintracht Frankfurt). Die Dienste des zentralen Mittelfeldspielers sind den 05ern 7,5 Millionen Euro wert.
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"Ich denke, dass ich die Eigenschaften eines Leaders besitze. Ich dirigiere jetzt schon gerne meine Vorderleute", sagte er kürzlich in der Sportbild. Doch egal, ob mit oder ohne Binde: Beim abermaligen Umbruch soll McKennie eine zentrale Rolle einnehmen - auf und neben dem Platz.
"Weston verkörpert mit seinem Charakter und als Spielertyp sehr viel von dem, was wir brauchen", freut sich David Wagner auf den vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspieler und fügte ergänzend hinzu: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir ihn schnell integrieren und ihm unsere Idee, Fußball zu spielen, näherbringen können."
Nach dem Remis gegen Twente Enschede sieht Schalke-Coach David Wagner schon gute Ansätze. Dennoch ist S04
Vertragsverlängerung bis 2024
McKennie soll in seiner dritten Saison ein Fixpunkt im Schalker Spiel werden. 2016 kam er von der Dallas Academy nach Gelsenkirchen, nach einem Jahr in der U19 unter Nobert Elgert schaffte er den Sprung zu den Profis. Dort ist er nicht mehr wegzudenken.
Der junge Texaner hat die Mentalität des Malocherklubs in Windeseile verinnerlicht. McKennie, der sich selbst als Frohnatur bezeichnet, verfügt über eine enorme Physis sowie Wucht, er scheut keinen Zweikampf und läuft keinen Meter zu wenig. Seine Spielweise, sich in jeder Partie für den Verein zu zerreißen, kommt bei den Fans gut an.
Als bei der Jahreshauptversammlung seine Vertragsverlängerung bis 2024 verkündet wurde, brandete großer Applaus auf. Wird McKennie das neue Schalke-Gesicht? Die Voraussetzungen für diesen Schritt sind allemal gegeben.