Schalke Transfers: Hohe Anzahl an Zu- und Abgängen zu erwarten

Mindestens 20 Transfer-Bewegungen! Nächster Schalke-Umbruch rollt an

Von Andreas Kloo

Viele Neuzugänge, aber auch viele Abgänge: Trainer Frank Kramer mittendrin im Umbruch beim FC Schalke 04.

Nach der Verpflichtung von Trainer Frank Kramer hat der FC Schalke 04 auch die Aktivitäten auf dem Transfermarkt gestartet. Die Königsblauen müssen jedoch mit Augenmaß vorgehen und haben noch viel Arbeit vor sich.

Vier Neuzugänge in einer Woche. Der FC Schalke 04 scheint auf dem Transfermarkt mächtig Gas zu geben, um sich nach dem geglückten Aufstieg für die kommende Bundesliga-Saison zu rüsten. Den Anfang machte am Mittwoch Tobias Mohr. Für den Linksfuß überwies Schalke nach Sky Informationen rund 800.000 Euro nach Heidenheim. Wenige Stunden später folgte mit Florent Mollet der nächste Neue. Für den variablen Offensivmann waren rund 500.000 Euro Deckelablöse an Montpellier fällig.

Einen Tag später der nächste Neuzugang: Für rund 180.000 Euro wurde Torwarttalent Justin Heekeren vom Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen verpflichtet und mit einem langfristigen Vertrag bis 2025 ausgestattet. Der 21-Jährige soll mittelfristig Druck auf Ralf Fährmann als Nummer zwei machen. Am Freitag dann die nächsten Verstärkungen: Für eine Leihgebühr, die im mittleren sechsstelligen Bereich liegt, wurde Toptalent Tom Krauß von RB Leipzig verpflichtet. Sollte Schalke die Klasse halten, greift eine Kaufpflicht in Höhe von drei Millionen Euro. Zuvor wurde bereits die erneute Leihe des Südkoreaners Dong-gyeong Lee um ein halbes Jahr verkündet.

Tom Krauß läuft in der kommenden Saison für Schalke auf. Für den U21- Spieler fällt eine sechsstellige Leihgebühr an, die Kaufpflicht liegt bei Klassenerhalt bei 3 Mio. Euro. Der nächste S04-Umbruch rollt an.

Die Summen zeigen deutlich: Schalke ist zwar wieder in der Bundesliga, aber große Sprünge auf dem Transfermarkt sind weiter nicht möglich. Der Vorstandsvorsitzende Bernd Schröder trat daher auch erst einmal auf die Euphoriebremse.

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"Nur weil wir jetzt aufgestiegen sind und alle zusammen eine wirklich tolle Zeit erlebt haben, ist die Welt für uns nicht großartig anders geworden", sagte der 56-Jährige in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er bitte daher "um ein richtiges Maß bei der Erwartungshaltung". Ziel sei "ganz klar der Klassenerhalt".

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Sparzwang bei Personalkosten

Kein Wunder, denn die die Schalker sind weiter hochverschuldet und erhielten deshalb die Bundesliga-Lizenz nur unter Auflagen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Verein durch die Trennung vom russischen Konzern Gazprom einen zahlungskräftigen Geldgeber verloren hat.

Der neue Schalker Weg, für den Sportdirektor Rouven Schröder zuletzt bei der Vorstellung von Trainer Frank Kramer warb, gilt auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Es soll nichts ausgegeben werden, was noch nicht eingenommen wurde.

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Die komplette Vorstellung von Trainer Frank Kramer beim FC Schalke 04.

Umfangreiche Verkaufsliste

Daher liegt der Fokus liegt in den kommenden Wochen auch darauf, Spieler abzugeben. Derzeit sind es sieben Profis, die nach Ende ihrer Leihe ab dem 1. Juli wieder bei Schalke auf der Gehaltsliste stehen werden, wenn man sie bis 30. Juni nicht los wird.

Darunter befinden sich zum Teil Spieler, die ein überdurchschnittlich hohes Gehalt kassieren und dadurch mögliche Investitionen in Neuzugänge blockieren. Amine Harit, Ozan Kabak, Hamza Mendyl, Rabbi Matondo, Levent Mercan, Can Bozdogan, und Dries Wouters stehen auf dieser Liste.

Mit Timo Becker, der an Hansa Rostock ausgeliehen war, konnte man mittlerweile zumindest einen Spieler abgeben. Becker wechselt zu Holstein Kiel, wo er einen Dreijahresvertrag unterschrieb. Auf Schalke hofft man, dass man bald auch Rechtsverteidiger Reinhold Ranftl abgeben kann. Der Österreicher konnte überhaupt nicht überzeugen, aber es gibt Interesse am 30-Jährigen aus seiner Heimat.

