Sven Ulreich kehrt dem HSV nach nur acht Monaten bereits den Rücken. Sein bis 2023 gültiger Vertrag wurde in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst. Was waren die Gründe und ist eine Rückkehr zu den Bayern vorstellbar?
Die Nachricht am gestrigen Freitag kam überraschend: Nach einer Saison im Trikot des Hamburger SV ist für Keeper Sven Ulreich bereits Schluss, obwohl er noch einen gültigen Vertrag besaß. Nach Sky Informationen war der Ex-Dino nicht traurig, als der Schlussmann mit dem Wunsch nach einer Vertragsauflösung auf sie zukam.
Die Leistungen des Torhüters waren zum einen nicht immer überzeugend und zudem bevorzugt der neue Trainer Tim Walter einen Schlussmann, der technisch besser gerüstet ist als der 32-Jährige, denn Walter will den Keeper beim Aufbauspiel immer eingebunden wissen.
Ulreich bald wieder Nummer Zwei beim FC Bayern?
Wie geht es nun für Ulreich weiter? Nach Sky Informationen könnte eine Rückkehr zum FC Bayern München bevorstehen, die Abendzeitung und Sport1 berichteten zuvor von der Möglichkeit. Für Ulreich und seine Berater ist ein erneutes Engagement durchaus ein Thema. Die Verpflichtung des Routiniers ist aber an einen Abgang von Alexander Nübel gekoppelt. Die Personalie des Ersatzkeepers sorgt für reichlich Zündstoff beim FCB.
Die Verantwortlichen der Bayern wollen Nübel aber eigentlich nicht abgeben, auch nicht leihweise. Der Torhüter und sein Berater Stefan Backs streben hingegen gerade Letzteres an. Der 24-Jährige brauche Spielpraxis, um sich weiterzuentwickeln. Die dafür benötigten Einsatzzeiten bekommt er beim deutschen Rekordmeister allerdings nicht.
Dank Ulreich könnte es aber nun zum Umdenken kommen. Denkbar, dass Nübel für zwei Jahre verliehen wird, wenn Ulreich als Neuer-Backup nach München zurückkehrt. Vorteil: Er kennt den Verein und ist ablösefrei zu haben. Kommt Ulreich nicht, wird Nübel bleiben müssen.
HSV braucht neuen Stammkeeper
Beim HSV beginnt indes die Suche nach neuem Stammpersonal zwischen den Pfosten. Daniel Heuer Fernandes ist noch ein Jahr an die Hamburger gebunden. Er ging als Nummer eins in die Saison, bestritt die ersten beiden Ligaspiele, dann kam Ulreich und hütete stets den Kasten.
Seine Ambitionen sind groß, dass der Traditionsklub auf ihn setzt, ist hingegen eher unwahrscheinlich. Seine Defizite in der Strafraumbeherrschung werden Walter ebenso wenig überzeugen wie Ulreichs Spielaufbau-Schwäche. Heuer Fernandes wäre wohl nur die Notlösung, der HSV sucht eher nach einer neuen Nummer eins.