Nach 1:2 gegen Schweiz: Serben wittern Schiri-Verschwörung

Kein Videobeweis beim deutschen Schiri-Team

Image: Serbiens Alexandar Mitrovic (r.) beschwert sich bei Schiedsrichter Dr. Felix Brych.

Obwohl Felix Brych bei seinem ersten WM-Einsatz in Russland eine gute Leistung zeigte, wurde der deutsche Schiedsrichter von den Serben für ihre Niederlage gegen die Schweiz verantwortlich gemacht. Der serbische Fußballverband FSS will sich nach der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz offenbar offiziell beim Weltverband FIFA beschweren.

Einen entsprechenden Bericht serbischer Medien bestätigte der FSS auf Anfrage. Details will der Verband im Laufe des Tages bekannt geben. Die FIFA bestätigte den Vorgang zunächst nicht.

Der Grund soll das nicht erfolgte Eingreifen der Video-Assistenten Felix Zwayer (Berlin) und Bastian Dankert (Rostock) nach einem vermeintlichen Foul im Strafraum an Stürmer Aleksandar Mitrovic (66.) sein. Schiedsrichter Felix Brych (München) hatte bei seinem ersten WM-Einsatz in dieser Szene auf Stürmerfoul entschieden. Es handelt sich somit um eine Tatsachenentscheidung, so dass ein Protest keine Aussichten auf Erfolg hat.

Doppeladler-Jubel: Shaqiri und Xhaka sorgen für Wirbel

Die Diskussionen kochten in den sozialen Netzwerken hoch - doch die Schweizer Matchwinner Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka standen auch nach dem 2:1-Sieg gegen Serbien bei der WM in Russland zu ihrem provokanten Doppeladler-Jubel.

Krstajic mit Skandal-Aussage

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"Wir wurden bestohlen", sagte Trainer Mladen Krstajic am Samstag. Auf die Frage, ob er Brych die Gelbe oder Rote Karte für dessen Leistung zeigen würde, verstieg sich der ehemalige Schalker und Bremer zu dem skandalösen Satz: "Ich würde ihm weder Gelb noch Rot geben, sondern ihn nach Den Haag schicken. Damit sie ihm den Prozess machen, wie sie ihn uns gemacht haben." Den Haag in den Niederlanden ist der Sitz des UN-Kriegsverbrechertribunals für das ehemaligen Jugoslawien.

Brych hatte sich in dem schwer zu leitenden Spiel insgesamt gut aus der Affäre gezogen, bei der entscheidenden Szene aus Sicht der Serben konnte der Münchner aber nur verlieren.

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Image: Serbiens Aleksandar Mitrovic (rotes Trikot) wird im Schweizer Strafraum von Fabian Schär und Stephan Lichtsteiner zu Boden gerungen.

"Die ganze Zeit Deutsch gesprochen"

Verbands-Vizepräsident Savo Milosevic witterte sogar eine Verschwörung gegen sein Land und reichte nach eigenen Angaben einen "offiziellen Protest" beim Weltverband FIFA ein. "Wie schon im ersten Spiel gegen Costa Rica wurde der Videobeweis zu unseren Ungunsten nicht angewandt", sagte Milosevic mit Blick auf die Video-Assistenten Felix Zwayer (Berlin) und Bastian Dankert (Rostock): "Vielleicht funktioniert der Videobeweis nur für einige Teams. Das ist skandalös."