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Thiaw-Verkauf wahrscheinlich

Neben diesen Spielern dürfte die Abgabeflut aber auch Spieler treffen, die in der vergangenen Saison einen großen Anteil an der erfolgreichen Bundesliga-Rückkehr hatten. Mit dem von Manchester City ausgeliehenen Ko Itakura musste man bereits einen der Helden ziehen lassen. Die Kaufoption von 5,8 Millionen Euro war für Schalke nicht zu stemmen.

Auch Malick Thiaw könnte den Verein noch in diesem Sommer verlassen. Der deutsche U21-Nationalspieler hat Interesse in Italien geweckt. Bereits im Winter war der Milan an ihm dran. Bei einer Ablösesumme um acht Millionen Euro werden die Schalker angesichts der aktuellen Kassenlage nicht Nein sagen können.

Da sich Trainer Frank Kramer nach Sky Informationen einen schnelleren Innenverteidiger wünscht, könnte es möglicherweise auch für Marcin Kaminski eng werden. Mit Ibrahima Cisse (Gent) und dem lange verletzten Leo Greiml (Rapid Wien) konnte man immerhin zwei junge Innenverteidiger verpflichten. Ob die allerdings schon bereit sind für die Bundesliga, bleibt abzuwarten.

Neue Nummer eins soll noch kommen

Neben der Innenverteidigung sucht Schalke auch im Angriff, wo Zweitliga-Torschützenkönig Simon Terrode personelle Unterstützung brauchen wird, auf dem offensiven Flügel und auf der Rechtsverteidiger-Position, wo aktuell nur Eigengewächs Mehmet Aydin zu Hause ist.

Und auch auf der Torhüterposition wird noch etwas passieren. Eine klare Nummer eins wird gesucht. Ein Kandidat ist Alexander Schwolow von Hertha BSC. Schalke könnte den Schlussmann ausleihen.

Die ablösefreien Transfers 2022:

