Lionel Messi ist bei Paris Saint-Germain noch nicht durchgestartet. Der langjährige Superstar des FC Barcelona hat nach seinem Frankreich-Wechsel bislang erst fünf von 13 Pflichtspiele absolviert. Gegen RB Leipzig hoffen die Pariser Fans auf ein Messi-Spektakel.
Der Aufschrei im Sommer rund um den Eiffelturm war groß.
Den Verantwortlichen von Paris Saint-Germain war mit der Verpflichtung von Superstar Lionel Messi ein großer Coup gelungen. "Ich dachte, es sei ein Witz", meinte Trainer Mauricio Pochettino gegenüber der spanischen Sporttageszeitung Marca. Es war keiner.
Bei der Vorstellung des 34-jährigen Argentiniers kannte die Euphorie der Pariser Fans keine Grenzen mehr. Vor allem als Messi dann auf der Pressekonferenz groß ankündigte: "Es ist mein Traum, noch einmal die Champions League zu gewinnen. Und ich denke, dass ich dafür nun in einer idealen Position bin."
Messi erwischt keinen idealen Start
Mit der geballten Starpower im Kader kann das Ziel an der Seine nur sein, in allen Wettbewerben den Titel zu holen. Zudem fordern die Verantwortlichen attraktiven und mitreißenden Offensivfußball. "Jeder will PSG jetzt sehen", sagte Präsident Nasser Al Khelaifi nach dem Messi-Transfer.
Doch der Start für den sechsmaligen Weltfußballer in Frankreich verlief nicht ideal. In der Ligue 1 stand der argentinische Rekordnationalspieler an den ersten zehn Ligaspielen nur 190 Minuten auf dem Feld. Ein Tor oder eine Vorlage gelang La Pulga dabei noch nicht.
"Messi hat bislang wenig gespielt. In Frankreich wundert man sich, warum er so wenig im Einsatz ist. Er wurde für die Champions League geholt. In der Ligue 1 sind die Fans aber schon enttäuscht, wenn sie ins Stadion gehen und sie Messi dann nicht sehen können", erklärte Sky Frankreich-Expertin Margot Dumont aus Paris.
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Messi-Zoff mit Pochettino überrascht
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Messi im Sommer erst spät nach Paris kam und zu Beginn noch deutlichen Trainingsrückstand hatte. Erst am vierten Spieltag stand er erstmals im Kader. Hinzu kam im weiteren Saisonverlauf eine Knochenprellung, durch die er zwei Partien verpasste. "Es besteht kein Zweifel, dass er sich gut anpassen wird", ist sich Trainer Pochettino aber sicher.
Mit seinem Landsmann Pochettino ist Messi allerdings schon einmal heftig aneinandergeraten. Im Topspiel gegen Olympique Lyon (2:1) nahm der Coach seinen Schützling nach 76 Minuten vorzeitig vom Feld. Zum Unmut von Messi.
"Messis Auswechslung gegen Lyon haben viele nicht verstanden. In Frankreich hat man sich über Pochettino gewundert, dass er Messi bei seinem ersten Spiel im Prinzenpark auswechselt. Und auch die Reaktion von Messi war komisch - er hat den Handschlag verweigert und war stinksauer - so etwas habe ich noch nie bei ihm gesehen. Das waren erste Spannungen im Team, vielleicht weil der Start für Messi in Paris nicht nach Maß lief", meinte Sky Expertin Dumont.
Messi dreht gegen ManCity auf
Doch nach einer Aussprache der beiden Streithähne wurde der Vorfall aus der Welt geräumt. In der Champions League gegen Manchester City (2:0) drehten Messi und Co. dann auf. Der Argentinier bescherte dem französischen Serienmeister mit einem Traumtor zum Endstand, seinem ersten Treffer für PSG, den Sieg.
"Das Tor war fantastisch. Man kann Leo nicht 90 Minuten kontrollieren", schwärmte ManCity-Trainer Pep Guardiola über Messi. Das Premierentor des ehemaligen Barca-Stars hat für Euphorie in Paris gesorgt. "Die meisten PSG-Fans hoffen, dass er nach dem tollen Spiel gegen Manchester endlich durchstartet", erzählte Sky Expertin Dumont.