Nanu, was ist das denn? Im WM-Halbfinale zwischen Kroatien und England ereignet sich eine bizarre Szene. Plötzlich liegt ein toter Fisch auf dem Spielfeld. Warum und aus welchem Block das Tier geworfen wurde, ist nicht bekannt.
Lange muss der tote Fisch aber nicht auf dem Rasen verweilen. Ein Offizieller kommt schnell herbeigeeilt und entfernt ihn vom Spielfeld.
Nach dem Elfer-Drama gegen Gastgeber Russland steht Kroatien erstmals seit 1998 wieder in einem WM-Halbfinale. Das ganze Land ist im Fußball-Rausch.
Wie schon nach dem Sieg gegen Dänemark wird auch der Einzug in die Runde der besten vier Mannschaften mit ganz viel Pyrotechnik gefeiert.
Was für Bilder! Nach einem 2:0-Sieg gegen Schweden zieht England erstmals seit 1990 wieder in ein WM-Halbfinale ein. Der Jubel auf der Insel kennt keine Grenzen ...
Beim Public Viewing in London feiern die Fans der Three Lions eine gewaltige Siegesparty. Der Traum vom zweiten WM-Triumph nach 1966 lebt.
Alle liegen sich jubelnd in den Armen und die ...
... eine oder andere Bierdusche ist natürlich auch dabei. Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius eine nette - wenn auch klebrige - Erfrischung.
Die schwedischen Fans sehen natürlich nicht so glücklich aus.
Während ganz England in Ekstase ist, trauert Schweden.
Nach Belgiens sensationellem 2:1-Erfolg im WM-Viertelfinale gegen Brasilien kennt die Freude bei den Spielern keine Grenzen mehr. Thomas Meunier holt sich nach dem Schlusspfiff die Belohnung in Form eines Kusses ab.
Der Rechtsverteidiger zeigt im Duell gegen Neymar eine ganz starke Leistung. Logisch, dass es da seine Lebenspartnerin Deborah Panzokou nicht mehr auf ihrem Sitz hält.
Während die beiden ihr ganzes Glück genießen, herzt Axel Witsel seine kleine Tochter. Solche Szenen wollen die belgischen Anhänger am liebsten sicher auch nach dem Halbfinale gegen Frankreich sehen ...
Der Rote Teufel hat es in Kasan zum Viertelfinal-Duell zwischen Brasilien und Belgien ebenso ins Stadion geschafft wie ...
... der belgische Obelix. Die Belgier haben in der ersten halben Stunde nach einem Eigentor von Fernandinho und einem Tor von Kevin De Bruyne allen Grund zum Jubeln.
Dabei ritt der Favorit aus Brasilien vor dem Anpfiff auf der Erfolgs-, die Fans auf der Euphoriewelle.
Die Stimmung bei den Anhängern der Selecao war daher dementsprechend gut. Doch nach dem Schlusspfiff ...
... dürfte den Damen das Lachen vergangen sein. Brasilien scheidet nach einer 1:2-Niederlage im Viertelfinale aus und muss die Heimreise antreten.
Im Viertelfinale kämpfen Uruguay und Frankreich um die Chance auf den nächsten Stern. Für Frankreich wäre es der zweite, für den zweifachen Weltmeister Uruguay bereits der fünfte. Denn: Uruguay trägt auch zwei Sterne für zwei Olympiasiege.
Lange haben sie gehofft, doch am Spieltag stand schnell fest: Für Uruguays angeschlagenen Sturmstar Edinson Cavani (l.) kommt ein Einsatz im Viertelfinale gegen Frankreich zu früh.
Es muss nicht immer die teure Stadionwurst sein: Diese französischen Fans wollen ihr Nationalgebäck auch in Nischni Nowgorod nicht missen.
Die Dame hat gewählt: Die Nummer sieben soll es sein, für diese Anhängerin der Les Bleus - und die trägt in der französischen Nationalmannschaft natürlich Superstar Antoine Griezmann.
Dabei strahlt doch auch sein Stern bei dieser WM bereits hell: Shooting Star Kylian Mbappe könnte bereits im zarten Alter von 19 Jahren der ganz große Wurf im Weltfußball gelingen.
Sollte Youngster Mbappe tatsächlich der entscheidende Mann bei den Franzosen werden, wird bei der nächsten Shopping-Tour wohl auch ein Trikot mit der Nummer zehn fällig.
Es war ein Traum in himmelblau: Diese Uruguay-Fans schienen früh zu ahnen, dass das Viertelfinale für ihr Team die Endstation bei der WM 2018 sein sollte.
Der wird ihm noch lange, lange nachhängen: Uruguays Keeper Fernando Muslera rutscht der Ball beim Stand von 0:0 gegen Frankreich durch die Hände und in die Maschen. Der wohl entscheidende Patzer zum Viertelfinal-Aus gegen Frankreich.
Zwischen ungläubig und untröstlich: Das WM-Aus Uruguays setzt diesen beiden Fans auf unterschiedliche Art zu.
James Rodriguez steht die Schockstarre sichtlich ins Gesicht geschrieben. Nach dem Ausscheiden seiner Kolumbianer im Elfmeterschießen ist die WM 2018 für Bayerns Dribbelkünstler beendet.
Der 26-Jährige möchte am liebsten auf das Spielfeld und selbst vom Elfmeterpunkt antreten.
Zuvor flippt der Bayern-Star komplett aus, als sein Landsmann Mina in der Schlussminute gegen England zum Ausgleich trifft.
Der kolumbianische Superstar musste das Achtelfinal-Duell gegen England verletzungsbedingt von der Tribüne aus verfolgen - dennoch mussten alle Emotionen raus.
Diese Schwedin hat gut Lachen. Die Skandinavier stehen nach dem 1:0-Sieg gegen die Schweiz im Viertelfinale der WM.
Lange müssen die schwedischen Fans bangen, aber Leipzigs Emil Forsberg ebnet mit seinem Treffer in der 66. Minute den Weg.
Danach passiert nichts mehr. Die Schweiz muss die Heimreise antreten. Die Fans sind dementsprechend bedient.
Valon Behrami muss nach dem Spiel sogar von seiner Frau getröstet werden.
Dass das Weiterkommen gegen Japan so teuflisch schwer werden würde, ahnten diese zwei Belgien-Fans vor Anpfiff offenbar noch nicht.
Ebenso wie ihr Team auf dem Platz sorgten die japanischen Fans auf der Tribüne für Hingucker.
Nach dem Last-Minute-Sieg versanken die belgischen Spieler in einem Jubelknäuel ...
... und die japanischen Fans im Tal der Tränen.
Belgiens Axel Witsel holte sich seine Belohnung für einen großen Fight direkt auf der Tribüne ab.
Zuvor peitschten diese brasilianischen Fans ihr Team mit greller Maskerade ins Viertelfinale.
Deutlich folkloristischer zeigte sich diese Anhängerin der mexikanischen Mannschaft.
Die brasilianischen Damen warfen sich beim Schaulaufen auf der Tribüne in Pose.
Aber auch die männlichen Anhänger der Selecao machten auf sich aufmerksam. Zum Bespiel als lebende Panini-Bilder.
Bei dieser brasilianischen Schönheit steckt die Botschaft im Haar. Der Wunsch für 2018: Der sechste Stern für den Rekordweltmeister.
Neymar überraschte mit einem für seine Verhältnisse äußerst konservativen Haarschnitt. Die Spaghetti-Phase ist offenbar vorbei.
Zu einer spontanen Erblondung kam es pünktlich zum Achtelfinale bei Mexikos Javier Hernandez (l.) und Miguel Layun. Glück gebracht hat's am Ende nicht.
Wie bei einer WM üblich, hat sich auch die ein oder andere Schönheit ins Stadion verirrt.
Auch sie wird sicherlich dafür Sorgen, dass nicht nur der Puls der Spieler nach oben geht.
Aber auch der Gegner aus Spanien hat weibliche Untersützung.
Motto: Fußball verbindet!
Ob sich dieser spanische Fan über die 1:0 Führung, oder die hübschen Russinen auf der Tribüne freut ist nicht überliefert.
Beide Damen sind sich einig: Kroatiens Nummer acht, Mateo Kovacic hat ihr Herz erobert.
Dieser kroatische Fan hat sich etwas in der Sportart verlaufen - aber eigentlich auch egal. Hauptsache er kann seine Landsleute anfeuern.