NOUSSAIR MAZRAOUI: Wechselt ablösefrei von Ajax Amsterdam zum FC Bayern
LINTON MAINA: Wechselt ablösefrei von Hannover 96 zum 1. FC Köln
LUCA KILIAN: Wechselt nach Leihe fest für 2 Mio. € vom 1. FSV Mainz 05 zum 1. FC Köln
JAKUB KAMINSKI: Wechselt für 10 Mio. € von Lech Posen zum VfL Wolfsburg
PATRICK WIMMER: Wechselt für 5 Mio. € von Arminia Bielefeld zum VfL Wolfsburg
AYMEN BARKOK: Wechselt ablösefrei von Eintracht Frankfurt zum 1. FSV Mainz 05
DELANO BURGZORG: Wechselt nach Leihe fest für 2 Mio. € von Heracles Almelo zum 1. FSV Mainz 05
MARCUS INGVARTSEN: Wechselt nach Leihe fest für 2,3 Mio. € von Union Berlin zum 1. FSV Mainz 05
MAXIM LEITSCH (l.): Wechselt für 3 Mio. € vom VfL Bochum zum 1. FSV Mainz 05
ANTHONY CACI: Wechselt ablösefrei von Racing Straßburg zum 1. FSV Mainz 05
DANNY DA COSTA: Wechselt ablösefrei von Eintracht Frankfurt zum 1. FSV Mainz 05
DOMINIK KOHR: Wechselt nach Leihe fest für 1,5 Mio. € von Eintracht Frankfurt zum 1. FSV Mainz 05
NIKLAS SÜLE: Wechselt ablösefrei vom FC Bayern zu Borussia Dortmund
NICO SCHLOTTERBECK: Wechselt für 20 Mio. € vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund
KARIM ADEYEMI: Wechselt für 30 Mio. € von RB Salzburg zu Borussia Dortmund
MARCEL LOTKA: Wechselt ablösefrei von Hertha BSC zu Borussia Dortmund
SALIH ÖZCAN: Wechselt für 5 Mio. € vom 1. FC Köln zu Borussia Dortmund
ALEXANDER MEYER: Wechselt ablösefrei von Jahn Regensburg zu Borussia Dortmund
JAYDEN BRAAF: Wechselt ablösefrei von Manchester City zu Borussia Dortmund
RANDAL KOLO MUANI: Wechselt ablösefrei vom FC Nantes zu Eintracht Frankfurt
JEROME ONGUENE: Wechselt ablösefrei von RB Salzburg zu Eintracht Frankfurt
JENS PETTER HAUGE: Wechselt nach Leihe fest vom AC Milan zu Eintracht Frankfurt
KRISTIJAN JAKIC: Wechselt nach Leihe fest für 3,5 Mio. € von Dinamo Zagreb zu Eintracht Frankfurt
FARIDE ALIDOU: Wechselt ablösefrei vom Hamburger SV zu Eintracht Frankfurt
MARCEL WENIG: Wechselt ablösefrei vom FC Bayern zu Eintracht Frankfurt
FINN OLE BECKER: Wechselt ablösefrei vom FC St. Pauli zur TSG Hoffenheim
GRISCHA PRÖMEL: Wechselt ablösefrei von Union Berlin zur TSG Hoffenheim
MAXIMILIAN BAUER: Wechselt ablösefrei von Greuther Fürth zum FC Augsburg
ARNE MAIER: Wechselt nach Leihe fest für 5 Mio. € von Hertha BSC zum FC Augsburg
JANIS BLASWICH: Wechselt ablösefrei von Heracles Almelo zu RB Leipzig
PAUL SEGUIN: Wechselt ablösefrei von Greuther Fürth zu Union Berlin
JAMIE LEWELING: Wechselt für 4 Mio. € von Greuther Fürth zu Union Berlin
DANILHO DOEKHI: Wechselt ablösefrei von Vitesse Arnheim zu Union Berlin
JANIK HABERER: Wechselt ablösefrei vom SC Freiburg zu Union Berlin
PHILIPP HOFMANN: Wechselt ablösefrei vom Karlsruher SC zum VfL Bochum
MATTHIAS GINTER: Wechselt ablösefrei von Borussia Mönchengladbach zum SC Freiburg
LEO GREIML: Wechselt ablösefrei von Rapid Wien zu Schalke 04
IBRAHIMA CISSE: Wechselt ablösefrei von KAA Gent zu Schalke 04
THOMAS OUWEJAN: Wechselt nach Leihe fest für 2 Mio. € vom AZ Alkmaar zum FC Schalke 04
MARVIN PIERINGER: Wechselt nach Leihe fest für 500.000 € vom SC Freiburg zum FC Schalke 04
RODRIGO ZALAZAR: Wechselt nach Leihe fest für 1,5 Mio. € von Eintracht Frankfurt zum FC Schalke 04
AMOS PIEPER: Wechselt ablösefrei von Arminia Bielefeld zu Werder Bremen
DIKENI SALIFOU: Wechselt ablösefrei vom FC Augsburg zu Werder Bremen
NIKLAS STARK: Wechselt ablösefrei von Hertha BSC zu Werder Bremen
KONSTANTINOS MAVROPANOS: Wechselt für 3,2 Mio. € vom FC Arsenal zum VfB Stuttgart
HIROKIN ITO: Wechselt für 400.000 € von Jubilo Iwata zum VfB Stuttgart

Voll besetztes Mittelfeld

Ein Überangebot herrscht dagegen schon jetzt im Mittelfeld. Auf der Doppelsechs könnten zwei U21-Nationalspieler die Nase vorn haben. Florian Flick, der gerade erst sein Debüt beim Team von Antonio Di Salvo gab, könnte dort neben Neuzugang Krauß zum Einsatz kommen. Wohin dann aber mit dem letztjährigen Kapitän Danny Latza? Der Routinier tut der Mannschaft als Typ gut, aber sein Platz in der ersten Elf ist keinesfalls sicher. Noch schwieriger dürfte es für Vize-Captain Victor Palsson werden. Auch Dominick Drexler hat durch Mohr, Lee und Mollet viel Konkurrenz auf seiner Position. Ob Drexler und/oder Palsson den Verein aber noch verlassen, ist aktuell völlig unklar.

Klar ist aber: Bei jetzt schon sechs feststehenden Neuzugängen und der immer noch großen Verkaufsliste befindet sich Schalke also erneut in einem großen Umbruch. Dieser fällt zwar nicht derart drastisch wie im Vorjahr nach dem Bundesliga-Abstieg aus. Jeweils über 30 Zu -und Abgänge notierte transfermarkt.de bei den Wechselbewegungen in der vergangenen Saison.

Rund 20 Transfers sind aber auf jeden Fall zu erwarten. Eventuell auch mehr. Das Personalkarussell dreht sich kräftig weiter. Vier Neuzugänge in einer Woche war also erst der Anfang.

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