Nach zuletzt starken Auftritten kommt der FC Bayern München beim 2:2 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg ins Straucheln - Führung verspielt, Chancen nicht genutzt und dann patzt auch noch Neuer-Ersatz Sven Ulreich. Die Generalprobe vor dem Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain setzt der FCB in den Sand.
Drei Siege in Serie, 10:0 Tore: Die Krise nach der Hoffenheim-Pleite legte das Bayern-Starensemble mit starken Auftritten zu den Akten. Im Heimspiel gegen Wolfsburg begann die dritte Partie binnen sieben Tagen für die Münchner wie gewohnt: Viel Ballbesitz und Kontrolle. Schließlich bringt Robert Lewandowski die Gastgeber per Elfmeter in Führung. Kurz vor der Halbzeit legt Arjen Robben das zweite Tor nach.
Ein sicherer Vorsprung zur Halbzeit, den Sieg so gut wie in der Tasche. Der Rekordmeister kann sich jetzt eigentlich auf zwei Dinge fokussieren: Den Wiesn-Besuch am Samstag und das Spiel in Paris gegen Neymar und Co. (Mittwoch, ab 19 Uhr live auf Sky).
Geschenke verteilt
So agiert die Mannschaft in der zweiten Hälfte gegen gut eingestellte Wölfe auch. "Wolfsburg hat den Punkt nicht gewonnen, sondern wir haben ihn mit Schleife übergeben. Im Vergleich zu den Spielen gegen Mainz und Schalke war das natürlich ein Rückschritt.", sagte Thomas Müller nach dem Spiel bei Eurosport.
Zunächst erlaubt sich Sven Ulreich einen Total-Aussetzer: Maximilian Arnold hämmert einen Freistoß aufs Tor, Bayerns Nummer zwei hält nur eine Hand hin - der Ball schlägt im Netz ein. Es ist das zehnte Gegentor nach einem direkten Freistoß in Ulreichs Bundesliga-Karriere.
Der Knackpunkt in der Partie: "Wir haben sie leider ins Spiel zurückgelassen. Sven Ulreich ist selber sauer auf sich, aber der Fehler wird ihn nicht umwerfen. Dann ist so ein Spiel offen", sagte Mats Hummels. Der Keeper gibt sich selbstkritisch: "Das war ganz klar mein Fehler, ich habe den Ball falsch eingeschätzt. Fehler gehören zum Leben dazu, gerade bei Torhütern. Ich werde mir die Szene nochmal anschauen."
Paris wird Standortbestimmung
In der Folge verduselt der FCB hochkarätige Chancen zur Vorentscheidung. Robben vergibt ungestört aus elf Metern, Franck Ribery hämmert den Ball über das leere Tor. Folgerichtig köpft Daniel Didavi den Ausgleich, beraubt die Bayern ihrer sicher geglaubten drei Punkte.
Auf den "Rückschritt" muss ein gewaltiger Fortschritt folgen. Paris wird die erste Standortbestimmung für die Mannschaft von Carlo Ancelotti. Gegen Neymar, der Paris am Wochenende in der Liga fehlt, Kylian Mbappe und Edinson Cavani darf man sich keinerlei Fehler wie gegen Wolfsburg erlauben.
Denn sonst steht die nächste Krise bereits vor der Tür.