WM 2018: Diese DFB-Elf muss gegen Südkorea ran

Die Lehren aus zwei Gruppenspielen

Von Sky Sport

Image: Grübelt vermutlich auch schon über die Aufstellung gegen Südkorea: Bundestrainer Jogi Löw.

Der Last-Minute-Sieg gegen Schweden dürfte Bundestrainer Joachim Löw neben drei Punkten auch wichtige Erkenntnisse über sein Personal geliefert haben. Sky sagt, wer sich für das letzte Gruppenspiel gegen Südkorea am Mittwoch (ab 15:45 Uhr live auf Sky Sport UHD und im Liveblog) aufdrängt.

Neben den unverrückbaren Konstanten im DFB-Team, Keeper Manuel Neuer und Torschütze Toni Kroos (beide Sky Note 2), hat sich auch Marco Reus (ebenfalls Note 2) in der Startelf festgespielt. Er sorgte stets für Torgefahr und lieferte mit seinem Treffer und dem Quasi-Assist bei Kroos' Freistoßtor sehr gute Argumente für einen Einsatz gegen Südkorea.

Abwehr

Die Innenverteidigung wirkte gegen Schweden mit Antonio Rüdiger und Jerome Boateng so wackelig, wie ein Billy-Regal und hielt auch nur bis zur 82. Minute, weil Boateng dann Gelb-Rot sah. Der Bayern-Kicker ist damit für Mittwoch gesperrt. Wenn Mats Hummels seine Probleme mit dem Halswirbel bis dahin überwunden haben sollte, wird er sicher wieder ins Team rücken.

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Jubel-Zoff! Darum sind die Schweden ausgetickt

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Niklas Süle darf sich nach dem Auftritt von Rüdiger ebenfalls Hoffnung machen. Er hat beim FC Bayern auf dieser Position Boateng schon in wichtigen Champions-League-Partien erfolgreich vertreten. Außerdem würde er mit Hummels und Kimmich so einen eingespielten Bayern-Block bilden.

Auf der rechten Außenbahn befeuerte Joshua Kimmich mit seinem Offensivdrang vor allem in der ersten Halbzeit das schwedische Konterspiel. Der Youngster des FC Bayern ist aber - auch aus Mangel an Alternativen - bei Löw trotz seiner beiden schwachen Auftritte gesetzt. Jonas Hector, der gegen Mexiko noch mit Schnupfen ausgefallen war, zeigte dagegen, dass er zu Recht die Rolle der Stammkraft auf der linken Abwehrseite spielt.

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Defensives Mittelfeld

Die Position neben Toni Kroos bleibt die schwierigste Baustelle im deutschen Team. Sami Khedira konnte gegen Mexiko nicht überzeugen. Sebastian Rudy durfte aufgrund seiner verletzungsbedingten Auswechslung (Nasenbeinbruch) nur 24 Minuten vorspielen. Matchwinner Kroos fand: "Sebastian hat das gut und abgeklärt gemacht." Rudys Ersatz Ilkay Gündogan wirkte dagegen völlig verunsichert und blieb spielerisch blass. Die Frage ist, ob Rudy nach seinem Bruch am Mittwoch mit Hilfe einer Gesichtsmaske spielen können wird.

