Toni Kroos überragt bei seinem DFB-Comeback gegen Frankreich

Toni Kroos - der "große Regisseur"

Von Sky Sport

Fulminant mit dem schnellsten Tor der DFB-Geschichte startete die Nagelsmann-Mannschaft in das EM-Jahr 2024. Mittendrin: Metronom Toni Kroos, der mit seiner Art und Weise das deutsche Team auf ein lange nicht mehr dar gewesenes Level zurück hievte.

Wow! Wow! Wow! Ballverteiler, Dirigent, Regisseur - und Vorarbeiter. Was für eine Gala von Toni Kroos beim 2:0 in Frankreich! 998 Tage nach seinem letzten Auftritt im Dress der deutschen Nationalmannschaft war er wieder da - und wie.

Der Comebacker war DER Mann im DFB-Spiel. Kaum war die Partie im Groupama Stadium in Lyon angepfiffen, machte Kroos mit einem ersten Geistesblitz von sich reden. Der Real-Star schlug nach einem kurz ausgeführten Anstoß einen präzisen Ball auf Florian Wirtz, der daraufhin traumhaft zur deutschen Führung abzog. Eine einstudierte Variante. "Das war in der Tat geplant", verriet Kroos im ZDF. Besser hätte die Rückkehr von Kroos schon nach wenigen Sekunden nicht laufen können.

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Kroos macht das DFB-Team besser

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Das deutsche Spiel mit Kroos? Ein ganz anderes als bei den Länderspielen im Jahr 2023. Kroos, der auch für die ruhenden Bälle zuständig war, gab dem neu formierten Nagelsmann-Team einen neuen, kaum mehr für möglich gehaltenen Glanz, lenkte das Spiel nach seinem Gusto, war stets die erste Anspielstation und machte seine Mitspieler und die gesamte Mannschaft besser. Was für ein Comeback!

"Toni Kroos macht kaum Fehler, zieht kluge Fouls", hatte Weltmeister-Kollege Per Mertesacker im ZDF bereits in der Halbzeitpause geschwärmt. Kroos war sich nach dem Seitenwechsel sogar nicht zu schade zu grätschen. Ein Bild, das man vom 34-Jährigen mit dem 360-Grad-Blick zuvor noch nicht unbedingt kannte. Die Sky Note 1 hat er sich deshalb redlich verdient.

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ZUM DURCHKLICKEN: Die DFB-Noten gegen Frankreich

MARC-ANDRE TER STEGEN: War in Abwesenheit des verletzt abgereisten Manuel Neuer der erhoffte sichere Rückhalt - trotz der Ernennung zur Nummer zwei bei der EM. Blieb beim frechen Heber von Kylian Mbappe cool, verhinderte das 1:1. - Note: 2.
JOSHUA KIMMICH: Bekam es zumeist mit Kylian Mbappe zu tun, hatte oftmals das Nachsehen. Verschätzte sich bei ein, zwei Flanken. Setzte vorne dafür Akzente und am Ende blieb Mbappe ohne Tor. - Note: 3.
ANTONIO RÜDIGER: Der "Aggressive Leader" und Lautsprecher der deutschen Abwehr. Hielt die französische Sturmspitze Thuram in Schach. Verhinderte kurz vor Schluss spektakulär den Anschlusstreffer. - Note: 2.
JONATHAN TAH: Bildete mit Antonio Rüdiger ein solides Innenverteidiger-Duo. Leistete sich keine Fehler. Eine Empfehlung auch Richtung EM für einen Stammplatz. - Note: 2.
MAXIMILIAN MITTELSTÄDT: Wirkte bei seinem Länderspieldebüt zunächst heillos überfordert. Ousmane Dembele war eine undankbare Aufgabe. Fing sich nach der Pause und zeigte in Hälfte zwei eine starke Leistung. - Note: 3.
ROBERT ANDRICH: Agierte als Ausputzer und ballsicherer Verbindungsspieler. Kaum auffällige Aktionen, dafür effektive. Markierte unter anderem gegen Kylian Mbappe robust sein Revier. - Note: 3.
TONI KROOS: Bereitete direkt nach dem Anstoß das 1:0 vor. Drückte dem deutschen Spiel seinen Stempel auf. Ging nicht nur als Takt- und Passgeber voran, der Comebacker brillierte auch in den Zweikämpfen. - Note: 1.
FLORIAN WIRTZ: Erzielte das Blitz-Traumtor und versprühte auch sonst enorm viel Spielwitz. Leitete mit einem herrlichen Pass in die Tiefe das 2:0 ein. Stellte auch ungewohnt starke Zweikampfqualitäten unter Beweis. - Note: 1.
ILKAY GÜNDOGAN: Fiel unter den drei "Zauberern" etwas ab. Wirkte besonders in der ersten Halbzeit ungewohnt unsicher in seinen Pässen. Stabilisierte sich nach der Pause. Licht und Schatten vom DFB-Kapitän. - Note: 4.
JAMAL MUSIALA: Ständiger Unruheherd als Dribbler und Passgeber. Nach seinem cleveren Lauf in die Tiefe, umkurvte er den französischen Torwart und legte auf Kai Havertz zum 2:0 auf. - Note: 2.
KAI HAVERTZ: Ließ sich oft ins Mittelfeld fallen. Machte Bälle gut fest und setzte sich robust durch. Lief zum richtigen Zeitpunkt in die Box und blieb beim Abschluss zum 2:0 cool. - Note: 3.
Wechselte nach der 70. Minute auch noch Thomas Müller, Chris Führich, Deniz Undav, Niclas Füllkrug und Waldemar Anton ein, die den Sieg mit über die Ziellinie brachten. - Ohne Note.

Experten schwärmen von Kroos

Auch Experte Christoph Kramer zeigte sich begeistert: "Es gibt nicht so viele Spieler auf der Welt, die einen Rhythmus eines Spiels bestimmen können. Er bestimmt den Rhythmus. Das ist ganz schwer. Er macht das in einer herausragenden Art und Weise."

Nach 89 Minuten und insgesamt 137 Ballaktionen war das sensationelle Kroos-Comeback zu Ende. Den Applaus seiner Mitspieler holte er sich anschließend völlig zurecht ab. Passend dazu brachte es Sportdirektor Rudi Völler auf den Punkt: "Er hat das unglaublich gemacht. Er war der große Regisseur hinten."

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