Trotz des Sieges zum Jahresabschluss gegen Wolfsburg äußerten BVB-Stars und BVB-Verantwortliche ihre Unzufriedenheit mit dem abgelaufenen Halbjahr.
Der BVB kann doch noch auf fremdem Platz in der Bundesliga gewinnen!
Nach zuvor saisonübergreifend acht sieglosen Auswärtsspielen in Folge durften sich die Dortmunder am Sonntag in Wolfsburg erstmals seit April dieses Jahres wieder über drei Auswärtspunkte freuen. Dennoch wollten sich die Dortmunder Akteure nicht auf dem Sieg ausruhen, sondern blickten auch mit einem kritischen Auge auf das Spiel, in dem trotz des Sieges auch wieder alte BVB-Muster zu erkennen waren.
Nach einer bärenstarken ersten Halbzeit zeigten die Borussen beim VfL im zweiten Abschnitt zum wiederholten Male ein anderes Gesicht und ließen sich beinahe ausschließlich in die Defensive drängen. "Das Spiel war relativ gut repräsentativ für unser Halbjahr. Wir müssen Erwachsener werden und souveräner spielen. Das ist der Grund, warum wir viele Punkte haben liegen lassen und warum wir eben nicht auf Rang zwei, drei oder vier stehen, sondern auf fünf oder sechs", meinte Julian Brandt, der sein Verletzungs-Comeback für den BVB gab und nicht nur mit seinem Tor und seiner Vorlage eindrucksvoll seine Bedeutung für das Dortmunder Spiel unter Beweis stellte.
BVB-Spiel als Sinnbild für die Saison
Und auch Cheftrainer Nuri Sahin sah das Spiel als Sinnbild für die bisherige BVB-Saison: "Wenn man die ersten sechs Monate von mir als Trainer mit meiner Mannschaft analysieren will, muss man sich nur dieses Spiel angucken. Es war viel auf und ab, es war stockend. Wir müssen endlich lernen, konstant zu sein. Jetzt guckst du auf die Tabelle, es sieht besser aus. Sie würde aber viel besser aussehen, wenn wir das Ding gegen Hoffenheim ziehen. Da müssen wir uns entwickeln."
Mit dem Sieg in Wolfsburg rangieren die Westfalen auf dem sechsten Tabellenplatz, mit dem sich die Dortmunder aber nicht begnügen wollen. "Wir probieren im nächsten Jahr einen Reset-Knopf zu finden und besser zu spielen. Es kann nicht unser Anspruch sein, Sechster zu sein", äußerte Maximilian Beier, der wie Brandt in Wolfsburg glänzte.
"Wir sind wieder da"
Durch die Patzer der Konkurrenten um einen der ersehnten vier direkten CL-Plätze, beträgt der Abstand der Dortmunder auf Rang vier nur noch zwei Punkte, zudem steht der BVB in der Königsklasse vor dem direkten Achtelfinaleinzug, weshalb laut BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl noch "alles drin" ist.
Laut Kehl steht den Dortmundern deshalb ein "intensiver Januar" bevor: "Wir werden die Zeit nutzen. Jeder Spieler wird sich reflektieren und wir müssen Dinge analysieren. Wir können es, das haben wir in vielen Spielen gezeigt. Die Konstanz hat aber gefehlt und darauf müssen wir ab Januar direkt wieder Wert legen. Wir sind wieder da."
Auch Sky Experte Didi Hamann vertritt die Meinung, dass "nach der Winterpause was kommen muss". "Sie stehen jetzt zwischen Mainz und Bremen, aber das kann nicht der Anspruch sein. Sie waren letztes Jahr im CL-Finale und haben einen Guirassy und einen Beier dazu geholt. Ich glaube, dass Dortmund die Bayern ärgern könnte, aber im Moment sind sie weit entfernt", meinte Hamann bei Sky90 - die Fußballdebatte.
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