Grundvoraussetzung dafür ist, dass Messi gesund bleibt und sich in seiner Umgebung wohlfühlt. Die argentinische Nationalmannschaft führte er jüngst als Kapitän in der WM-Qualifikation gegen Paraguay (0:0), Uruguay (3:0) und Peru (1:0) zu sieben Punkte aus drei Spielen. Messi spielte jeweils durch und bot starke Leistungen. Argentinien ist die WM-Qualifikation für Katar kaum noch zu nehmen.
Messi nimmt Einfluss auf Mbappe
Die Situation in der Wohlfühloase Nationalmannschaft ist auch auf Paris übertragbar. Denn zum einen ist Messi selbst in der französischen Hauptstadt glücklich. "Ich genieße die Zeit in Paris wirklich und meine Familie fühlt sich sehr wohl", meinte der amtierende Copa-America-Sieger. Zum anderen stimmt auch das Umfeld.
"Messi hat mit Neymar, Angel Di Maria und Leandro Paredes viele Freunde in der Mannschaft. Sein Standing ist groß, der Respekt seiner Teamkollegen riesig. Gerade auch bei Kylian Mbappe merkt man, dass er auf dem Platz immer Messi sucht und anspielt. Ohne ihn, ist er viel häufiger als Einzelgänger unterwegs", analysierte Sky Frankreich-Expertin Dumont die Situation.
Messi nimmt damit auch auf die übrigen PSG-Superstars großen Einfluss. Und das muss er auch. Denn um den lang ersehnten ersten Champions-League-Triumph nach Paris zu holen, müssen neben Messi auch die weiteren Schlüsselspieler im Kader Topleistungen abliefern. Die nächste Aufgabe für den Tabellenführer der Ligue 1 heißt am Dienstag (ab 21 Uhr im Liveticker bei skysport.de) in der Königsklasse RB Leipzig.
PSG-Fans erwarten Leistungssteigerung
"Das wird eine schwierige Aufgabe. Paris war schon ohne Messi so eine gute Mannschaft. Wir müssen sehr gut verteidigen und konsequent vor dem Tor sein", blickte RB-Trainer Jesse Marsch auf das Gruppenspiel voraus. Messi weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen, wird für die Sachsen eine der Schlüsselaufgaben sein, um erfolgreich zu sein.
Dass das PSG-Spiel nicht gerade zu einem idealen Zeitpunkt auf Leipzig zukommt, ist angesichts von Rang acht in der Bundesliga sowie den zwei Auftaktniederlagen in der Königsklasse gegen ManCity (3:6) und den FC Brügge (1:2) offensichtlich. Im vergangenen Jahr unterlag RB in der Gruppenphase im Prinzenpark mit 0:1.
Während Leipzig als klarer Außenseiter ins Duell geht, zählt für die Anhänger des Pochettino-Teams mehr als nur die drei Punkte. "In Paris wird gegen Leipzig nicht nur ein Sieg erwartet, sondern auch, dass das Team gut spielt. In den vergangenen Ligue-1-Spielen hat PSG schlecht gespielt, nur knapp gewonnen oder sogar in Rennes verloren. Die Fans wollen Power sehen, der Prinzenpark will jubeln. Messi kann für diesen Glanz sorgen", beschrieb Sky Frankreich-Expertin Dumont die Gemütslage vor der Partie.
Messi und PSG peilen Henkelpott an
Messi schwört auf dem Weg zu seinem möglichen fünften Henkelpott auf die Einheit innerhalb der des Vereins. "Wir müssen zusammenwachsen und weiter unser Bestes geben. Wir haben noch eine Menge Dinge, die wir verbessern können", erklärte der zehnmalige spanische Meister zuletzt.
Öffentlicher Druck in Richtung des 34-Jährigen kommt von den PSG-Verantwortlichen dabei nicht. "Mannschaften werden über Zeit geformt, Stück für Stück", so Trainer Pochettino.
Doch je schneller diese Einheit rund um den Eiffelturm geformt wird, desto erfolgreicher wird PSG mit Messi spielen und glänzen. Die Fans in Paris können es kaum erwarten.
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