Reus, Brandt & Terzic sprechen über den BVB-Sieg gegen Darmstadt & Sancho

"Er findet den perfekten Moment" - Sancho lässt Reus & Terzic schwärmen

Von Sky Sport

Der BVB feiert einen glanzlosen Sieg gegen den SV Darmstadt 98. Dabei stand vor allem Jadon Sancho im Fokus, dem gleich nach seinem Comeback die eine oder andere Lobeshymne zuteilwurde.

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund)...

...zu Jadon Sancho: "Erst einmal freuen wir uns, dass wir gewonnen haben. Wir freuen uns, dass sowohl Jadon als auch Ian (Maatsen) einen richtig guten Eindruck hinterlassen haben. Sie waren sehr wichtig für unser Spiel und dass wir heute gewonnen haben."

"Man darf nicht vergessen, wir reden immer über das Talent und diese natürliche Fitness, die Jadon in sich hat. Das ist das eine, das andere ist, dass er ein sehr junger Spieler ist. Er hat trotzdem viel erlebt. Jetzt hat er das erste Mal eine Wand kennengelernt. Die gibt es in jeder Karriere. Wir wissen, was Jadon kann. Wir hatten gemeinsam eine extrem erfolgreiche Zeit. Jetzt geht es darum, eine neue erfolgreiche Zeit zu schaffen. Da muss er natürlich viel für investieren. Aber da ist er bereit zu. Das hat er uns auch gezeigt in den ersten Tagen."

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…zur Rückholaktion von Sancho: "Er hatte natürlich die eine oder andere Option, sich für etwas anderes zu entscheiden. Er hat uns ganz klar signalisiert, dass er gerne zu uns zurückkehren will und er das Gefühl hat, dass wir noch nicht fertig sind gemeinsam. Auch als wir ihm klar gemacht haben, welche Bedingungen es gibt, war er sofort mit einem großen Lächeln dabei. Jadon ist ein Spieler, der besser spielt, wenn er lächelt. Es gibt aber auch Dinge, die man ohne Lächeln machen muss, die vielleicht auch talentfrei sind und daran muss er sich messen und wachsen. Diese Bereitschaft hat er uns gezeigt."

…zur Entwicklung des BVB: "Es hat nicht alles funktioniert, aber es hat vieles funktioniert. Es war ein verdienter Sieg, wir haben drei Tore erzielt und noch die eine oder andere Möglichkeit gehabt, das eine oder andere Tor zu erzielen. Trotzdem haben wir es geschafft, wenige Chancen des Gegners zuzulassen. Es gab zwei, eine nach der Standardsituation, wo wir Greg (Gregor Kobel) getestet haben. Es war kein einfaches Spiel."

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...zu den Diskussionen, ob seine neuen Kollegen Sahin und Bender Schattentrainer sein könnten: "Das ist mir total wurscht. Es war der klare Wunsch, dass ich starke Persönlichkeiten an meine Seiten bekomme. Das zeigt dann meine Stärke. Nur starke Persönlichkeiten wollen sich mit starken Personen umgeben. Da habe ich mit Nuri, Sven und Basti drei richtig gute Unterstützer."

"Es ist mittlerweile sehr anspruchsvoll, was täglich auf einen Trainer wartet. Ich habe mich mit internationalen, erfolgreichen und sehr erfahrenen Trainern ausgetauscht, wie sie das auf Dauer im Drei-Tages-Rhythmus hinbekommen. Da ist mir ganz lange schon bewusst gewesen, dass man da gute Unterstützer braucht, die dir diese Puzzleteile schon mal zusammenlegen, du von oben draufschaust und sie dann zusammenfügst. Es geht mir aber auch um die Charaktere, die dazukommen. Ich habe das Gefühl, dass als die beiden uns verlassen haben, uns auch Werte innerhalb der Kabine verlassen haben. Sie haben in den letzten Jahren so viel Input gesammelt und wollen diesen jetzt ausleben."

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Julian Brandt (Borussia Dortmund)...

...zum Spiel: "Ich glaube, in zehn Jahren werde ich mich an dieses Spiel nicht mehr erinnern - aufgrund meiner persönlichen Leistung, aber auch von der grundsätzlichen Leistung. Es war ein sehr zerfahrenes Spiel, ein chaotisches Spiel, aber ein schönes Ergebnis für uns, das muss man ganz klar sagen."

"Man sieht, dass das ein Hauptthema war, an dem wir im Wintertrainingslager gearbeitet haben. Heute war es noch nicht perfekt. Der Ball war sehr, sehr schnell weg in den ersten 15 Minuten. Wir haben Darmstadt dadurch sehr, sehr viel Ballbesitz gegeben und hatten dementsprechend auch keine Kontrolle im Spiel. Unsere Führung kam dann irgendwie aus dem Nichts. Eine Qualität, die man sich auch aneignen muss. Im Laufe der zweiten Halbzeit hat man dann gesehen, dass die Darmstädter dann etwas platt waren. Dann kamen die Chancen. Es war kein Augenschmaus heute."

...zu seinem Tor: "In der Kontersituation setzt sich Jamie Bynoe-Gittens super durch, er zieht nach innen und Donny Malen öffnet den Raum. Ich habe dann nicht den besten Kontakt, aber am Ende reichts."

Marco Reus (Borussia Dortmund)...

