Sky Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld blickt in seiner Kolumne auf das Geschehen in der Premier League. In der neuen Ausgabe blickt "Schmiso" auf die "Top Four" und den erneuten Wechsel an der Tabellenspitze.
Bis zum Jahresende geht's richtig ab. Vollgas rund um den Boxing Day. Und die Premier League macht riesigen Spaß! Die vergangenen Jahre waren geprägt von Zweikämpfen (Manchester City - Liverpool/Arsenal) oder Durchmärschen (Man City, Liverpool). Ein Vierkampf an der Spitze? Mega! Nur zwei Punkte trennen die Top Vier.
Und Tottenham gehört ja gefühlt auch noch dazu - auch wenn das wilde 1:4 gegen Chelsea vor drei Wochen wohl doch tiefere Wunden hinterlassen hat als gedacht. Besonders die Ausfälle von James Maddison und Ex-Wolf Micky van de Ven. Es war der Beginn einer Niederlagen-Serie. Die Startelf hat wegen Verletzungen und Sperren leider nur noch wenig mit den Senkrechtstartern des Saisonbeginns (acht Siege und zwei Remis aus den ersten zehn Spielen) zu tun.
Sobald die Stammkräfte zurückkehren, werden auch die Ergebnisse wieder stimmen. Zumindest für einen Top-Vier-Platz sind die Karten nach wie vor top. Gegen Aston Villa darf man verlieren - der Club aus Birmingham ist seit Unai Emerys Dienstantritt ein Europacup- wenn nicht sogar Champions-League-Anwärter.
City bleibt Top-Anwärter auf den Titel
Das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter hat richtig Laune gemacht. Das Gefühl, welche Wucht das Spiel City - Liverpool mitbringt, war in der vergangenen Saison durch Liverpools Durchhänger fast ein bisschen abhandengekommen. Und ist jetzt wieder voll da. Liverpool ist mit komplett umgebautem Mittelfeld noch nicht auf Augenhöhe, was Spielkontrolle und Dominanz angeht - aber wer ist das schon gegen City? Jürgen Klopps Mannschaft kann aber auf seine Weise wieder absolut mithalten und punkten. Es war eher Konter bis Underdog-Fußball - genau der richtige Ansatz gegen das beste Team der Welt!
Manchester City bleibt für mich der Top-Anwärter auf den Titel. Zwar ging die unfassbare Serie von 23 (!) Siegen aus 23 Heimspielen 2023 zu Ende - Pep Guardiolas Körpersprache nach dem Spiel hat aber deutlich verraten, dass der absolute Perfektionist mit diesem Remis gut leben konnte. Kevin De Bruyne fehlt immer noch, Erling Haaland war angeschlagen und hätte sonst wohl nicht zwei gute Chancen in Halbzeit zwei auf den Sieg vergeben, sondern sein zweites Tor und damit den Siegtreffer gemacht.
Arsenal hat die Chance genutzt
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Der Kracher wäre sicher noch intensiver und chancenreicher gewesen, wenn es nicht nach der Länderspielpause zur Lunchtime angesetzt worden wäre. Der beiden Leid ist des Dritten Freud: Arsenal hat die Chance genutzt und sich erstmals in dieser Saison an die Tabellenspitze gesetzt. Genauer gesagt geköpft. In fast letzter Minute war es ausgerechnet der viel kritisierte, weil 65 Millionen Pfund schwere Kai Havertz. Ausgerechnet Deutschlands "neuer Linksverteidiger" habe ich mehr als einmal auf Social Media gelesen. Havertz' Aktien bei den Gunners-Fans auf der Insel könnten so langsam auf Bullenmarkt schalten.
Und der Tausch an der Tabellenspitze war der dritte, seit sich City an Tottenham vorbei geschossen hatte - und wird bis Weihnachten sicher nicht der letzte sein. Da kommt ein Mega-Dezember auf uns Premier-League-Liebhaber zu!
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