Jose Mourinho ist neuer Trainer von Fenerbahce. Heißt im Umkehrschluss: Nach über 20 Jahren trainiert "The Special One“ keinen Klub mehr aus den europäischen Topligen. Ist die Zeit des Startrainers vorbei?
Es gibt wenige Übungsleiter, die so stark polarisieren wie Jose Mourinho. Dies wurde auch wieder bei seiner jüngsten Vorstellung als neuer Coach bei Fenerbahce deutlich. Die Fans des amtierenden türkischen Vizemeisters empfingen den Portugiesen euphorisch und er genoss diesen warmen Empfang sichtlich in vollen Zügen. Allerdings offenbart die neue Herausforderung am Bosporus auch: Mourinhos Trainerdasein in Europa neigt sich wohl dem Ende entgegen.
Aus Mourinho wurde „The Special One"
Mourinho hat in seiner Zeit als Trainer einiges erlebt. Die ersten Schritte ging er in der Heimat bei Benfica und UD Leiria. Doch der Startschuss für seine große Trainerkarriere fiel beim FC Porto. Erst UEFA-Cup-Sieger 2003 und ein Jahr später setze er sich mit den Dragoes erstmals die europäische Krone auf.
Angekommen an der Spitze der Trainerelite konnte sich Mourinho seine Arbeitgeber aussuchen. Sei es Chelsea, Inter oder Real Madrid gewesen: Überall konnte der 61-Jährige große Erfolge feiern. "The Special One" war geboren.
Mourinho kein Toptrainer mehr?
Nachdem im Dezember 2015 Mourinhos zweieinhalbjähriges Engagement beim FC Chelsea vorzeitig endete, folgten mit Manchester United und Tottenham Hotspur erstmals zwei Vereine, die nicht (mehr) zur absoluten Elite des Weltfußballs zählten.
Mit den Red Devils gewann Mourinho 2017 zwar nochmals die Europa League, allerdings schaffte er bis heute nicht mehr den Sprung zurück ins absolute Spitzengeschäft.
Ein Mann mit Ecken und Kanten
Polarisieren, kritisieren und sich teilweise sogar mit dem Gegner anzulegen: Das ist Mourinho. Die Klubs nahem dies aber gerne in Kauf, denn der neue Trainer von Fenerbahce wusste auch wie man Titel gewinnt: Special eben.
Allerdings waren die sportlichen Leistungen zuletzt bei der Roma, wo er von Juli 2021 bis Januar 2024 an der Seitenlinie stand, nicht mehr so bemerkenswert. Zwar gelang in Europa nochmal der große Wurf, als er die Italiener nach über 60 Jahren ohne europäischen Titel zum Conference-League-Gewinn führte. In der Liga enttäuschte die Mourinho-Elf aber über weite Strecken und spielte zudem unattraktiven Fußball.
Ist Mourinhos Zeit vorbei?
Er musste die italienische Hauptstadt letztlich verlassen, aber eigentlich bot sich die Chance, wieder bei einem großen Klub einzusteigen: Liverpool, der FC Bayern und der FC Barcelona suchten schließlich neue Coaches. Zahlreiche Kandidaten wurden gehandelt, der Name Mourinho fiel aber nicht.
Nun also die neue Herausforderung bei Fenerbahce in der Türkei. Ein weiterer Klub, der sich in seine letzten Stationen einreiht, zeigt: Mourinhos Zeit als Trainer scheint in Europa langsam zu Ende zu gehen. Der Abschied von der Weltklasse wird immer deutlicher.
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