...zum Spiel: "Es war wie erwartet schwierig. Auswärtsspiel... Kalt... Es war so ein typisches Pokalspiel. So sah es dann auch ein bisschen aus. Wir haben Schwierigkeiten gehabt, reinzukommen, kamen nicht so in den Flow. Darmstadt hat es uns schwer gemacht. Wir haben lange gebraucht, um spielerisch reinzufinden. Das 1:0 ist dann ein Dosenöffner. Man sieht uns dann an, dass wir uns etwas leichter tun. Es war heute ein Arbeitssieg. Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumreden. Wir kommen hier nicht mit absolutem Selbstvertrauen her. Wir müssen uns das von der ersten Sekunde an hart erarbeiten. Jeder mit dem anderen zusammen. Wir müssen da versuchen, in die Zweikämpfe zu kommen und von dort aus ins Spielerische. Das wird ein bisschen dauern. Mit kleinen Schritten kommen wir da raus."

…zum Zusammenspiel mit Sancho: "Er ist ein Unterschiedsspieler. Er ist in jedem Spiel für einen Scorer gut, weil er die Positionierung hat, um aus einem Nachteil einen Vorteil zu machen. Ich spiele unglaublich gerne mit ihm zusammen - wie damals. Mich hat es sehr, sehr gefreut, dass er den Weg zu uns zurückgefunden hat."

"Wir dürfen keine Wunderdinge erwarten. Der Junge hat sieben, acht Monate gar nicht gespielt. Er hat keinen Rhythmus, wenig Mannschaftstraining gehabt, da hilft jede Minute, jede Trainingsminute auf dem Platz, Scorerpunkte, weil die geben dir am meisten Selbstvertrauen. Und dann kann er für uns sehr, sehr wichtig sein, weil er Situationen sehr gut auflöst und einen unfassbaren letzten Pass hat. Er findet den perfekten Moment. Wir haben aber auch andere gute Jungs dabei, von daher ist der Konkurrenzkampf sehr groß."

…zum neuen Trainerteam mit Nuri Sahin und Sven Bender: "Es gibt einen frischen Wind bei uns in der Mannschaft. Es tut einfach gut, es kommen neue Elemente rein, es tut gut, neue Ideen reinzubringen. Die beiden haben zehn, zwanzig Jahre Erfahrung in dem Bereich und lernen noch dazu. Sie geben viel Input und Confidence. Wir sind erst zwei Wochen zusammen und froh, dass wir keine Englischen Wochen haben, dass wir Trainingseinheiten haben. Ich hoffe, dass das zeitnah deutlich mehr fruchtet."

Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund)...

...zum Auftritt von Jadon Sancho: "Wenn Jadon auf den Platz kommt, merkt man gleich, dass Spielfreude da ist, das auch eine gewisse individuelle Klasse da ist, die uns dann immer wieder auch hilft torgefährliche Situationen zu kreieren. Das ist das, was wir uns von ihm erhoffen. Ich hätte mir heute gerne ein Tor gewünscht von ihm, aber der Assist auf Marco ist auch eine schöne Geschichte. Das war schon richtig gut heute."

Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung Borussia Dortmund)...

...zu seinem Abschied vom BVB (vor dem Spiel): "Das genaue Datum weiß ich noch nicht. Es wird irgendwann im Herbst nächsten Jahres sein, das besprechen wir dann genau, wenn es so weit ist. Ich hatte das Gefühl, dass ich 2024 sage, das 2025 Schluss ist, denn es ist gar nicht so einfach, so einen Übergang hinzukriegen."

...zu Jadon Sancho (vor dem Spiel): "Jadon Sancho hat kein Disziplinproblem. Er hat ein Problem: er kommt ab und zu mal zu spät. Die innere Uhr ist nicht sehr ausgeprägt. Aber er hat uns im besten Einvernehmen verlassen, wir hatten auch Kontakt in der ganzen Zeit. Er ist ein ganz lieber Junge. Wir gehen aber nicht ins Stadion, damit jeder immer pünktlich ist, sondern um zu sehen, wie er den Ball annimmt. Ich habe im Training gesehen: der Ball ist immer noch sein Freund."

...zur Einstellung von Nuri Sahin und Sven Bender als Co-Trainer (vor dem Spiel): "Das war der Wunsch von Edin Terzic. Wir haben uns einen Tag nach dem Mainz-Spiel zusammengesetzt und das war Edins Vorschlag. Er weiß natürlich auch, dass es eine hohe Wertschätzung für Nuri und Bender gibt, das sind beides Dortmunder Legenden. Ich halte sehr viel davon: Er ist der Chef und wenn man ein Top-Mann ist, holt man sich Top-Leute, wenn man eine Pflaume ist, holt man sich Pflaumen. Das ist eine sehr souveräne Entscheidung von ihm."

Sky Experte Lothar Matthäus...

...zu Jadon Sancho: "Er hat es nicht ganz verlernt. Es gab aber auch einige Sachen, die er besser machen könnte. Wir wollen jetzt aber das Positive sehen: Vorlage zum vorentscheidenden 2:0 und er hat auch irgendwo ein bisschen die Raffinesse reingebracht, Dinge, die mir vorher gefehlt haben, das Überraschende. Ich glaube, er fühlt sich wohl in Dortmund. Er wird von den Fans, von den Verantwortlichen, von den Mitspielern geschätzt, weil er auch schon eine Erfolgsgeschichte mit Dortmund geschrieben hat. Vielleicht ist das der Anfang der zweiten Erfolgsgeschichte."

…zum neuen Trainerteam mit Sahin und Bender: "Man kennt nicht nur Bender und Sahin als Spieler, sondern auch als Persönlichkeiten des BVB, die mit ihrer Art Erfolgsgeschichten geschrieben haben. Sie waren seriös als Spieler, waren erfolgsorientiert und das versuchen sie an die Spieler weiterzugeben. Ich finde den Schachzug gut, dass sie sie verpflichtet haben."

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