Der 1. FC Union Berlin muss im Kampf gegen den drohenden Abstieg aus der Bundesliga in den kommenden drei Meisterschaftsspielen ohne Cheftrainer Nenad Bjelica auskommen.
Der 52-Jährige wurde wegen unsportlichen Verhaltens im Nachholspiel der Eisernen am Mittwochabend beim FC Bayern München vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes tags darauf für drei Spiele gesperrt und zudem mit einer Geldstrafe von 25 000 Euro belegt. Die Unioner stimmten Urteil zu, es ist damit rechtskräftig.
Bjelica hatte eine gute Viertelstunde vor Schluss den deutschen Nationalspieler Leroy Sané zweimal mit der Hand im Gesicht erwischt. Er war dafür mit der Roten Karte bestraft worden. Der Kroate hatte danach seine Reaktion als falsch bezeichnet, sich aber auch provoziert gefühlt von Sané.
Wichtiges Duell gegen Darmstadt
Der Bayern-Profi hatte die Gelbe Karte bekommen. Bjelica hatte die Schlussphase des 0:1 in München von den Rängen aus verfolgen müssen. Während seiner Sperre wird sich Bjelica bei drei Partien nicht im Innenraum des jeweiligen Stadions aufhalten dürfen. Die Betreuung der Mannschaft wird sein Assistenz-Team übernehmen.
Für die Unioner bedeutet die Sperre einen weiteren Rückschlag. Bereits am kommenden Sonntag empfangen die Köpenicker im Stadion An der Alten Försterei den Tabellenletzten SV Darmstadt 98. Auf Platz 15 liegend, sammelten die Unioner bislang nur drei Punkte mehr als der hessische Aufsteiger. Allerdings absolvierten sie auch ein Spiel weniger. Die ausgefallene Partie gegen den aktuellen Tabellen-16. FSV Mainz 05 wird am 7. Februar nachgeholt - auch da wird Bjelica fehlen.
Kritik von Union-Spielern
Der Kroate selbst dürfte seine Position innerhalb des Klubs mit seinem Fehlverhalten zudem geschwächt haben. Auch von Union-Profis kam Kritik auf mit Verweis auf die Vorbildfunktion, die sowohl Spieler als auch Trainer hätten. Der ehemalige Top-Referee Manuel Gräfe hatte vor der Urteilsverkündung sogar mit einer höheren Strafe von vier bis sechs Spielen Sperre gerechnet.
Bjelica hat das Amt bei Union erst seit dem 27. November inne. Zuvor hatten sich die Berliner vom langjährigen Erfolgscoach Urs Fischer nach einer schweren Niederlagenserie und dem Abrutschten auf den letzten Tabellenplatz getrennt.
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