FC Bayern München - VfL Wolfsburg. Bundesliga.
Allianz ArenaZuschauer75.000.
FC Bayern München 2
- R Lewandowski (33. minute 11m)
- A Robben (42. minute)
VfL Wolfsburg 2
- M Arnold (56. minute)
- D Didavi (83. minute)
Nach Ulreich-Patzer: FC Bayern stolpert über Wolfsburg
CL-Generalprobe versemmelt
23.09.2017 | 12:57 Uhr
Der FC Bayern hat den Sprung an die Tabellenspitze und eine gelungene Einstimmung auf den Champions-League-Kracher gegen PSG leichtfertig verschenkt. Der Rekordmeister verspielte am Freitagabend beim 2:2 (2:0) gegen einen lange harmlosen VfL Wolfsburg einen schon sicher geglaubten Heimsieg.
Ein schwerer Torwartfehler von Sven Ulreich beim Freistoß von Maximilan Arnold (56. Minute) und ein Kopfballtreffer von Joker Daniel Didavi (83.) ließen die Gäste einen überraschenden Punktgewinn bejubeln. Elfmeterschütze Robert Lewandowski (33.) und Arjen Robben (43.) hatten die Bayern vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena scheinbar klar in Führung geschossen.
Müller und "Robbery" in der Startelf
Für Tage vor Paris änderte Bayern-Coach Ancelotti sein Team auf fünf Positionen. Der beim 3:0 auf Schalke starke Neuzugang James Rodriguez nahm auf der Bank Platz. Für die Offensive sorgten Franck Ribery und Arjen Robben sowie Thomas Müller, der zentral hinter Robert Lewandowski agierte.
Gleich zu Beginn entwickelte sich der erwartete Spielverlauf. Die Bayern-Stars kontrollierten das Geschehen mit viel Ballbesitz, die Gäste aus Niedersachsen formierten sich in der Defensive mit neun Mann vor dem eigenen Strafraum. Lücken ergaben sich für den Titelverteidiger zunächst kaum, weil zu wenig Bewegung und Ideen im Spiel waren. Ein Kopfball von Jerome Boateng und zwei Freistoßversuche von Lewandowski waren die Ausbeute in den ersten 30 Minuten.
Wölfe ärgern sich über Elfmeter-Pfiff
Martin Schmidt verordnete Wolfsburg Defensive total, Distanzschüsse von Arnold und Divok Origi waren die einzigen Offensivszenen. Als das Spiel ein wenig dahinplätscherte, spielte Müller den Ball steil in den Strafraum zu Lewandowski. Der drehte sich nach einer eher schlechten Annahme clever in Marcel Tisserand und fiel.
Schiedsrichter Christian Dingert (Lebecksmühle) zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt - und trotz Protesten der Gäste griff der Video-Assistent nicht ein.
Dieses Mal keine Lewandowski-Show
Lewandowski verwandelte den umstrittenen Strafstoß sicher - drei der sieben Saisontore erzielte der Pole bereits vom Punkt. Im Gegensatz zu seinem irren Fünferpack vor zwei Jahren, war es dieses Mal der einzige Treffer gegen die Wölfe.
Das zweite Tor zehn Minuten später passte irgendwie zu der Elfmeter-Situation. Als Robben einmal zu viel Raum gelassen wurde, zog der Niederländer aus 20 Metern ab. Der Schuss wurde von Rafinha unhaltbar für VfL-Keeper Koen Casteels abgefälscht. So führte der Rekordmeister zur Pause sicher, ohne geglänzt zu haben.
Ulreich sorgte dann nach dem Wechsel mit seinem Patzer für Spannung. Die Bayern zogen dann wieder an - aber Robben nutzte die Riesenchance zum 3:1 wenig später nicht (58.). Trotz der Münchner Dominanz wurde Wolfsburg mutiger, so über den agilen Yunus Malli.
Kurz vor Abpfiff versuchte der FCB noch mal alles, doch Hummels verfehlte das Tor in der 92. Minute knapp. So blieb es nach dem Didavi-Treffer beim enttäuschenden 2:2.
Unentspannter Wiesn-Besuch voraus
Ein herber Dämpfer vor dem wichtigen Königsklassen-Duell gegen Paris Saint-Germain (Mittwoch, ab 19 Uhr live auf Sky). Im Prinzenpark müssen die Bayern deutlich zulegen.
Zunächst steht am Samstagnachmittag erst einmal ein Wiesn-Besuch der Münchner Stars an, der nach dem Remis nicht allzu entspannt ausfallen dürfte.