An der Erleichterung nach dem Last-Minute-2:1-Sieg gegen Schweden hat Manuel Neuer großen Anteil. Im deutschen Team gab es neben Führungsspieler-Qualitäten im zweiten Gruppenspiel auch Totalausfälle zu beobachten.
Manuel Neuer: Hat sich vom verletzten Problembär erneut zum Fels in der Brandung entwickelt. Rettete Deutschland in der 12. Minute vor einem noch früheren Rückstand und vor der Halbzeit vor dem vorzeitigen 0:2. Beim Gegentor machtlos. NOTE: 2
Joshua Kimmich: Wurde hinten rechts vermisst, weil er wie gegen Mexiko meist vorne rechts rumturnte. Konnte aber, abgesehen von zwei, drei passablen Flanken, auch dort nichts zum Gelingen beitragen. NOTE: 4
Antonio Rüdiger: Setzte sich im Duell um die Hummels-Vertretung gegen Niklas Süle durch. Sorgte mit seinem Fehlpass in der 12. Minute dafür, dass man sich urplötzlich nach Süle sehnte. Sah auch im Duell vor dem 0:1 mit Toivonen schlecht aus. NOTE: 5
Jerome Boateng: Musste früh einen Rüdiger-Patzer ausbaden, als er gegen Berg gerade noch rette. Hatte Glück, dass Schiri Marciniak nicht auf Elfmeter entschied. Nach Fouls an Forsberg (71.) und Berg (82.) dann ohne Glück: Gelb-Rot! NOTE: 5
Jonas Hector: Mit seinem 1. FC Köln bald nur noch zweitklassig, aber in einer wackligen Defensive beinahe der einzige Ankerpunkt. Sehr solide. Wurde in der 87. Minute aus taktischen Gründen für Julian Brandt ausgewechselt. NOTE: 3
Sebastian Rudy: Ein Name, den viele Event-Fans wohl erstmal googeln mussten. Bekam leider in der 24. Minute den Fuß von Toivonen ins Gesicht. Nasenbeinbruch! Musste runter, bevor sich die Event-Fans sein Gesicht merken konnten. NOTE: 4
Toni Kroos: Trabte weitgehend gewohnt lässig und souverän durchs Mittelfeld. Spielte leider diesmal auch sehr lässige und ungewohnte Fehlpässe, die Schweden für gefährliche Konter nutzte. Hämmert in der 95. dann das Ding rein. Wahre Qualität. NOTE: 2
Thomas Müller: Rackerte, wühlte, schimpfte und müllerte. Dabei fehlte ihm, wie auch seinen Sturmkollegen, oft das so dringend benötigte Glück vor dem Tor. Insgesamt mit Luft nach oben. NOTE: 4
Julian Draxler: Hätte die deutsche Mannschaft schon nach zwei Minuten in Führung schießen können. War offensiv bemüht, doch der Bundestrainer schickte ihn nach der Halbzeit nicht mehr aufs Feld. NOTE: 4
Marco Reus: Von gefühlt 82 Millionen Deutschen in der Startelf gefordert. Bewegte die Lippen zur Hymne und sich immer wieder geschickt in der Offensive. Traf zum 1:1. War immer in der Nähe, wenn Deutschland gefährlich wurde. NOTE: 2
Timo Werner: Musste in der zweiten Halbzeit im Zentrum Platz für Mario Gomez machen. Kam auf dem Flügel viel besser zur Geltung und schlug prompt die Flanke von links, die zum 1:1 führte. Insgesamt eine ordentliche Partie. NOTE: 3
Mario Gomez: Kam In der Halbzeit für Draxler. Lenkte Werners Flanke auf den Fuß von Torschütze Reus. Sorgte immer für Gefahr und kurz vor Schluss für Entsetzen auf den Fanmeilen, als er mit einem Kopfball an Torwart Olsen scheiterte. NOTE: 3
Ilkay Gündogan: In der 31. Minute für Rudy eingewechselt. Verhielt sich bis zum Abpfiff weitgehend unauffällig, gewann aber kurz vor dem Abpfiff einen wichtigen Defensivzweikampf. Note: 4
Julian Brandt: Kam in der 87. Minute für Jonas Hector und traf mit einem beherzten Schuss immerhin den Pfosten. NOTE: -

Offensives Mittelfeld

Marco Reus sollte, wie erwähnt, gegen Südkorea gesetzt sein. Da Thomas Müller und Julian Draxler bisher beide noch Wünsche offen gelassen haben, dürfte Löw hier über Alternativen nachdenken. Möglicherweise über Julian Brandt. Der Leverkusener überzeugte bei seinen beiden Kurzeinsätzen gegen Mexiko und Schweden mit beherztem Offensivgeist.

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Dass der Bundestrainer allerdings noch mal seinen Dauerbrenner Mesut Özil auf die Bank setzen wird, darf bezweifelt werden. Die DFB-Bilanz des Arsenal-Stars ist zudem über jeden Zweifel erhaben. Für Özil von Beginn an spricht zudem, dass Brandt die größeren Joker-Qualitäten hat. Mit dem 22-Jährigen kann Löw dem Spiel einen entscheidenden Impuls von der Bank geben.

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Besonders gut funktionierte in der zweiten Hälfte gegen Schweden die Variante mit Timo Werner als hängende Spitze auf dem linken Flügel. Der Leipzig-Stümer war hier viel besser aufgehoben als zuvor im Sturmzentrum. Gut möglich, dass dafür erneut Julian Draxler aus der offensiven Dreier-Reihe gegen Südkorea weichen muss.

Angriff

Mario Gomez zeigte in der zweiten Hälfte am Samstag, dass er die Waffe ist, die man zuvor lange im deutschen Angriffsspiel vermisst hatte. Ein Sturm-Hüne, der mehrere Gegenspieler bindet und auch in der Lage ist, hohe Flankenbälle gefährlich zu verwerten. Vor allem gegen die eher klein gewachsenen Südkoreaner ein enormer Vorteil.

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