Die Spieler schlugen in dieselbe Kerbe. "Mit den Schweizer Spielern gab es kein Problem. Nur mit dem Schiedsrichter gab es ein Problem", schimpfte Mittelfeldstar Nemanja Matic von Manchester United. Der Kapitän wurde noch deutlicher. "Ich kann nicht glauben, dass ein Deutscher für ein Schweiz-Spiel angesetzt wird. Die haben die ganze Zeit Deutsch gesprochen", sagte Aleksandar Kolarov: "Ich hab sie dauernd gebeten, Englisch zu sprechen - wir sind ja nicht in Deutschland. Es war ein klares Foul an Aleksandar Mitrovic."

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Lichtsteiner und Schär im Ringkampf mit Mitrovic

Stein des Anstoßes war die Szene in der 66. Minute. Die beiden Schweizer Abwehrspieler Fabian Schär und Stephan Lichtsteiner lieferten sich in ihrem Strafraum einen Ringkampf mit dem serbischen Stürmer Mitrovic.

Doch auch nach zig Wiederholung war nicht klar zu erkennen, wer wen als erstes gefoult hatte und was eher ahndungswürdig war. Undankbarer kann es für einen Referee nicht sein. Denn egal, für wen er pfeift - eine Seite wird sich immer aufregen.

Die Entscheidung Brychs auf Freistoß zugunsten der Schweizer war in jedem Fall vertretbar. Deshalb war sie auch kein Fall für den Videobeweis, der nur bei klaren Fehlern des Referees zum Einsatz kommen darf.

"Wissen Sie, dass es den Videobeweis gibt?"

Doch nicht nur die Serben vor Ort regten sich tierisch auf. Auch die Medien in der Heimat stellen Brych, der mit seinen Assistenten Stefan Lupp (Zossen) und Mark Borsch (Mönchengladbach) nach langen Tagen des Wartens endlich pfeifen durfte, an den Pranger.

"Die Schiedsrichterleistung des Deutschen Felix Brych war eine Schande", schrieb Sportski zurnal: "Für alle Zuschauer im Stadion war das ein Elfmeter, auch ohne Videobeweis - nur Brych war anderer Meinung." Und die Tageszeitung Blic fragte: "Herr Brych, wissen Sie, dass es den Videobeweis gibt?"

Bestes Bild, beste Stimme, beste Spiele

Gestochen scharf durch das Sport-Highlight des Sommers: Erstmals in Deutschland überträgt Sky 25 Spiele der FIFA WM 2018 in Russland live und in Ultra HD.

Für Brych, der nach seinen zwei Einsätzen in der WM-Vorrunde vor vier Jahren zum dritten Mal auf der großen Bühne ran durfte, ist der ganze Rummel mit Blick auf weitere WM-Einsätze nicht förderlich. Dabei hatte sich der Abteilungsleiter beim Bayerischen Fußball-Verband, der 249 Bundesligaspiele und zahlreiche Europacup-Partien inklusive Finals auf dem Buckel hat, vor der Endrunde hohe Ziele gesetzt: "Natürlich würden wir gerne die K.o.-Phase erreichen." (sid)