Bei der EURO 2024 durften nur die Kapitäne mit Schiedsrichtern diskutieren. Die Neuerung kam sehr gut an und findet nun auch in der Bundesliga Anwendung. Doch das ist nicht die einzige Neuerung. Sky zeigt Regeländerungen und Anpassungen zur Saison 2024/25.
Regeländerungen:
Verhindern eines Tores oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance durch ein strafbares Handspiel
- Wenn ein Spieler ein Tor oder eine offensichtliche Torchance des Gegners durch ein absichtliches Handspiel (in Torhüter-Manier) verhindert, wird er unabhängig vom Ort des Vergehens des Feldes verwiesen.
- Wenn ein Spieler im Strafraum ein Tor oder eine offensichtliche Torchance des Gegners durch ein unabsichtliches, aber dennoch strafbares Handspiel vereitelt (unnatürliche Vergrößerung der Abwehrfläche) und der Schiedsrichter auf Strafstoß entscheidet, wird der fehlbare Spieler verwarnt.
Zu frühes Vorlaufen bei der Strafstoßausführung
- Das Vergehen von Mitspielern des Schützen oder des Torhüters wird nur geahndet, wenn:
- es den Schützen bzw. Torhüter eindeutig beeinträchtigt oder
- der fehlbare Spieler Einfluss auf den Ausgang der Aktion nimmt, beispielsweise wenn er den vom Torwart oder Pfosten zurückspringenden Ball spielt oder einen Zweikampf um den Ball führt und ein Tor erzielt (Angreifer) bzw. verhindert (Verteidiger) oder eine Torchance kreiert (Angreifer).
Landet der Ball nach der Ausführung im Tor und es fand eine Beeinträchtigung des Torhüters statt, wird der Strafstoß wiederholt. Fand keine Beeinträchtigung statt, zählt das Tor.
Wird kein Tor erzielt und es findet eine Beeinträchtigung des Torhüters statt, gibt es einen indirekten Freistoß für das verteidigende Team. Wird der Schütze beeinträchtigt, wird der Strafstoß wiederholt.
Die Ausrüstung der Spieler - Schienbeinschoner
Die neue Regel besagt: "Die Schienbeinschoner müssen aus einem geeigneten Material bestehen und genügend groß sein, um angemessenen Schutz zu bieten, und von den Stutzen abgedeckt werden. Die Spieler sind für die Größe und Zweckdienlichkeit ihrer Schienbeinschoner selbst verantwortlich."
In der alten Regel-Definition hieß es: "Schienbeinschoner - diese müssen aus einem geeigneten Material bestehen, das angemessenen Schutz bietet, und von den Stutzen abgedeckt werden."
Was bedeutet die Änderung nun konkret? Den Spielern ist es nun offiziell erlaubt, selbst auszusuchen, ab welcher Größe die Scheinbeinschoner ihnen Schutz bieten. Dies haben die Spieler zuvor bereits auch schon getan, nun steht es allerdings auch offiziell in den Regeln.
Regelanpassungen:
Kapitänsregelung
Ziele:
- Zielgerichtete Information durch die direkte Kommunikation zwischen Schiedsrichter und Mannschaftskapitän
- respektvollerer Umgang zwischen allen Parteien
- Steigerung der Netto-Spielzeit durch schnelle Kommunikation
Ablauf: Nach einer Entscheidung mit potenziell spielentscheidendem Charakter und möglichem Informationsbedarf zeigt der Schiedsrichter mit ausgestrecktem Arm an, dass die Spieler auf Distanz gehen bzw. bleiben sollen. Nur der Mannschaftskapitän darf sich nähern und den Schiedsrichter ansprechen.
Ist der Kapitän der Torwart, so muss dem Schiedsrichter vor Spielbeginn ein Feldspieler genannt werden, der den Unparteiischen ansprechen kann, falls sich weiter entfernt, beispielsweise am anderen Ende des Spielfelds, eine strittige Szene ereignet.
Sanktionen: Verstößt ein Spieler gegen die Weisung des Schiedsrichters oder ein Teamoffizieller gegen die Weisung des vierten Offiziellen, wird er verwarnt.
Zusätzliche Hinweise: Die Kapitänsregelung bedeutet nicht, dass die Spieler nicht mehr mit dem Schiedsrichter sprechen dürfen. Hierbei geht es vor allem darum, den Umgang respektvoller zu gestalten und den Mannschaftskapitän bei wichtigen Entscheidungen als Botschafter zu nutzen. Der Schiedsrichter wird auch weiterhin mit den anderen Spielern kommunizieren.
Die Kapitänsregelung ist nicht als "Meckerregel" zu verstehen. Es ist niemandem erlaubt zu meckern. Die Kommunikation soll respektvoll sein. Sollte sich auch der Kapitän zu vehement oder zu lautstark beschweren, kann der Schiedsrichter auch ihm die Gelbe Karte zeigen.
Torwartspiel
Ziel: Unterbindung von Zeitspiel
Gemäß Regel 12 ist es den Torhütern im eigenen Strafraum erlaubt, den Ball sechs Sekunden lang mit der Hand / dem Arm zu kontrollieren. Die genannten sechs Sekunden sind jedoch mehr als Richtwert zu betrachten. Es gibt weiterhin einen Toleranzbereich. Die Schiedsrichter sollen präventiv agieren, wenn dieser Zeitraum erheblich überschritten wird.
Sanktionen: Deutliche Verstöße gegen diese Regelung werden mit einem indirekten Freistoß sanktioniert.
Einwürfe
Eine deutlich falsche Ausführung der Einwürfe (beispielsweise steht der Einwerfer mit einem Fuß bei der Ausführung im Feld oder nur auf einem Bein) soll künftig konsequenter geahndet werden.
Quelle: DFB
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.