Soll ihn Borussia Dortmund ziehen lassen oder nicht? Der FC Barcelona sucht einen Neymar-Ersatz und umgarnt BVB-Shootingstar Ousmane Dembele. Welche Argumente sprechen für einen Verkauf, welche dagegen? Sky Experte Lothar Matthäus jedenfalls hat eine klare Meinung.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dortmund als börsennotiertes Unternehmen ein dreistelliges Millionen-Angebot ablehnen könnte, sollte Barcelona bei Dembele wirklich ernst machen", schreibt Weltmeister Lothar Matthäus in seiner neuen Sky Kolumne.
Unsere Umfrage auf Twitter von Sky Sport News HD kommt nicht zu einem solch eindeutigen Ergebnis: 52 Prozent der User würden den Franzosen verkaufen. 48 Prozent wollen ihn weiter im BVB-Dress sehen.
Was spricht für einen Transfer?
Bei einem Transfer des 20-jährigen Youngsters zum 24-maligen spanischen Meister würde sich der Schatzmeister der Schwarz-Gelben sicherlich die Hände reiben. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke stellte unlängst bei Eurosport klar, in welcher Größenordnung sich ein Transfer bewegen müsste, damit Dortmund schwach wird: "100 Millionen Euro sind sowieso in allen Fällen viel zu niedrig."
Nach Sky Informationen forderte die Borussia bei einem ersten Treffen mit Barca satte 150 Mio. Ablöse für Dembele. Eine Einigung wurde aber bisher nicht erzielt.
Ein User unserer Umfrage fordert augenzwinkernd sogar: "Da ist noch mehr zu holen. Vertrag geht immerhin bis 2021. Wie wäre es mit 222 Millionen?"
Diese Rekordsumme legte Paris St. Germain für Barcelonas Neymar auf den Tisch. Der Dortmunder Flügelflitzer könnte der zweitteuerste Fußballer der Welt werden.
Was spricht gegen einen Transfer?
Hat der BVB das Geld wirklich nötig? Ja, die Summe von weit über 100 Millionen Euro klingt verlockend. Aber man dürfe "nicht nur kurzfristig auf 100 Millionen schauen, sondern was ist für uns mittelfristig in einem Zeitraum von einem bis fünf Jahren mehr wert?", erklärt Watzke bei Eurosport.
Der 58-jährige Geschäftsführer verkündete im vergangenen Jahr stolz einen Rekordumsatz von 376 Millionen Euro. Für die abgelaufene Saison 2016/2017 könnte der fünfmalige deutsche Meister erstmals die 400-Millionen-Euro-Marke knacken.
Finanziell wäre ein Transfer zum jetzigen Zeitpunkt mit Sicherheit ein Gewinn, aber sportlich zweifellos ein Verlust. Sollte Dembele den Ruhrpott in Richtung Barcelona verlassen, würde sich Trainer Peter Bosz über einen adäquaten Ersatz freuen. Der wäre aber nicht günstig zu haben. Der BVB müsste also wieder einen Großteil der Ablösesumme reinvestieren. Hinzu kommt, dass Dortmund einen großen Teil der Ablösesumme an Dembeles Ex-Klub Stade Rennes weiterreichen müsste.
Mit Neuzugang Maximilian Philipp, Christian Pulisic, André Schürrle und dem derzeit verletzten Marco Reus hätte der Niederländer allerdings auch genug Alternativen im eigenen Kader für die Flügelposition.